Deutscher Suchmaschinenexperte.
Keiner weiß es so genau, aber Experten schätzen, daß es im Internet inzwischen über 100 Millionen Seiten gibt und täglich kommen neue hinzu. Um in diesem schier undurchdringlich erscheinenden Dickicht gewünschte Informationen zu finden, hatte man lange Zeit nur die Möglichkeit, die bekannten Suchmaschinen und Kataloge nach und nach abzuklappern. Um dieses Problem drehte sich auch das Tischgespräch, was Dr. Sander-Beuermann während eines Mittagessens bei einem Besuch der Computermesse Cebit mit dem damaligen Studenten Mario Schomburg führte. Die beiden überlegten sich, daß es praktischer wäre, die Suchmaschinen und Kataloge zeitgleich automatisch zu durchsuchen und sich die Ergebnisse auf einer Oberfläche anzeigen zu lassen. Die Idee der Meta-Suchmaschine war geboren. Wolfgang Sander-Beuermann war davon so begeistert, daß er sofort nach dem Gespräch nach Hause fuhr und begann die Idee in die Tat umzusetzen. Nach drei Tagen und drei Nächten Arbeit war die erste Version einsatzbereit. Gemeinsam mit Mario Schomburg wurde die Suchmaschine kontinuierlich weiterentwickelt und ging Ende 1996 für die Öffentlichkeit ans Netz. Allerdings war MetaGer, wie das Projekt jetzt heißt, keineswegs eine Neuentwicklung, wie Sander-Beuermann ursprünglich vermutet hatte: Die Universität Washington hat mit dem Metacrawler das erste Programm dieser Art geschaffen. Das tut der Entwicklung jedoch keinen Abbruch, denn MetaGer ist die erste deutschsprachige Suchmaschine dieser Art. Auch der Name MetaGer war bereits vergeben, doch der Inhaber der Domain schenkte sie 1999 dem RRZN, dem Regionalen RechenZentrum für Niedersachsen, an dem Dr. Wolfgang Sander-Beuermann tätig ist. Wolfgang Sander-Beuermann wurde 1947 in Göttingen geboren, studierte Maschinenbau und promovierte am Institut für Thermodynamik. Die intensive Beschäftigung mit der EDV begann an der Universität von Santa Barbara in Kalifornien, wo er nach seiner Promotion ein einjähriges post graduierten Studium absolvierte. Seit 1985 ist er am RRZN in Hannover. Dort beschäftigte er sich mit der Aus- und Fortbildung von Studenten und wissenschaftlichen Mitarbeitern der Universität Hannover im EDV Bereich. 1992 lernte er das Potential des Internet in Gestalt des Usenet und FTP schätzen und ist seitdem „infiziert mit dem Internet-Virus“. Dr. Wolfgang Sander-Beuermann ist verheiratet und hat zwei Kinder. In seiner Freizeit treibt er Gymnastik und Yoga und wühlt in der Erde seines Gartens, „wo er dem Salat beim Wachsen zuguckt“ wie er es ausdrückt. Die Zukunft der Suchmaschinen sieht er in personaliserten und themenbezogenen Diensten, die künftig die Suche nach gewünschten Informationen erleichtern sollen.
Beitragsbild: © Jeanine Cujé-Bartsch