Hope N. Tillman

Amerikanische Bibliothekarin, gewann den ersten Internet Hunt.
Die Leiterin der Bibliothek des Babson College, Hope Tillman, ist eine Kapazität auf ihrem Gebiet. Sie hat diverse Aufsätze zum Thema „Recherche im Internet“ veröffentlicht und ihr Name findet sich im „Who’s Who in American Education“. Ihr Interesse an der Computertechnik erwachte während der Ausbildung der 1941 in Baltimore, Maryland, geborenen Tillman. Nachdem sie eine private Mädchenschule besucht hatte, ging sie auf unterschiedliche Colleges. An der University of Pennsylvania erlangte sie einen Abschluß in Englisch, an der Rutgers University machte sie eine Ausbildung im Bibliothekswesen und an der Rider University studierte sie schließlich Wirtschaftswissenschaften. Hope Tillman, die, wie sie selbst sagt, ein Faible für technische Spielereien hat, kam das erste Mal während ihrer Ausbildung an der Rutgers University mit der Computertechnik in Berührung, damals wurde noch mit Lochkarten an schrankgroßen Geräten gearbeitet. Ihr erster Heimcomputer war der am Ende der 70-er Jahre verbreitete „TRS-80“. Den „Internet Hunt“ den ßßß Rick Gates im September 1992 erstmalig veranstaltete, sah sie als perfekte Möglichkeit ihre Kenntnisse über das Netz zu überprüfen. Es handelte sich um ein Suchspiel, das von den Teilnehmern verlangte, zehn Fragen durch Recherchen im Internet zu beantworten. Dabei kam es nicht nur auf die richtige Antwort an, sondern auch die Quelle, bei welcher die Teilnehmer die Lösung gefunden hatten, sollte möglichst präzise angegeben werden. Je nach Genauigkeit der Lösung wurden Punkte vergeben. Hope Tilman konnte alle Fragen beantworten und gewann den Wettbewerb mit 46 von 48 erreichbaren Zählern. Beim Internet Hunt im November 1992 belegte sie den dritten Platz, und sie war Mitglied einer Mannschaft, die dieses Spiel im Mai 1993 gewann. Später gehörte sie zu dem Team, das die Fragen erarbeitete und die Lösungen auswertete. Den „Internet Hunt“ hält sie für eine hervorragende Möglichkeit, die Nutzung der verschiedenen Wissensquellen des Internet kennenzulernen, wobei auch nur das Studium der Fragen und Antworten hilfreich ist. Auch ihre Studenten weist sie auf diese Weise in die Suche im Netz ein. Ihren Ehemann, Walt Howe, hat Frau Tilman während ihrer Studienzeit in New Jersey im Internet kennengelernt. Walt Howe ist ebenfalls Gewinner mehrere Internet Hunts, gemeinsam betreiben sie eine Web-Seite, die sich ausführlich mit den verschiedenen Recherchemöglichkeiten im Netz beschäftigt, die sich seit den Zeiten des ersten Internet Hunt enorm verbessert haben.

Rick Gates

Amerikanischer Bibliothekar, veranstaltete den ersten „Internet Hunt“.
Wissen Sie, wo man im Internet Satellitenbilder eines herannahenden Hurrican bekommen kann oder wo der aktuelle Wechselkurs des Yen zu finden ist? Die Antworten zu diesen und weiteren acht Fragen sollten die Teilnehmer des ersten „Internet Hunt“, einer Art virtueller Schnitzeljagd nach Informationen, im Internet finden. Dieses Suchspiel wurde das erste Mal im September 1992 veranstaltet. Damals war das World Wide Web nur ein kleiner Teil des Internet und an Suchmaschinen, die auf jede Anfrage hunderte von Antworten ausspucken, war nicht zu denken. Wer nach Informationen suchte, mußte die Rechner der in Frage kommenden Institutionen direkt aufrufen oder entsprechende Newsgruppen im Netz besuchen. Organisiert hatte den „Internet Hunt“ der damals 37-jährige Bibliothekar Rick Gates. Der Angestellte der „University of California, Santa Barbara“ war ein echter „Informations-Junkie“, der eine Enzyklopädie wie einen Roman lesen konnte. 1984 hatte er an der Universität von Arizona einen Abschluß in „General Studies“ erlangt, einem Studium, das sowohl Informatik als auch Englisch und Soziologie umfaßte. 1988 machte er außerdem seinen „Master of Library Science“. In Santa Barbara war er für den Online-Katalog der Bibliothek verantwortlich. Die Idee für den Internet Hunt enstand 1991, als ihm klar wurde, welch riesige Menge an Informationen das schnell wachsende Internet bot. Es machte ihm Spaß, das Netz nach neuen Quellen zu durchsuchen und er vermutete, daß es sicher auch Kollegen mit demselben Faible geben müsse. Die Grundlage des Spiels bildete eine Aufgabe, die ihn während seines Studiums begeistert hatte: Die Studenten mußten innerhalb einer vorgegebenen Zeit aus dem Fundus der Bibliothek die Antworten auf einige Fragen finden. So war auch der Internet Hunt aufgebaut, die Teilnehmer hatten zehn Fragen, für die jeweils Punkte vergeben wurden, zu beantworten. Die Fragen wurden im Internet veröffentlicht und Interessenten gebeten, die Lösungen via E-Mail an Rick Gates zu senden. Um sicherzustellen, daß die Antworten tatsächlich aus dem Netz stammten, sollte auch die Quelle möglichst präzise angegeben werden. Der Sieger der ersten Jagd war die Bibliothekarin Hope N. Tillman, die 46 von 48 erreichbaren Punkten erzielte. Das Spiel, das monatlich mit immer neuen Aufgaben stattfand, war recht erfolgreich, zwar beteiligten sich nur wenige Wißbegierige an der Suche, doch dafür lasen um so mehr Interessierte die Nachrichten mit den korrekten Antworten. Sie versprachen sich davon wertvolle Hinweise auf eigene Recherchen im Internet. Schlagzeilen machte der Internet-Hunt 1993, als die Teilnehmer aufgefordert wurden, anhand einer E-Mail Adresse möglichst viele Informationen über die Person, der diese Adresse gehörte, zu sammeln. Die Adresse und die Idee stammten von dem Mitarbeiter der CIA, Ross Stapleton, den Gates auf einer Bootsfahrt anläßlich eines Kongresses kennengelernt hatte. Nur aufgrund der E-Mail-Adresse fanden die Spieler Stapletons Telefonnummer, die Namen seiner Eltern, die Titel der von ihm abonnierten Zeitungen und vieles mehr heraus. Dadurch wurde deutlich, daß das Internet inzwischen ein Raum geworden war, in dem die Privatsphäre der Personen ,die sich dort bewegten, nicht geschützt wurde. Eine Erweiterung des Internet-Hunt auf das World Wide Web, die für 1994 geplant war, wurde nicht realisiert. Rick Gates, der 1993 ein Schulungsunternehmen mitgründete, arbeitete als Dozent an verschiedenen Universitäten. Er ist zur Zeit (2002) am „Rochester Institute of Technology“ tätig. Neben dem Internet-Hunt richtete er den ersten Raum für Internet-Recherchen für die ALA, die „American Library Association“, ein. Außerdem gehörte er zu den Initiatoren des inzwischen eingestellten Projektes „Interpedia“, einer Enzyklopädie im Internet, welches als Vorläufer von Wikipedia gilt.
Ach so: Für einen Dollar bekam man im August 1992 übrigens 126,23 Yen und die Satellitenbilder waren bei „ftp to vmd.cso.uiuc.edu.“ zu finden.