Jerry Yang

Mitbegründer von ßßß Yahoo!

Jerry wurde 1968 als Chih-Yuan Yang in Taiwan geboren. Sein Vater starb, als Jerry zwei Jahre alt war. Die Mutter, eine Lehrerin für Englisch und Schauspiel, übersiedelte 1977 mit ihren zwei Söhnen nach San Jose in Kalifornien. Gute schulische Leistungen ermöglichten es Jerry, wie Chih- Yuan inzwischen genannt wurde, die Universität von Palo Alto zu besuchen, wo er Elektrotechnik studierte. Während des Studiums absolvierte er Praktika im ßßß Silicon Valley, besuchte Seminare über Unternehmertum und erhielt sogar ein Stipendium für ein Austauschprogramm mit der Universität Kyoto. 1994 arbeitete er, wie sein Freund und Mitbewohner David Filo, an seiner Doktorarbeit. Ihre Themen war offenbar nicht sonderlich interessant, denn die zwei surften lieber im World Wide Web und begannen, eine Liste mit Links zu interessanten Web-Seiten anzulegen. Jerry Yang, der während seiner Studienzeit als Aushilfsbibliothekar gearbeitet hatte, legte die Struktur fest und Filo entwickelte die Software, die es ermöglichte einfach auf den Datenbestand zuzugreifen. Wenig später entstand aus dieser Sammlung das Unternehmen Yahoo!, das zunächst als Suchmaschine populär wurde, inzwischen aber als „Portal“ bezeichnet wird. Jerry Yang bezeichnet sich als „Chief Yahoo!“, was bei der Bedeutung des Begriffs „Yahoo“, nämlich „Saukerl“ oder „Lümmel“, einen eigenartigen Beigeschmack erhält.

Beitragsbild: Von Yahoo from Sunnyvale, California, USA – jerry_yangUploaded by Schreibvieh, CC BY 2.0

Yahoo

Eine der ersten Suchmaschinen im World Wide Web.

„Yet Another Hierarchical Officious Oracle“ (Noch ein weiteres hierarchisches aufdringliches Orakel)Yahoo! entstand aus der Freizeitbeschäftigung zweier Studenten der Stanford University. ßßß Jerry Yang und der zwei Jahre ältere David Filo beschäftigten sich im Studienjahr 1993/1994 während ihrer Freizeit mit dem damals entstehenden World Wide Web, anstatt sich um ihre Doktorarbeiten zu kümmern. Da das Aufrufen von Seiten im Netz zu der Zeit noch recht zeitaufwendig war, die Seiten waren nur über die Eingabe der genauen Adresse zu erreichen, stellten sie eine Liste der Adressen ihrer Lieblingsseiten zusammen, um diese zukünftig schneller aufrufen zu können. Um die Liste ihren Freunden und Bekannten zugänglich zu machen, stellten sie diese zunächst unter der Bezeichnung „Jerry`s Guide to the world wide web“ und später als „David and Jerry`s Guide to the world wide web“ ins Netz. Die Suchmaschine lief auf David Filos Rechner „Konishiki“, während sich Yahoo auf Jerry Yangs Workstation „Akebono“ befand, beide Bezeichnungen sind die Namen zweier berühmter Sumo-Ringer aus Hawaii Die Adresse lautete „www.akebono.stanford.edu/yahoo“. Die Liste wuchs rasch an und es wurde notwendig, eine Katalogisierung einzuführen. So entstand die noch heute bei Yahoo verwendete Aufteilung in verschiedene Kategorien. War das Internet zuvor wie ein Telefonanschluß ohne Telefonbuch, so wurde den Nutzern des Netzes hier erstmals die Möglichkeit gegeben, in einem Katalog gezielt nach bestimmten Seiten zu suchen. Bis zum Ende des Jahres 1994 hatte sich die Zahl der Besucher auf über eine Million täglich gesteigert. Bereits 1994 war ein Mitarbeiter von Reuters auf die beiden in einem Wohnwagen lebenden Studenten aufmerksam geworden und bot an, Yahoo für 5000 Dollar zu kaufen. Aus diesem Geschäft wurde nichts, später kam es dennoch zu einer Kooperation mit Reuters, die den Nutzern von Yahoo den Zugang zu den Meldungen dieser Nachrichtenagentur ermöglichte.Ende 1994 lernten Filo und Yang den Geschäftsmann Mike Moritz von der Firma Sequoia Capital kennen. Moritz hatte bereits anderen Firmengründern mit Risikokapital auf die Sprünge geholfen .Die Gründung der Yahoo! Inc im April 1995 wurde also durch eine Investition von über einer Million US Dollar durch Sequoia Capital unterstützt. Das Unternehmen wurde 1996 erstmals an der Börse notiert. Bereits am ersten Handelstag stieg ihr Wert von 13 $ auf 33$ je Anteil. Die Stanford-Absolventen Srinija Srinivasan und Tim Koogle wurden zur Betreuung des ständig wachsenden Kataloges .bzw. der Führung des Unternehmens eingestellt. David Filo kümmerte sich um die Software-Entwicklung, während Jerry Yang die strategische Geschäfts- und Produktplanung übernahm.

