Constantin Gillies, 279 Seiten , Wiley 2003
Das Lebensgefühl der Dotcom-Ära
„Wir zeigten der alten Wirtschaft die lange Nase. Alles ging, so lange es in eine Power-Point-Präsentation passte – und man selbst unter 30 war. Klar hatten wir im Hinterkopf ein ungutes Gefühl bei unserer Großmannssucht. Aber das ließ langsam nach. Wenn an einem tag wieder 10 Headhunter anriefen oder wir mit Aktien im letzten Monat mehr verdient hatten als unsere Eltern mit 20 Jahren Bausparen. Wenn in der zeitung stand, dass Yahoo mehr Wert war als General Motors, wenn die Dotcom-Kids im T-Shirt in davos der versammelten Weltwirtschaft die Show stahlen, wenn der Abteilungsleiter und bat, ihm Outlook zu erklären. Das waren Beweise dafür , dass wir Recht hatten. Um mit Leonardo di Caprio zu sprechen: wir waren die Könige der Welt. Wir schreiben Geschichte. Da wehte einen sowas an.
Eines war klar: Undere neue Version der Wirtschaft sollte vor allemeines sein – anders. Doch die Sache stellte sich als schwieriger heraus, als wir angenommen hatten. Denn anders zu sein bedeutete auch, von Gummibärchen zu leben, ledersofas vor dem Aufsichtsrat zu verstecken und nachts um 3 Strategiesitzungen abzuhalten. Und, dass der Kickroller vor dem ferngesteuerten Auto Vorfahrt hatte.“