Amerikanische Organisation.
Die „Verfassungsgebende Versammlung des Internet“ wie die New York Times die Internet Corporation for Numbers and Names, kurz Icann, nannte, wurde 1998 in den USA gegründet. Die Gründungsinitiative ging von der US-Regierung, aber auch von Persönlichkeiten wie ßßß John Postel aus, die damit die Verwaltung der immer größeren Menge von Internet-Domains vereinfachen wollten. Diese Organisation ist keine Internet-Regierung, wie immer wieder zu hören ist, sondern sie hat, seit September 2000, die Aufsicht über die IP-Adressen und Domain Namen. Eine Aufgabe, die zuvor von der Firma NetworkSolutions wahrgenommen wurde. Darunter fällt auch die Vergabe der „Top Level Domains“ also der Endungen der Web-Adressen mit den Kürzeln com, net oder org. Diese werden jedoch nicht von der Icann direkt vergeben, sondern von Unternehmen, die dafür von der Organistion lizensiert werden. Gemeinsam mit dem amerikanischen Wirtschaftsministerium hat die Icann auch die Kontrolle über den A-root Server, das „Herz“ des Internet. Dadurch wäre sie in der Lage, einzelne Web-Seiten einfach „abzuschalten“, was ihr, nach Ansicht vieler Kritiker, zu viel Macht verleiht. Die Icann wird von 19 Direktoren geleitet, welche von verschiedenen Organisationen ausgewählt werden. Ins Licht der Öffentlichkeit rückte ICANN als erstmals fünf der Direktoren durch die internationale Web-Gemeinschaft gewählt werden konnten. Dadurch gelangten mit Karl Auerbach von der Firma ßßß Cisco und ßßß Andy Müller-Maguhn vom Chaos Computer Club auch zwei Kritiker der Kommerzialisierung des Internet in den Vorstand. Die zwei wollten darauf hinwirken, „daß Icann nicht von denen kontrolliert und dominiert wird, die keine höheren Ziele damit verfolgen als Massen-Marketing.“, wie es Auerbach in einem Interview ausdrückte
Beitragsbild: Hauptquartier der ICANN von Coolcaesar – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, Link