Amerikanischer Web-Designer und Unternehmer.
Der 1975 geborene Philip Kaplan fand den Rummel um die vielen neuen Dot-coms ziemlich übertrieben. Im Sommer 2000 überlegte er, wie eine Web-Seite aussehen könnte, die mehr „Traffic“ erzeugte als eines der durchschnittlichen überbewerteten Start-ups. Angeregt durch sich häufende Meldungen über Internet-Firmen, die Mitarbeiter entließen oder gar selbst schließen mußten, entwickelte er die Seite „Fuckedcompanie.com“, die im Juni 2000 online ging. Auf der Seite kann man Gerüchte über in Schwierigkeiten befindliche Dot-coms loswerden oder darauf wetten, welche Firma es wohl als nächste erwischt. Gewinnen kann man, außer Punkten für jede zutreffende Vorhersage und dem Ruhm, etwa eine Firmenpleite richtig vorausgesagt zu haben, nichts. Trotzdem gehört die Seite zu den populärsten Angeboten im World Wide Web. Jeder registrierte Nutzer kann Tips darüber abgeben, welche Firma wohl demnächst Probleme bekommen wird. Die Menge der zu erlangenden Punkte richtet sich nach der Genauigkeit der Vorhersage. Angeblich sollen viele dieser Hinweise von Mitarbeitern betroffener Firmen stammen, und die Genauigkeit der veröffentlichten Tips spricht dafür. Natürlich hat die Angelegenheit auch einen ernsten Hintergrund: Philip Kaplan ist der Ansicht, daß viele der Gründer einfach nicht als Unternehmer geeignet seien, sie wollten einfach nur Spaß haben und behandelten ihre Angestellen teilweise „wie eine Währung“, sagte er dem „Spiegel“. Er selbst betreibt eine kleine Agentur für Web-Design, die, wie er betont, profitabel arbeitet. Sein Versuch, Fuckedcompanie.com bei ebay für einen Millionenbetrag zu versteigern, schlug im Herbst 2000 allerdings fehl. Mit dem Erlös wollte er sich auch einmal wie ein „richtiges Start-up“ benehmen und das ganze Geld für „Drogen Parties mit „TheWho“ und ein paar Nutten zum Fenster herauswerfen.“