Beitragsbild: Screenshot der Webseite 1997

Sedo.de

Suchmaschine für gebrauchte Domain-Namen.

Als die drei Studenten Tim Schumacher, Ulrich Priesner und Marius Würzner keine Zeit mehr hatten, sich um die Pflege und Fortentwicklung eines von ihnen entwickelten Computerspiels zu kümmern, einem Fußballmanager, der in verschiedenen auf unterschiedliche Bundesligavereine zugeschnittenen Versionen vorlag, wollten sie auch die zu diesem Zweck angemeldete Domain – offensiv.de – loswerden. Dabei fiel ihnen auf, daß es zwar verschiedene Marktplätze zum Verkauf bereits angemeldeter Namen gab, ein zentrale Stelle jedoch fehlte. So kamen die Drei, Jahrgang 1976 und 1977, auf die Idee, eine Suchmaschine zu entwickeln, die es ermöglicht, zum Verkauf angebotene gebrauchte Domain-Namen zu finden. Im Januar 2000 gründeten sie „Sedo“, die „Search Engine for Domain Offers“. Im August stieß der damals 30-jährige Ulrich Essmann, der die Handelsplattform „Domain-Agent.de“ betrieben hatte, dazu. Bei „Sedo“ können Domain-Namen nicht nur gesucht werden, es besteht auch die Möglichkeit, Namen zum Kauf anzubieten und man kann bei „Sedo“ den Wert von Domain-Namen schätzen lassen. Die Betreiber von „Sedo“ warnen vor übertriebenen Preisvorstellungen, die hauptsächlich durch Presseberichte aus den USA gespeist werden. So soll der Name des Tierfutterverkäufers „Pets.com“ für mehrere 100.000 Dollar den Besitzer gewechselt haben. Die teuerste von „Sedo“ vermittelte Domain kostete 100.000 Mark. Die durchschnittlichen Preise liegen jedoch zwischen 100 und 5000 Mark. „Offensiv.de“ ist im Sommer 2001 immer noch im Angebot, für 20.000 Mark.

Dr. Wolfgang Sander-Beuermann

Deutscher Suchmaschinenexperte.

