1-800 Flowers

Erster Blumenversender im Internet.

Die Zahlenkombination 1-800 ist eines der besteingeführtesten Warenzeichen in den USA, es ist die Telefonnummer eines Blumenhändlers aus New York, der in den achtziger Jahren sein Geschäft durch die Möglichkeit der telefonischen Bestellung erweiterte.
Jim MacCain, der Gründer und Präsident des Familienunternehmens, neben ihm sind auch seine Schwester Juli und sein Bruder Chris an dem Unternehmen beteiligt, schloß das College 1972 im Fachbereich Psychologie ab. Zunächst war er als Sozialarbeiter in einem Heim für Jungen tätig, daneben arbeitete er als Verkäufer in einem Bekleidungsgeschäft. Schließlich machte er sich mit einem  Blumengeschäft selbständig und begeisterte sich schnell für die neue Aufgabe. Ehe er sich versah, war er ein erfolgreicher Florist mit 14 Filialen. Um sein Geschäft zu erweitern, führte er die Möglichkeit der telefonischen Bestellung über die Nummer 1800 ein. Bereits 1992 machte er die ersten Gehversuche im e-Commerce, als seine Firma in der Electronic Mall bei Compuserve online ging. Es folgten interaktives Fernsehen und Kataloge auf CD-ROM. 1994 gründete er eine Partnerschaft mit AOL, wo er im November online ging. Als 1995 das World Wide Web zu wachsen begann, war 1-800 Flowers im April mit einer eigenen Seite dabei. Inzwischen ist sein Geschäft zu einem 300-Millionen-Dollar-Unternehmen gewachsen, Jim MacCann sitzt im Aufsichtsrat diverser Firmen, er wurde zum Unternehmer des Jahres gewählt und 1-800 Flowers wurde vom PC Magazin unter die Top 100 Web-Sites gewählt. Daneben engagiert er sich in der Arbeit mit Behinderten und 1998 erschien in den USA seine Autobiographie unter dem Titel „Stop and Sell the Roses“. Das Geheimnis seines Erfolges liegt seiner Ansicht nach in seiner Arbeit als Sozialarbeiter, dort lernte er, daß die persönlichen Verbindungen zwischen den Menschen ausschlaggebend für zuverlässige Beziehungen auch im Geschäftsbereich sind.

Beitragsbild: Screenshot der Firmenwebseite 1999

12Snap

Deutsches Mobile Commerce Unternehmen


Im Februar 1999 wurde es Michael Birkel und seinem Freund und Kollegen Cyriac Roeding zu bunt: Sich als Angestellte der Unternehmensberatung McKinsey für fremde Projekte die Nächte um die Ohren zu schlagen schien auf die Dauer nicht erstrebenswert. Sie wollten lieber etwas Eigenes auf die Beine stellen. Gemeinsam mit vier weiteren Freunden begannen sie 80 verschiedene Geschäftsmodelle auf ihre Brauchbarkeit hin abzuklopfen. Darunter waren auch viele „Mee Toos“, wie das Abkupfern bereits erfolgreicher Ideen neuerdings genannt wird. Die sechs entschieden sich jedoch für etwas ganz Neues, den „m-commerce“. „Auf der Toilette sitzen und den Nachschub bestellen – das ist Mobile-Commerce,“ so drückt es Andreas Müller, einer der Gründer, aus. Streng genommen handelt es sich hier auch nicht mehr um ein Unternehmen im Internet, denn die Geschäfte werden per Mobiltelefon abgewickelt. Bei 12Snap – one two snap – was übersetzt etwa: „eins zwei weggeschnappt“ heißt werden, wie bei der Internetfirma Ricardo, Waren versteigert. Nur braucht man jetzt keinen Computer mehr: Das Geschäft wird über das Handy abgewickelt. Die sechs Gründer, von denen Michael Birkel mit 31 Jahren der Älteste ist, konnten in relativ kurzer Zeit das Geschäftsmodell erstellen, Kapital auftreiben und die Software entwickeln. Im Dezember testeten sie ihr System mit einer Nonsense-Versteigerung, bei der ein „Zerkautes Dental Kaugummi“ feilgeboten wurde. Mit großem Presserummel wurde das „provokativste Start-up Deutschlands“ im Januar 2000 der Öffentlichkeit vorgestellt. Seitdem expandiert die Firma kräftig und wenn nichts dazwischenkommt, wird es bald möglich sein von überallher die verschiedensten Waren zu kaufen.

Der Artikel beschreibt den Stand von 2000 und bedarf der Aktualisierung.

Beitragsbild: Ausschnitt aus einem Screenshot von 1999