Ein frühes Open Source Projekt.
Unter „Open Source“ versteht man in der EDV im allgemeinen Programme, deren Quellcode veröffentlicht wurde. So kann sich jeder Interessierte leicht über die genaue Funktion der Software informieren, und es besteht die Möglichkeit, die Programme zu verändern. Daher kommt es dazu, daß häufig eine ganze Anzahl von Menschen an einem Projekt arbeitet und da dies meist um seiner selbst willen geschieht, sind die Ergebnisse oft besser, als die kommerziell erstellte Software. Ein populäres Beispiel dafür ist das Betriebssystem LINUX. „Open Source“ ist aber keineswegs ein Kind des digitalen Zeitalters, obwohl das Internet diese Arbeit ungemein fördert. Ein frühes Projekt dieser Art ist zum Beispiel das „Oxford English Dictionary“, das Wörterbuch zur Bedeutung, Geschichte und Aussprache der englischen Wörter. Das Projekt wurde 1857 von der „Philological Society of London“ ins Leben gerufen, die 1859 einen Aufruf veröffentlichte, in dem alle Leser gebeten wurden, sich an der Entwicklung des Lexikons zu beteiligen und entsprechende Beiträge einzusenden. Als erster Herausgeber des Lexikons wurde James A.H. Murray (1837 – 1915) beauftragt, der sich durch ein Buch über die schottischen Dialekte einen Namen gemacht hatte. Das Lexikon erschien zunächst zwischen 1884 und 1928 in 128 Einzelheften und wurde schließlich 1928 in zehn Bänden vorgelegt. Es enthielt 15.490 Seiten mit insgesamt 252.200 Einträgen, an dessen Sammlung 2000 Menschen beteiligt waren, die etwa fünf Millionen Zitate zusammengetragen hatten.