Keiner weiß es so genau, aber Experten schätzen, daß es im Internet inzwischen über 100 Millionen Seiten gibt und täglich kommen neue hinzu. Um in diesem schier undurchdringlich erscheinenden Dickicht gewünschte Informationen zu finden, hatte man lange Zeit nur die Möglichkeit, die bekannten Suchmaschinen und Kataloge nach und nach abzuklappern. Um dieses Problem drehte sich auch das Tischgespräch, was Dr. Sander-Beuermann während eines Mittagessens bei einem Besuch der Computermesse Cebit mit dem damaligen Studenten Mario Schomburg führte. Die beiden überlegten sich, daß es praktischer wäre, die Suchmaschinen und Kataloge zeitgleich automatisch zu durchsuchen und sich die Ergebnisse auf einer Oberfläche anzeigen zu lassen. Die Idee der Meta-Suchmaschine war geboren. Wolfgang Sander-Beuermann war davon so begeistert, daß er sofort nach dem Gespräch nach Hause fuhr und begann die Idee in die Tat umzusetzen. Nach drei Tagen und drei Nächten Arbeit war die erste Version einsatzbereit. Gemeinsam mit Mario Schomburg wurde die Suchmaschine kontinuierlich weiterentwickelt und ging Ende 1996 für die Öffentlichkeit ans Netz. Allerdings war MetaGer, wie das Projekt jetzt heißt, keineswegs eine Neuentwicklung, wie Sander-Beuermann ursprünglich vermutet hatte: Die Universität Washington hat mit dem Metacrawler das erste Programm dieser Art geschaffen. Das tut der Entwicklung jedoch keinen Abbruch, denn MetaGer ist die erste deutschsprachige Suchmaschine dieser Art. Auch der Name MetaGer war bereits vergeben, doch der Inhaber der Domain schenkte sie 1999 dem RRZN, dem Regionalen RechenZentrum für Niedersachsen, an dem Dr. Wolfgang Sander-Beuermann tätig ist. Wolfgang Sander-Beuermann wurde 1947 in Göttingen geboren, studierte Maschinenbau und promovierte am Institut für Thermodynamik. Die intensive Beschäftigung mit der EDV begann an der Universität von Santa Barbara in Kalifornien, wo er nach seiner Promotion ein einjähriges post graduierten Studium absolvierte. Seit 1985 ist er am RRZN in Hannover. Dort beschäftigte er sich mit der Aus- und Fortbildung von Studenten und wissenschaftlichen Mitarbeitern der Universität Hannover im EDV Bereich. 1992 lernte er das Potential des Internet in Gestalt des Usenet und FTP schätzen und ist seitdem „infiziert mit dem Internet-Virus“. Dr. Wolfgang Sander-Beuermann ist verheiratet und hat zwei Kinder. In seiner Freizeit treibt er Gymnastik und Yoga und wühlt in der Erde seines Gartens, „wo er dem Salat beim Wachsen zuguckt“ wie er es ausdrückt. Die Zukunft der Suchmaschinen sieht er in personaliserten und themenbezogenen Diensten, die künftig die Suche nach gewünschten Informationen erleichtern sollen.

Beitragsbild: © Jeanine Cujé-Bartsch

Brian Pinkerton

Amerikanischer Informatiker, Entwickler des Web Crawler.

Als graduierter Student an der Universität Washington beschäftigte sich Brian Pinkerton Anfang 1994 mit den Möglichkeiten der Informationsbeschaffung im gerade entstehenden World Wide Web. Um seine Thesen praktisch zu überprüfen, entwickelte er ein Programm zum automatischen Durchsuchen des Netzes, den „Web Crawler“, eine der populärsten Suchmaschinen in der Frühzeit des World Wide Web. Der Crawler bewegt sich selbständig im Netz und legt einen Index der besuchten Seiten an. Pinkertons Dissertation zu diesem Thema wurde im selben Jahr auf der zweiten internationalen www-Konferenz präsentiert. Kommilitonen ermunterten ihn, das Programm zur allgemeinen Verwendung ins Netz zu stellen, und der „Web Crawler“ ging am 20. April 1994 einschließlich einer Datenbank mit den Adressen von 6000 Web-Seiten ins Netz. Pinkerton, der nach seiner Promotion als Assistent an einem Institut der Universität arbeitete, betreute den „Web Crawler“ zunächst in seiner Freizeit. Ende 1994 fanden sich zwei Internet-Unternehmen als Sponsoren und Brian Pinkerton konnte sich nun ganz seiner Entwicklung widmen. Im Juni 1995 machte er ein Millionengeschäft, als AOL den „Web Crawler“ kaufte. Seit 1998 wird die Suchmaschine von Excite betrieben. Bei diesem Unternehmen ist Pinkerton auch als „Chief Scientist“ beschäftigt.

Beitrtagsbild: Screenshot der Webcrawler Homepage 1999

Netzpiloten

Deutscher Führer durch das World Wide Web.

