Deutscher Unternehmer.
Gerald Rüdiger William Heydenreich scheint der Prototyp des deutschen Unternehmers der New Economy zu sein. Keine Vision von einer besseren Welt oder zumindest einer verbesserten Software brachten ihn zur Unternehmensgründung im Internet, sondern Businesspläne und Marktanalysen. Das Unternehmertum lernte der 1974 geborene Heydenreich bereits in der Kindheit kennen, als er von seinem neunten Lebensjahr an seinen Vater, einen Antiquitätenhändler und Restaurator, auf seinen Geschäftsreisen begleiten durfte. Später handelte er selbst mit Antiquitäten und restaurierte Beleuchtungskörper. Auch sein Studium der Betriebswirtschaft in Deutschland, Frankreich und den USA finanzierte er teilweise durch Antiquitätenhandel. Außerdem absolvierte er Praktika bei Unternehmen im In- und Ausland. Im Alter von 23 Jahren arbeitete er für den Vorstand des Hoechst-Konzerns, wo ihm jedoch schnell klar wurde, daß eine derartige Tätigkeit nicht seinem Wesen entsprach. Er gab den Job auf und begann, neben seiner Promotion zum Thema „Wissensmanagement / Emotionale Intelligenz“, an Konzepten für eine zukünftige Selbständigkeit zu arbeiten. Heydenreich fand auf dem amerikanischen Markt ein Geschäftskonzept, für das auch in Europa Bedarf zu bestehen schien: Geschäfte im „B2B“ (Business to Business) Bereich, also dem Handel zwischen Unternehmen. Er selbst hatte zu diesem Zeitpunkt noch keine Ahnung von der Informationstechnologie. Um dem abzuhelfen, begann er bei IBM Global Services als Projektleiter und wirkte dort an der Entstehung des „Community Auftritts“ der Deutschen Post im Internet mit. Bei IBM knüpfte er Kontakte zu fähigen Mitarbeitern, mit denen er 1999 die „Portum GmbH“ gründete. Zum Gründerteam gehört neben Robin Titus und Frank Matthes auch die frühere Kommilitonin Heydenreichs, Melanie Prester, die für die Finanzplanung von „Portum“ verantwortlich ist. „Portum“ ist das erste Unternehmen seiner Art in Deutschland. Es bietet „Online Auktionen“ für Firmen, die dadurch erhebliche Kosten bei ihrem Einkauf einsparen können. „Portum“ orientiert sich zwar an den Bedürfnissen des Marktes, bietet Gerald Heydenreichs Aussagen zur Folge aber auch „eine Plattform zur Selbsverwirklichung der Mitarbeiter.“