Autobytel.Com

Screenshot der WEbseite von Autobytel

Amerikanischer Autohändler


Der Gründer dieses erfolgreichen Unternehmens Pete Ellis verkaufte bereits im Alter von 16 Jahren sein erstes Auto, mit 24 besaß er ein eigenes Autohaus bevor sein, inzwischen aus 16 Autohäusern bestehender Betrieb Anfang der neunziger Jahre bankrott ging und ihm einen Verlust von 15 Millionen Dollar bescherte. 1995 kehrte er mit einem revolutionären Konzept in das Neuwagengeschäft zurück. Über den Provider Prodigy begann er im März des Jahres 1995 seinen virtuellen Autohandel, der konsequent die Möglichkeiten des Internet als Informationsmedium nutzt. Auf der Web-Seite seiner Firma können sich Interessenten in Ruhe über das gesuchte Auto informieren und werden nach 24 Stunden von einem Autobytel-Vertragshändler in ihrer Nähe angerufen, der das gewünschte Fahrzeug zu einem günstigen Festpreis anbietet. Der Interessent findet neben aktuellen Testberichten auch Informationen über die Einkaufspreise der Händler. Dadurch wird, wie Ellis sagt, der Kunde in den Mittelpunkt gerückt, denn so informiert, ist der Kunde nicht mehr bereit jeden geforderten Preis zu akzeptieren. Selbstverständlich profitieren auch die Vertragshändler vom System, Autobytel übernimmt die Werbung und durch die Festpreise entfällt das für den Verkäufer oft ärgerliche Feilschen. Schon 1996 bearbeitete die Firma monatlich mehr als 100000 Kaufgesuche und erzielte einen Jahresumsatz von 6 Milliarden Dollar.
1997 machte Autobytel von sich reden, als die Firma als erstes Internet-Unternehmen beim Super Bowl (dem jährlichen Filnale der amerikanischen Football-Profiliga) Werbung schaltete und dadurch seinen Umsatz eklatant steigern konnte. Bei den Printmedien, die ein wichtiger Werbepartner der Autoindustrie sind, hat Ellis sich mit seinem Konzept keine Freunde gemacht, noch heute ist es schwierig, in den einschlägigen Publikationen Artikel über diesen Internetpionier zu finden. Das Problem anderer Online-Händler, die trotz enormen Umsatzes keine müde Mark erwirtschaften, bestand bei Autobytel nicht: Die Firma verdient ihr Geld durch monatliche Gebühren der Vertragshändler, durch die Vermittlung von Auto-versicherungen und Krediten zur Fahrzeugfinanzierung.

Beitragsbild: Screenshot 1996