Für alle, die sich im Internet nicht recht auskennen, bieten die „Netzpiloten“ Touren durch das Internet an. Das heißt, die Firma hat zu diversen Themen Web-Seiten zusammengestellt, die, gesteuert über eine spezielle Oberfläche, nacheinander aufgerufen werden können und dem interessierten Surfer unter Umständen die Verwendung diverser Suchmaschinen erspart. Die Netzpiloten wurden 1998 von Matthias Dentler und Wolfgang Macht gegründet. Der 1967 in Kyritz geborene Matthias Dentler hatte Wirtschaftswissenschaften studiert und war der Faszination des Internet erlegen, als er während seines Studiums mit dem Browser „Mosaik“ auf die „Library of Congress“ in Washington zugreifen konnte. Wolfgang Macht, der 1966 in Bamberg geboren wurde, hatte nach seinem Magister Atrium in den Fächern Geschichte, Literaturwissenschaften und Jura eine Ausbildung als Journalist absolviert. Mit Computern hatte er sich schon während seiner Schulzeit beschäftigt und das Internet kannte er seit 1992. 1996 begannen die zwei Freunde auf einer Web-Seite die Interentadressen von Gewinnspielen zusammenzutragen, um praktische Erfahrungen mit dem Netz zu sammeln. Das Projekt, unter der Bezeichnung „Gewinnspiele.de“, wurde schon bald zu einem richtigen Geschäft. 1998 starteten sie die weltweit erste Suchmaschine für Gewinnspiele im Internet und 1999 kamen die redaktionell zusammengestellten Touren durch das Netz hinzu. Inzwischen hat das in Hamburg ansässige Unternehmen Zweigstellen in Mailand, Barcelona, Paris und San Francisco und ist mit 7000 redaktionellen Touren der größte automatische Webführer der Welt.

Beitragsbild: Screenshot der Firmenwebseit 2000

Michael Mauldin

Amerikanischer Wissenschaftler, Entwickler der Suchmaschine Lycos.

„Ein Methode zur Erstellung eines Kataloges von Dateien in einem Netzwerk, das aus einer Vielzahl von verbundenen Computern besteht, auf denen wiederum eine Vielzahl von Dateien gespeichert sind…“ So beginnt der Text des US Patents 5748954. Es beschreibt die Suchmaschine Lycos, die 1994 von Michael L. Mauldin entwickelt wurde. Fuzzy, wie er auch genannt wird, beschäftigte sich als Forscher an der Carnegie Mellon Universität als erster Wissenschaftler mit der Erfassung und Sammlung des Inhaltes des World Wide Web. In diesem Zusammenhang entstand die Suchmaschine Lycos. Der Name leitet sich aus der lateinischen Bezeichung der Wolffspinne, ein Tier, das Michael Mauldin sehr bewundert, her. Diese Spinne baut kein Netz, sondern jagt ihre Beute im schnellen Lauf. Als die Universität von Anfragen bezüglich der Suchmaschine förmlich überschwemmt wurde, kam es zur Gründung der Lycos Inc. in Boston. Michael Mauldin wurde 1959 in Dallas, Texas, geboren. Schon als Kind entdeckte er sein Interesse an der Computertechnik. 1977 beendete er die High Shool und studierte Mathematik und Informatik, wobei er seinen Doktortitel 1989 an der Carnegie Mellon Universität erlangte, wo er noch immer als Forscher tätig ist. Dort beschäftigt er sich unter anderem mit künstlicher Intelligenz und dem Verwalten und Auffinden von Informationen. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit liegt in der Einbindung der natürlichen Sprache in die Computertechnik. Er war wesentlich an der Entwicklung von „Julia, dem Chatterbot“ beteiligt. Ein Chatterbot ist ein Chat-Roboter, also eine Maschine, mit der man eine Unterhaltung führen kann. 1994 nahm Julia am „Turing Test“ um den Loebner Preis teil und belegte bei fünf Teilnehmern den vierten Platz. Beim Turing Test stellt ein Mensch einem Computer und einem anderen Menschen Fragen, dabei muß er anhand der Antworten herausfinden, wer der Mensch und wer der Computer ist. Ist das nicht möglich, so hat der Computer den Test bestanden und kann gemäß dem Entwickler des Tests denken. Bislang ist dies allerdings noch keinem Computerprogramm gelungen. Außerdem ist Michael L. Mauldin Manager bei der Firma „Virtual Personalities“. Dort beschäftigt man sich mit der Entwicklung von künstlichen Charakteren als neuartige Benutzeroberflächen .Michael Mauldin ist verheiratet und hat drei Kinder. Der begeisterte Hobby-Kunstflieger besitzt drei Sportflugzeuge. Daneben baut er in seiner Freizeit.an Battle Bots, an Kampfrobotern. Diese mit allen möglichen Zerstörungswerkzeugen ausgerüsteten Geräte treten einmal jährlich auf einer großen Veranstaltung gegeneinander an. Gewonnen hat, wer übrig bleibt.

