Jack Ma

Chinesischer Unternehmer.

Der Vater des „chinesischen E-Commerce“, wie Jack Ma von der chinesischen Presse genannt wird, sieht sich selbst immer noch als „Internet-Dummy“, der von Technik keine Ahnung hat. Daher besteht er auch darauf, daß die Seiten seines Unternehmens so gestaltet sind, daß auch er sie ohne Probleme bedienen kann, denn auch die meisten Chinesen verstünden nicht mehr von Technik als er. Seine erste Bekanntschaft mit dem Internet machte der am 10 September 1964 in Hangzhou geborene Jack Ma auf einer Auslandreise in Seattle. Dabei fiel ihm auf, daß es im Netz so gut wie keine Informationen über sein Heimatland gab. Nach China zurückgekehrt, entwickelte er für seinen Arbeitgeber, das „Hangzhou Electronic and Engineering Institute“, für das er seit 1988 als Englischlehrer arbeitete, einen Auftritt im World Wide Web. In den ersten Stunden nach Freischaltung der Seiten bekamen sie immerhin schon fünf Rückmeldungen von Besuchern der Seite. 1995 beschloß Jack Ma, selbst ein Unternehmen im Internet zu gründen, und es entstand mit „China Pages“ das erste Verzeichnis chinesischer E-Commerce-Unternehmen. Seine Geschäftsidee war damals noch so exotisch, daß er bei der Anmeldung der Firma dem Beamten erst zwei Stunden lang erklären mußte, was das Internet überhaupt ist, und die Leute in seiner Heimatstadt hielten ihn für verrückt. Doch das Netz wurde auch in China bekannter und 1997 wurde er vom Ministerium für Außenhandel mit der Erstellung einer Web-Präsenz beauftragt. Schließlich gründete er 1999, gemeinsam mit 18 Mitstreitern im Haus seiner Familie in Hangzhou, das Unternehmen „Alibaba“. Die B2B Plattform versteht sich als Vermittler von Geschäftskontakten von Firma zu Firma (Business to Business) und bietet ihre Dienste hauptsächlich kleinen und mittelständischen Unternehmen an. Bislang ist „Alibaba“ erfolgreich, die renommierten Risikokapitalgeber Goldman Sachs und die „Softbank“ haben sich an der Firma beteiligt. Auch konnte Ma namhafte Persönlichkeiten als Mitarbeiter für sein Projekt gewinnen, etwa den ehemaligen Chefdesigner von ßßß Yahoo und den vormaligen Chef der Welthandelsorganisation WTO. Jungunternehmern, die es ihm gleichtun möchten, rät Ma, bloß keinen komplizierten Businessplan zu erstellen, wer seine Idee nicht in einfachen Worten schildern könne, sei zum Scheitern verurteilt.

Peapod

Amerikanischer Online-Lebensmittelhändler.

Ende 1989 gründeten die Brüder Andrew und Thomas Parkinson, die zuvor als Manager bei den Konzernen „Kraft“ und „Procter & Gamble“ gearbeitet hatten, in Chikago unter dem Motto „Smart Shopping For Busy People“ einen Einkaufs- und Lieferservice für Lebensmittel mit dem Namen „Peapod“. Die Bestellungen konnten telefonisch, per Fax oder über ein Modem übermittelt werden. Die Firma begann ihre Geschäfte im Juli 1990 mit 400 Kunden, wobei die beiden Unternehmer den Einkauf und die Auslieferung selbst erledigten.
Natürlich entdeckte „Peapod“ das Internet als Vertriebsweg und ist seit 1996 im World Wide Web präsent. Auch wurde die Geschäftstätigkeit von Chikago auf acht weitere Metropolen der USA ausgedehnt. Die Kunden haben die Möglichkeit bei “Peapod“ Einkaufslisten zusammenstellen, die dort gespeichert und je nach Bedarf aktualisiert werden können. Die Listen dienen jedoch auch dazu, die Gewohnheiten der Kunden zu erkunden und ihnen dann entsprechende Angebote zu machen. Das Geschäft war jedoch nicht besonders erfolgreich. So war der Lieferservice unzuverlässig und der Plan, die Bestellungen in den Garagen der Besteller zu hinterlegen, scheiterte an technischen Schwierigkeiten, denn die Idee, die Garagentore satellitengesteuert zu öffnen, ließ sich nicht realisieren. Auch machten Mitbewerber wie ßßß Webvan dem Unternehmen das Leben schwer, und der Aufbau eigener Lagerkapazitäten zehrte die letzten Kapitalreserven auf. Der Geschäftsführer der Firma William Malloy warf Anfang 2000 das Handtuch, nachdem er mit einem Nervenzusammenbruch ins Krankenhaus eingeliefert worden war. Das Überleben von „Peapod“ konnte schließlich nur durch eine Mehrheitsbeteiligung des niederländischen Lebensmittelkonzerns „Ahold“ gesichert werden.

Beitragsbild: Screenshot der Webseite 1999