Frederick Emmons Terman

Amerikanischer Ingenieur, Vater des Silicon Valley.
(07.06. 1900- 19.12. 1982)

„Wenn ich jeden Tag eine Seite schreibe, habe ich am Ende des Jahres ein Buch von 365 Seiten fertiggestellt“ wird der unermüdliche Arbeiter Frederick Terman zitiert. Der Workaholic arbeitete sieben Tage in der Woche, nach dem Motto: „Warum soll ich mich langweilen, wenn die Arbeit Spaß macht?“. Mit dieser Einstellung war er ein Vorläufer der heutigen Beschäftigten der Computerindustrie. Allerdings kleidete er sich stets konservativ und fuhr nur Gebrauchtwagen. Der am 7.6. 1900 als Sohn des Psychologen Lewis Madison Terman geborene Frederick verbrachte seine Kindheit in Stanford, wohin die Familie 1910 gezogen war. Er studierte in dort Chemie und Elektronik und ging 1922 zum MIT wo er bei Vannevar Bush promovierte. Einen Lehrauftrag, der ihm vom MIT angeboten worden war, konnte er wegen einer Tuberkuloseerkrankung nicht annehmen. Obwohl er ein Jahr krank war, schrieb er ein Lehrbuch über Funktechnik, und während der Zeit seiner Genesung begann er, stundenweise an der Universität Stanford zu unterrichten. Dort blieb er bis zu seinem Ruhestand 1965, zuletzt als Vizepräsident der Hochschule, nur unterbrochen durch ein Engagement in Harvard während des Zweiten Weltkrieges. Er arbeitete damals unter anderem an Anti-Radar-Systemen. In Stanford engagierte er sich für eine enge Zusammenarbeit der Wirtschaft mit der Universität, wobei er sich einerseits dafür einsetzte, daß seine Studenten geeignete Arbeitsplätze in der Region vorfinden sollten, andererseits ermöglichte er es, daß Mitarbeiter von Technologie-Firmen in Stanford berufsbegleitend studieren konnten. Auch ermutigte er seine Studenten, sich selbständig zu machen. Ein berühmtes Beispiel sind William Hewlett und David Packard, die 1939 das erste Garagenunternehmen in Palo Alto gründeten. Die Firma „Hewlett Packard“ ist inzwischen ein weltweit agierender Konzern. Anfang der 50-er Jahre gründete er als Dekan des Fachbereichs für Elektrotechnik den „Stanford Industrial Park“. Um eine enge Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Hochschule zu erreichen, wurde Land aus dem Besitz der Universität an interessierte Firmen verpachtet und so die Grundlage zur heutigen Konzentration von High-Tech-Unternehmen im „Silicon Valley“ gelegt. Terman sorgte unter anderem dafür, daß sich der Mitentwickler des Transistors und Nobelpreisträger William Shockley mit seiner Firma in Palo Alto niederließ. Aus Shockleys Unternehmen gingen später zahlreiche andere Firmen hervor, unter anderem der Mikroprozessorhersteller „Intel“. Frederick Terman war dafür bekannt, komplizierte Sachverhalte leicht verständlich beschreiben zu können. Diese Fähigkeit machte ihn zum Autor zahlreicher Fachbücher und Artikel. Auch sagte man ihm eine überragende Intelligenz nach. Es heißt, er sei seinen Gesprächspartnern immer zwei Sätze voraus gewesen. Dank seiner eisernen Disziplin arbeitete er nicht nur sieben Tage in der Woche, es war ihm sogar möglich, zwischendurch für zehn Minuten etwa an einem Manuskript zu schreiben. Er war seit 1928 verheiratet und hatte drei Kinder. Sein einziges Hobby war eine außergewöhnliche Begeisterung für die Football-Mannschaft der Stanford Universität. Frederick Terman starb am 19.12. 1982.