12Snap

Deutsches Mobile Commerce Unternehmen


Im Februar 1999 wurde es Michael Birkel und seinem Freund und Kollegen Cyriac Roeding zu bunt: Sich als Angestellte der Unternehmensberatung McKinsey für fremde Projekte die Nächte um die Ohren zu schlagen schien auf die Dauer nicht erstrebenswert. Sie wollten lieber etwas Eigenes auf die Beine stellen. Gemeinsam mit vier weiteren Freunden begannen sie 80 verschiedene Geschäftsmodelle auf ihre Brauchbarkeit hin abzuklopfen. Darunter waren auch viele „Mee Toos“, wie das Abkupfern bereits erfolgreicher Ideen neuerdings genannt wird. Die sechs entschieden sich jedoch für etwas ganz Neues, den „m-commerce“. „Auf der Toilette sitzen und den Nachschub bestellen – das ist Mobile-Commerce,“ so drückt es Andreas Müller, einer der Gründer, aus. Streng genommen handelt es sich hier auch nicht mehr um ein Unternehmen im Internet, denn die Geschäfte werden per Mobiltelefon abgewickelt. Bei 12Snap – one two snap – was übersetzt etwa: „eins zwei weggeschnappt“ heißt werden, wie bei der Internetfirma Ricardo, Waren versteigert. Nur braucht man jetzt keinen Computer mehr: Das Geschäft wird über das Handy abgewickelt. Die sechs Gründer, von denen Michael Birkel mit 31 Jahren der Älteste ist, konnten in relativ kurzer Zeit das Geschäftsmodell erstellen, Kapital auftreiben und die Software entwickeln. Im Dezember testeten sie ihr System mit einer Nonsense-Versteigerung, bei der ein „Zerkautes Dental Kaugummi“ feilgeboten wurde. Mit großem Presserummel wurde das „provokativste Start-up Deutschlands“ im Januar 2000 der Öffentlichkeit vorgestellt. Seitdem expandiert die Firma kräftig und wenn nichts dazwischenkommt, wird es bald möglich sein von überallher die verschiedensten Waren zu kaufen.

Der Artikel beschreibt den Stand von 2000 und bedarf der Aktualisierung.

Beitragsbild: Ausschnitt aus einem Screenshot von 1999