David Kim Stanley

Gründete als Michael Fenne die Firma Pixelon.

Die Rockband „The Who“ hatte sich eigens zur Einstandsparty des Unternehmens „Pixelon“, die im Oktober 1999 in Las Vegas stattfand, wiedervereinigt, und das Konzert der Band wurde live im Internet übertragen. Daneben spielten „Kiss“ und andere Musikgruppen. Die Veranstaltung kostete allerdings auch eine Kleinigkeit, 12 Millionen Dollar. Etwa die Hälfte des Kapitals, das das Unternehmen eingesammelt hatte, wurde für die Feier verwendet. Der 36 Jahre alte Firmengründer Michael Fenne war angeblich der Erfinder einer revolutionären Technologie, die es erlauben sollte, Videofilme in Fernsehqualität über das Internet zu „senden“. Mit dieser Technik wollte die Firma ein Netzwerk von etwa 1000 Kanälen mit den unterschiedlichsten Angeboten im Internet einrichten. Doch nach zwei Monaten hatte „Pixelon“ noch nicht viel vorzuweisen, der Firmengründer wurde als Geschäftsführer abgelöst, und „Pixelon“ wollte sich von nun an der Technologieentwicklung widmen. Wenig später stellte sich jedoch heraus, daß Michael Fenne eigentlich David Kim Stanley hieß und ein in Virginia gesuchter Betrüger war. Stanley, der Sohn eines Baptistenpredigers, war 1989 wegen Scheckbetruges zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilt worden. Die Strafe wurde jedoch zur Bewährung ausgesetzt und Stanley bekam Gelegenheit, seine Schulden abzuarbeiten. 1996 setzte er sich jedoch nach Kalifornien ab, wo er später Pixelon gründete. Sein revolutionäres Unternehmen ist inzwischen bankrott. Er selbst wurde zu 2000 Stunden gemeinnütziger Arbeit verurteilt, dabei entwickelt er ein Computerprogramm, das Schüler daran hindern soll, Schußwaffen in die Schule mitzubringen. Auch betreut er das Netzwerk des Büros eines Sheriffs.

Beitragsbild: Screenshot der Pixelon Webseite 2000