Steve Madere

Amerikanischer Softwarespezialist, Gründer von Deja.com.

Als im Jahr 1999 ein Teil des Archivs von „Deja“ vorübergehend aus dem Netz genommen wurde, war die Aufregung groß, das Magazin ßßß Salon verstieg sich sogar zu der Feststellung „Wir verbrennen keine Bücher mehr, wir stöpseln den Server aus.“ Der begeisterte Usenet-Nutzer Steve Madere hatte 1995 begonnen, die Nachrichten des Usenet zu archivieren und sie über den Dienst DejaNews leicht zugänglich zu machen. Es wird erzält, daß der leidenschaftliche Windsurfer auf diese Idee gekommen sei, als er in den Newsgruppen des Netzes nach einem geeigneten Ort für seine Hochzeitsreise suchte, die ihn schließlich nach Mauri führte. Er selbst berichtet, daß er ein System zum Durchsuchen von Datenbanken, die riesige Textbestände enthalten, entwickelt hatte, das auch auf Computern mit geringer Leistung einsetzbar war. Er hatte „einen Hammer entwickelt und suchte nach dem passenden Nagel.“ Steve Madere wurde 1965 als Sohn eines amerikanischen Offiziers geboren und wuchs in Austin, Texas, auf. Er hatte zehn Geschwister, weshalb er sich an das Familienleben als eine „interessante Mischung aus Ordnung und Chaos“ erinnert. Bis zur siebten Klasse besuchte er eine katholische Konfessionsschule, wo er bereits sein Interesse für Mathematik und Wissenschaft entdeckte. Später auf der High School suchte seine Mathematiklehrerin geeignete Schüler für den Computerunterricht aus, und auch Steve war dabei. Von Anfang an war er begeistert und er kaufte sich bald von seinem gesparten Taschengeld einen Sinclair ZX80. Dieser aus England stammende Computer war mit einem Preis von unter 100 Pfund einer der ersten erschwinglichen Heimcomputer. Als Oberschüler begann Madere nebenbei als Programmierer Geld zu verdienen, eine Beschäftigung, die er auch während seines Physikstudiums an der Universität seines Heimatortes fortsetzte, um die Studiengebühren bezahlen zu können. Trotzdem konnte er sein Studium mit Auszeichnung abschließen. Bevor er 1995 „Deja“ gründete, arbeitete er bei IBM am Betriebssystem OS/2 und war als Berater bei einer Softwarefirma tätig. DejaNews entwickelte sich rasch zu einer der beliebtesten Seiten im World Wide Web. Das Archiv war aber nicht nur eine hervorragende Möglichkeit, in den Beiträgen der zahlreichen Newsgruppen zu recherchieren, man konnte dort auch verschiedene Fakten über die Autoren der Beiträge zusammentragen und so Perönlichkeitsprofile erstellen.. Die Firma, die im April 1995 mit drei Mitarbeitern begann, hatte schließlich über 150 Angestellte. Anfang 2001 wurde das Unternehmen an die Suchmaschine „Google“ verkauft.

Brewster Kahle

Amerikanischer Unternehmer.

