Garage.com

Amerikanischer Risikokapitalgeber.

Die Garage, das Symbol erfolgreicher Firmengründungen der High-Tech-Branche, ist Name und Programm des Ende 1997 gegründeten Unternehmens. Wie die Gründer einer Garagenfirma alles selbst machen müssen, so bietet Garage.com nicht nur die Vermittlung von Kapital. Daneben können angehende Unternehmer mit Gleichgesinnten ihre Ideen austauschen, finden Rat und Hilfe zum Erstellen eines Geschäftsplanes, können Seminare besuchen oder einen erfahrenen Geschäftsführer für ihr neues Unternehmen finden. Garage.com wurde von dem als „Mac Evangelist“ bekannt gewordenen Guy Kawasaki, Rich Karlgaard, der seit 1998 das Wirtschaftsmagazin Forbes herausgibt und dem Wirtschaftsanwalt Craig Johnson gegründet. Der 1958 auf Hawaii geborene Guy Kawasaki war 1983 – 1987 für die Software-Entwicklung bei Apple verantwortlich. Danach machte er sich als Kolumnist und Autor von Marketing-Fachbüchern wie „Die Kunst die Konkurrenz zum Wahnsinn zu treiben“ einen Namen. Bekannt wurde er außerdem durch eine „Hardcore Mailingliste“ für Mac User und die Tatsache, daß er 1995 – 1998 der Firma Apple als „Apple Fellow“ zur Seite stand. Der aus Bismarck in North Dakota stammende Rich Karlgaard graduierte 1976 in Stanford und kam 1992 zum Magazin Forbes, wo er für „Forbes ASDAP“ verantwortlich war, ein Magazin, das sich mit den Trends des digitalen Zeitalters beschäftigt. Zuvor war er Mitbegründer und Herausgeber des „Upside Magazin“, was ebenfalls Themen aus dem Bereich der Computerindustrie bietet. Im Silicon Valley machte er sich einen Namen durch seine Beteiligung an der Gründung des „Churchill Club“, einem Forum zum Ideenaustausch in der Welt der Techniker, Unternehmer und Geschäftsleute. Für dieses Engagement wurde er 1997 mit dem Preis „Entrepreneur of the year“ ausgezeichnet. Craig Johnson graduierte 1968 mit Auszeichnung in Yale, unterrichtete zwei Jahre bei den Friedenstruppen in Äthiopien, arbeitete als Programmierer und besuchte die Stanford Law School, an der er 1974 graduierte. Bis 1993 arbeitete er in einer Rechtsanwaltskanzlei und gründete dann mit 13 anderen Anwälten die „Venture Law Group“, die sich auf die Beratung von Firmengründern spezialisiert hat. Zu ihren Klieneten zählen unter anderem ßßß Yahoo und Hotmail. Johnson, der außerdem Mitbegründer verschiedener anderer Firmen ist, wurde im Jahr 2000 vom „National Law Journal“ zu den 100 einflußreichsten Anwälten Amerikas gezählt. Ursprünglich wollte Kawasaki ein Unternehemen gründen, das im Internet Informationen für Geschäftsreisende bereithält, die sich in fremden Städten aufhalten. Bei einem Termin bei Craig Johnson bezüglich der Firmengründung, entstand das Konzept von Garage.com. Die Firma wurde im Sommer 1997 gegründet und begann ihre Aktivitäten 1998 mit der Herausgabe des Newsletters „Geoff’s Gems“ (Geoffs Juwelen),der täglich ausgewählte Neuigkeiten aus dem World Wide Web liefert. Im Oktober 1998 ging der Bereich „Heaven“ – Himmel – von „Garage.com“ online, in dem potentielle Investoren einen Kontakt zu hoffnungsvollen Start-ups knüpfen können. Im „Heaven“ sind inzwischen eine Anzahl von Risikokapitlagebern, aber auch Firmen wie Adobe, Intel, ßßß Microsoft oder Ford versammelt. Um als Start-up in den Himmel von Garage zu kommen, muß ein Unternehmen bereits gegründet sein, ein plausibler Geschäftsplan soll vorliegen und die Gründer müssen ihr Talent zum Management unter Beweis gestellt haben. „Garage.com“, das seinen Gewinn aus einer Provision des vermittelten Kapitals erzielt, hat in den ersten zwei Jahren seiner Tätigkeit über 240 Millionen Dollar umgeschichtet. Mittlerweile existiert auch jeweils ein Büro in Israel und London.

Beitragsbild: Screenshot der Seite von 1999