Sabeer Bhatia

Symbolbild

Indischer Computerfachmann, Mitbegründer von Hotmail

Als Sabeer Bhatia 1996 versuchte, Risikokapital für das sein Start-up „Hotmail“ aufzutreiben, hatte er am Telefon zunächst wenig Glück. Die Sekretärinen kicherten, da sie „Hot Male“ (etwa „heißer Kerl“) verstanden und meinten, es würde sich bei seiner Geschäftsidee um ein pornografisches Angebot handeln. Letztendlich hatte Bhatia doch noch Erfolg und er konnte gemeinsam mit seinem Freund und Geschäftspartner Jack Smith 1996 den E-Mail-Dienst Hotmail ins Leben rufen, den sie nur ein Jahr später für 400 Millionen Dollar an Microsoft verkauften.. Shabeer Bathia stammt aus Bangalore in Indien. Er wurde 1968 als Sohn eines Armeeoffiziers und einer Bankangestellten geboren. Schon in der Schule zeichnete er sich durch großen Ehrgeiz aus. Als er eines Tages weinend von einer Prüfung nach Hause kam, lag es nicht etwa daran, daß er durchgefallen war: Er hatte nicht genug Zeit gehabt alles aufzuschreiben, was er wußte. Als Student des Birla Institute of Technology in Pilani nahm er an einer Prüfung für ein renommiertes Austauschprogramm mit den USA teil. Er bestand das Examen als Bester des Jahres und kam dadurch 1988 in die Vereinigten Staaten. Dort studierte er an der Stanford Universität und machte am California Institute of Technology mit Auszeichnung einen Abschluß als Elektroingenieur. Die Arbeit an seiner Dissertation brach er ab, als er 1995 die Arbeitserlaubnis für die USA, die Green Card, erhielt. Bhatia arbeitete zunächst bei Apple Computer, wo er auch Jack Smith kennenlernte, mit dem er wenig später bei seinem nächsten Arbeitgeber eine Firma gründete. Die zwei suchten nach einer Möglichkeit, während der Arbeitszeit via E-Mail wichtige Belange ihres Geschäftes zu diskutieren, was verständlicherweise nicht über das firmeneigene Netzwerk geschehen sollte. Auch die Einrichtung eines eigenen Internet-Zugangs war am Arbeitsplatz nicht möglich. Smith kam auf die Idee, einen E-Mail-Service über eine Web-Seite anzubieten, woraus sich Hotmail entwickelte. Als Microsoft 1997 das ungemein erfolgreiche Unternehmen kaufen wollte, konnte Bhatia seine kaufmännischen Fähigkeiten beweisen. Er war es aus Indien gewohnt, bei jeder Kleinigkeit um den Preis zu feilschen und hatte keinen falschen Respekt vor dem reichsten Mann der Welt, Bill Gates, mit dem er verhandeln mußte. So gelang es ihm, den Kaufpreis für das Unternehmen von ursprünglich gebotenen 160 Millionen Dollar auf 400 Millionen Dollar hochzutreiben. Der Vertrag wurde am 30. Dezember 1997, seinem 29. Geburtstag, unterzeichnet. Nach dem Verkauf arbeitete er zunächst für Microsoft, um 1999 ein zweites Unternehmen zu gründen. Arzoo, das Wort für „Leidenschaft“ in der indischen Sprache Hindi, ist der Name seines  Unternehmens. Es bietet durch ein Netzwerk von Spezialisten eine qualifizierte Beratung für professionelle Kunden in allen Fragen der Informationstechnologie. Er gilt Anfang 2001 als der gefragteste Junggeselle des ßßß Silicon Valley und lebt in San Francisco, wo er in einem Apartment mit Blick über die Golden Gate Brücke residiert. Wie in Amerika üblich, geht ein Teil seines Vermögens an wohltätige Organisationen, wobei er Projekte in Indien und San Francisco unterstützt. Das Motto seines Erfolgs lautet: „Das größte Risiko im Leben ist es, kein Risiko einzugehen.“