René Brunner

Dokumentierte den Y2K Rummel.

Der 1962 geborene Schweizer Informatik-Ingenieur ist ein schönes Beispiel dafür, wie jemand im Internetzeitalter mit einer Web-Seite berühmt werden kann, auch wenn er eigentlich nichts mitzuteilen hat. Das behauptet René Brunner sogar selbst von sich. Als er 1997 seinen Internetzugang einrichtete, dachte er darüber nach, was er denn „der großen weiten Welt zu sagen“ hätte und kam zu der Erkenntnis „…eigentlich gar nichts“. Doch er hatte Glück, er stieß auf Y2K. Manch ein Leser erinnert sich vielleicht noch an den Wirbel, der zum Jahreswechsel 1999/2000 um den Y2K Bug, das „Jahr 2000 Problem“, gemacht wurde. Die Computer würden massenhaft abstürzen und alle möglichen Katastrophen auslösen. Der Grund dafür läge in den Programmen, bei denen die Datumsangabe, um Speicherplatz zu sparen, nur zweistellig angegeben würde. Brunner sammelte und kommentierte alle Nachrichten zu diesem Problem, deren er habhaft werden konnte. Sie reichen vom ironischen Y2K Kettenbrief „…einem Freund, der diesen Brief nicht weitergab fiel eine Palette mit 1000 kg Computerhandbüchern auf den Kopf…“ über Computerprobleme in Kernkraftwerken bis zu allgemeinen philosophischen Betrachtungen. Wie man weiß, blieb die Katastrophe aus, was René Brunner am 3. Januar 2000 gleichermaßen erleichtert, verwirrt und neugierig in seinem Tagebuch festhält. Am 15. März 2000 beendet er das Tagebuch, da auch der Crash am 29. Februar ausgeblieben ist und läßt die Seiten als „zeithistorisches Dokument“ im Netz stehen. Man mag das Projekt von René Brunner belächeln, doch weist es auf einen ernsten Hintergrund hin: Der fast absoluten Abhängigkeit eines großen Teiles der Menschheit von der Technik.

Beitragsbild: Ausschnitt eines Screenshots von Brunners Tagebuch

Apple Computer

Ausschnit aus einem Apple-Logo der 1990er Jahre

Amerikanischer Computerhersteller

Der Apple Macintosh, mit seiner grafischen Benutzeroberfläche und der Bedienung mit der Maus, wurde zum Synonym eines benutzerfreundlichen Computers. Dabei wurde die Entwicklung der Software durch einen Besuch von Steve Jobs im Labor von XeroxPARC angeregt. Auch die Entstehung von Microsoft Windows, von dem es immer heißt, es sei eine schlechte Kopie des Macintosh- Betriebssystems, soll auf einen Besuch von Bill Gates in diesem Labor zurückzuführen sein. Die Firma Apple Computer wurde 1976 von Steve Jobs, Steve Wozniak und Ronald Gerald Wayne gegründet. Zunächst ging es darum, den von Jobs und Wozniak entwickelten Apple I, der im Grunde nur aus einer Platine bestand, zu der die Käufer die noch fehlenden Teile, wie Gehäuse, Monitor oder Tastatur, hinzufügen mußten, selbst zu vermarkten, nachdem die Firma Atari ein entsprechendes Angebot abgelehnt hatte. Das Kapital zur Herstellung der ersten Platinen stammte aus dem Verkauf des VW-Bus von Jobs und dem programmierbaren Hewlett-Packard Taschenrechner von Wonzniak. Die Firmengeschichte begann, entgegen anders lautenden Gerüchten, in einem Schlafzimmer des Hauses der Adoptiveltern von Jobs. Erst nachdem es dort zu eng geworden war, übersiedelten die Gründer in die Garage.Es folgten die Personalcomputer Apple II und III. Das von Steven Jobs entworfene Gehäuse des Apple III war jedoch so klein, daß die Platinen im Inneren des Gerätes kaum Platz fanden und an eine sorgfältige Belüftung nicht zu denken war. Durch die entstehende Hitze dehnten sich die Bauteile aus und lösten sich aus ihren Fassungen, wodurch der Rechner seinen Betrieb einstellte. Apple empfahl seinen Kunden, die Vorderseite des Gerätes etwa 14 Zentimeter anzuheben und dann auf den Schreibtisch fallen zu lassen und so die Bauteile wieder in ihre ursprüngliche Position zu bringen. Schließlich erschien 1982 Lisa, der Vorläufer des Mac , ein Computer mit integriertem Monitor und grafischer Benutzeroberfläche. Lisa war jedoch kein Erfolg, da er verhältnismäßig langsam und teuer war. Hinzu kam, daß die Kunden auf die Einführung des „Baby Lisa“ warteten, den eigentlichen Macintosh, welcher die Firma Apple schließlich zum Erfolg führte. Die letzten Exemplare des Lisa wurden 1989 zu guter Letzt auf einer Mülldeponie in Utah begraben. Im Internet wurde Apple 1994 aktiv, als im Juni der Onlineservice eWorld offiziell eröffnet wurde, eine Gemeinschaftsentwicklung mit  AOL. eWorld basierte auf einer grafischen Benutzeroberfläche und bot seinen Mitgliedern die verschiedensten Aktivitäten, welche durch die Metapher eines Stadtviertels dargestellt wurden. Trotz des rasenden Wachstums des Internet war eWorld jedoch nicht erfolgreich. Im September 1995 hatte dieser Service erst 115000 Mitglieder, während AOL bereits 3,5 Millionen Abonnenten bediente. Im März wurde der Onlinedienst vom damaligen Apple Chef Gil Amelio eingestellt, die Mitglieder von eWorld erhielten als Entschädigung 20 Freistunden bei AOL sowie einen geringen Rabatt auf das Apple Internet Connection Kit. Die wechselvolle Geschichte der Firma wurde ebenso von technischen Innovationen und Pannen wie von Streitigkeiten um die Strategie des Vorstands bestimmt. Ein Beispiel hierfür ist der ehemalige Pepsi-Manager John Sculley, der die Firma zwar zu wirtschaftlichem Erfolg führte, jedoch Steven Jobs 1985 zum Ausscheiden aus der Firma brachte. Zur Zeit lenkt Steven Jobs wieder die Geschicke der Firma, die mit dem bunten iMac, dem Computer für das Internetzeitalter, ein Zeichen im Design von Desktop-Computern setzte. Bei Redaktionsschluß hatte die Firma Apple gerade eine Lizenz des „1-click“ Verfahrens von Amazon zur Onlinebestellung erworben und neuerlicher Ärger bahnte sich durch ein neues Computermodell an. Das Gehäuse des „G4 iCube“, eines futuristisch anmutenden Rechners in Würfelform, entsprach nach Ansicht vieler Kunden nicht deren Qualitätsvorstellungen.

Beitragsbild: Das Apple-Logo in den 1990er Jahren wies 6 farbige Streifen auf