So wie Trampelpfade meist die effektiveren Wege sind, bietet die Firma „Alexa“ den Surfern im World Wide Web die Möglichkeit, Zusatzinformationen und Links zu Seiten mit ähnlichem Inhalt aufzurufen. Diese Vorschläge werden aufgrund der Besucherzahlen der jeweiligen Seiten zusammengestellt und sollen die effektivere Suche nach Informationen im World Wide Web ermöglichen. Gegründet wurde das Unternehmen 1996 von Bruce Gilliat und Brewster Kahle. Die Bezeichnung „Alexa“ ist eine Reminiszenz an die Bibliothek von Alexandria, bei deren Zerstörung im Jahre 270 n. Chr. etwa 500 000 Schriftrollen verbrannten, fast das gesamte Wissen der antiken Welt. Auch heute ist das im Internet vorhandene Wissen bedroht, was heute noch online erreichbar war, kann morgen schon auf Nimmerwiedersehen verschwunden sein, eine Web-Seite existiert im Durchschnitt nur 75 Tage. Diesem Gedächtnisverlust will Brewster Kahle vorbeugen: „Alexa“ ist, seit seiner Gründung 1996, unaufhörlich mit der Sammlung und Archivierung von Web-Seiten beschäftigt. Die Ergebnisse werden im „Internet Archive“ oder der „Internet Library“ gesammelt und zugänglich gemacht. Eine spezielle Software von „Alexa“ erlaubt es, beim Surfen im Internet auf dieses Archiv zuzugreifen und wenn man auf eine „404 Fehlermeldung“ trifft (die besagt, daß die gesuchte Seite nicht mehr existiert) mit Glück doch noch die gewünschten Informationen zu erhalten. Umfaßte das Internet 1996 eine Datenmenge von 1,5 TeraByte, so waren es im März 2001 schon 40 TeraByte , was etwa vier Milliarden Seiten entspricht. Brewster Kahle, Jahrgang 1960, studierte am ßßß MIT, wo er sich mit künstlicher Intelligenz beschäftigte. Nach Beendigung seines Studiums 1982 gehörte er zu den Mitbegründern der Firma „Thinking Machines“, die Supercomputer konstruierte. Im Oktober 1989 begann man dort mit dem Aufbau des „Wide Area Information Service“, einer Datenbank von Internet-Inhalten, die seit 1991 im Netz zugänglich ist. 1992 gründete Kahle die „WAIS Inc.“. Das Unternehmen führte die Datenbank fort und beschäftigte sich mit dem Publizieren im Internet. Zu den Kunden gehören unter anderem die New York Times und die Encyclopaedia Britannica. 1995 verkaufte Kahle das Unternehmen an AOL. Auch Alexa hat einen neuen Eigentümer: Die Firma wurde 1999 von Amazon übernommen.

Beitragsbild: Von Joi Ito – , CC BY 2.0,

Bill Heelan

Amerikanischer Programmierer, Mitentwickler von Archie

Bill Heelan wurde 1964 in Montreal geboren. Bereits auf dem College machte er Bekanntschaft mit der Datenverarbeitung, als er die Programmiersprachen Basic und Fortran lernte. Die Arbeit mit Computern machte ihm Spaß, da er durch diese Geräte die Möglichkeit bekam, einige mathematische Gesichtspunkte konkret darzustellen und die Mathematik so interessanter zu machen. Nach der Schule studierte er an der Concordia Universiät in Montreal Mathematik und Informatik. Er verließ die Universität nach Erreichen des niedrigsten akademischen Grades als graduierter Student, die Möglichkeit selbst Geld zu verdienen, schien ihm verlockender, als seine akademische Laufbahn fortzusetzen. 1990 arbeitete er als technischer Angestellter und Programmierer an der McGill Universität in Montreal. Dort entwickelte er gemeinsam mit den graduierten Studenten Peter Deutsch und Alan Emtage das Suchsystem für Dateien im Internet, Archie. Alan Emtage hatte ein kleines Programm zum Durchsuchen des Internet nach Public Domain Software geschrieben und eine Datenbank mit den Suchergebnissen eingerichtet. Der Systemadministrator Deutsch entschied, daß die Datenbank auch anderen Interessenten zugänglich gemacht werden sollte, und Bell Heelan entwickelte die entsprechende Software. Als Deutsch und Emtage 1992 die Firma Bunyip gründeten, gehörte auch Bill Heelan zu ihren Angestellten. Er arbeitete dort an einer Version von Archie, die es erlaubte, auch Web-Seiten zu indizieren. Zum Leidwesen von Bill Heelan, der gern erfahren hätte, wie das Projekt im Vergleich mit anderen Suchmaschinen abgeschnitten hätte, wurde die Entwicklung von Archie bei Bunyip eingestellt. Heelan verließ die Firma nach vier Jahren und arbeitete seitdem bei verschiedenen Unternehemen als Programmierer. Zur Zeit entwickelt er bei Zero Knowledge Verschlüsselungssoftware zum Einsatz im Internet. Zum Ausgleich für seinen Schreibtischjob fährt er Fahrrad und betreibt Karate. Außerdem ist er als Hobbyfotograf fasziniert von der Verbindung von Technik und Kunst in der Fotografie.