Marimba

Amerikanisches Softwareunternehmen.

„Surfen ist out, die Leute wollen, daß sich ihre Computer genauso leicht bedienen lassen wie Fernseher. Sie wollen nur ein paar Kanäle, die sie sich im Internet ansehen können“. So zitierte das Magazin „Focus“ im Jahr 1997 die Geschäftsführerin der kalifornischen Firma „Marimba“, Kim Polese. Die Softwareschmiede beschäftigte sich mit der „Push-Technologie“, die damals als der letzte Schrei im Internet galt. Die Nutzer des Netzes bedienen sich für gewöhnlich der „Pull-Technologie“, das heißt, sie suchen sich gewünschte Informationen selbst zusammen, indem sie etwa entsprechende Web-Seiten wählen. Bei Verwendung der „Push-Technologie“ hingegen werden die Inhalte den Nutzern frei Rechner geliefert. Eine spezielle Software sorgt dafür, daß Daten von zuvor festgelegten Rechnern aus dem Netz übertragen werden. Dabei kann es sich ebenso um Nachrichten wie um Updates für genutzte Software handeln. Das dafür notwendige Protokoll DRP (Distribution and Replikation Protocol) wurde von „Marimba“ sogar dem W3 Konsortium als Internet-Standard vorgeschlagen. Das Unternehmen wurde 1996 von vier ehemaligen Mitarbeitern der Firma SUN gegründet, die an der Entwicklung der Programmiersprache „JAVA“ mitgearbeitet hatten. Das bekannteste Mitglied des Teams war die damals 34 Jahre alte Italo-Amerikanerin Kim Polese, die für das Marketing des Java-Projektes verantwortlich gewesen war, außerdem gehörten Jonathan Payne, Arthur van Hoff und Sami Shaio zur Gruppe. Die „Push-Technologie“ hat sich zwar nicht großflächig durchgesetzt, doch Marimba beschäftigt sich immer noch mit der Softwareentwicklung in diesem Bereich.

Beitragsbild: Screenshot der Webseite 1999