Deutscher Musiker und Unternehmer in den USA.
„Jfax“ (ausgesprochen „Jay Fax“) heißt die Firma des aus Ost-Berlin stammenden Jens Müller, der unter dem Namen Jay Muller bekannt wurde. Sein Unternehmen bot als erste Firma einen Service an, der es ermöglichte, Faxe und Telefongespräche über das Internet aufzurufen, das sogenannte „Unified Messaging“. Kunden der Firma können in 14 Ländern in vielen großen Städten eine Telefonnummer von „Jfax“ bekommen, die dort eingehenden Faxe und Anrufe werden entsprechend umgesetzt und an die E-Mail Adresse des Kunden weitergeleitet. Sie können so überall auf der Welt empfangen werden. Jens Müller wurde am 13.12 1972 in Ost-Berlin geboren. Neben seiner Ausbildung in der Betriebssteuertechnik interessierte er sich für die Musik. Er lernte an der Musikschule Weißensee klassiche Gitarre und spielte in einer Band. Der talentierte Musiker wurde von dem ehemaligen Manager der Beach Boys entdeckt. Er durfte Ende der 80 er Jahre nach London reisen, um eine Schallplatte aufzunehmen. Als er zurückkam, gab es die DDR nicht mehr. Müller war unzufrieden mit der Schnelligkeit der Wiedervereinigung und der damit einhergehenden „Übernahme“ der ehemaligen DDR durch die Eliten der Bundesrepublik. Er ging zunächst nach Paris und machte dort Karriere als Musiker. Den Geschehnissen in Ostdeutschland widmete sich der von ihm eingerichtete Faxdienst „German Alert“, der über Angriffe auf Ausländer berichtete. Die Idee zu „Jfax“ kam ihm, da er sich während seiner Tourneen ständig darüber ärgerte, daß er durch andauernd wechselnde Fax- und Telefonnummern nur schwer zu erreichen war. Im Juli 1995 wurde „Jfax.com“ in New York gegründet. Die Idee schlug ein, die Firma wurde 1996 vom Magazin „Forbes“ sogar unter die „Top 25 Cool Companies“ gewählt. Ein deutscher Ableger des Unternehmens wurde Ende 1999 von Michael Gleißner in Regensburg aufgebaut. „Jfax“ lieferte auch die Technologie für ähnliche Dienste der Firmen AOL oder ßßß Yahoo, aber inzwischen gibt es eine ganze Reihe ähnlicher Unternehmen auf dem Markt. Jay Muller fällt durch seine exzentrische Kleidung auf. „Bunte Batikhemden, Hosen mit extraweitem Schlag und knallroten Socken“ die ihn, so schreibt der „Spiegel“, wie einen „Cyber-Punk“ wirken lassen. Außerdem ist er dadurch bekannt geworden, daß er geschäftliche Besprechungen gern während der Fahrt in einem gemieteten Eisenbahnwaggon abhält. Inzwischen hat er sich aus der Firma, die nun „J2“ heißt, zurückgezogen und plant wieder als Musiker Fuß zu fassen.