Pierre Omidyar

Amerikanischer Informatiker, Gründer von eBay.

„Hier ist mehr Reichtum entstanden, als eine Familie jemals braucht, also sollte man den Rest verschenken“ meint Pierre Omidyar, der mit seinem Unternehmen eBay innerhalb kürzester Zeit ein Milliardenvermögen verdient hat. Der Unternehmer und seine Frau haben begonnen, ihr Geld gemeinnützigen Zwecken zuzuführen. Dabei sollen Projekte gefördert werden, welche den Gemeinschaftssinn der Gesellschaft stärken, der in den USA weitgehend verloren gegangen sein soll, wie Omidyar meint. Pierre Omidyar wurde 1968 in Paris geboren und kam im Alter von sechs Jahren in die USA, als sein Vater eine Stelle am Medical Center der John Hopkins University, Maryland, annahm. Bereits auf der High-School bewies er sein Talent als Programmierer, als er für die Schulbibliothek ein Programm zum Bedrucken der Karteikarten entwickelte und dafür immerhin einen Stundenlohn von sechs Dollar erhielt. Omidyar studierte Informatik an der Tufts University in Medford, Massachusetts, und nahm nach seinem Studienabschluß 1988 eine Stelle als Programmierer beim Apple-Ableger „Claris Software“ an. 1991 gründete er gemeinsam mit drei Freunden die „Ink Development Corporation“, ein Unternehmen, das sich mit der Entwicklung von Systemen zur Dateneingabe mit Hilfe von Stiften beschäftigte. Die Firma wurde später in „eShop“ umbenannt und 1996 von Microsoft gekauft. 1995 arbeitete Pierre Omidyar bei dem Telekommunikationsunternehmen „General Magic“, als seine damalige Freundin und heutige Ehefrau Pamela Wesley ihm von ihren Schwierigkeiten mit ihrem Hobby erzählte. Pamela war eine begeisterte Sammlerin von PEZ-Brausebonbon-Spendern, sie beklagte sich darüber, daß sie an ihrem Wohnort nicht genügend Tauschpartner für ihre Sammelobjekte fand. Pierre versprach, Abhilfe zu schaffen und richtete auf seiner privaten Homepage ein Forum ein, das den Tausch der Objekte ermöglichte. Am 1. September 1995 ging die Seite unter der Bezeichung „Auction Web“ online. Die Seite war recht erfolgreich und zog so viele Besucher an, daß der Provider dem Programmierer Omidyar nahelegte, seinen Zugang zu erweitern, was natürlich mit Kosten verbunden war. Um mit dieser Freizeitbeschäftigung kein Verlustgeschäft zu machen, begann er von den Nutzern der Seite eine kleine Gebühr zu fordern, was der Beliebtheit der Seite jedoch keinen Abbruch tat. Als der Erlös aus dem Geschäft im Frühjahr das Einkommen Omidyars aus seiner Tätigkeit bei „General Magic“ zu übersteigen begann, kündigte er diesen Job und fing an sich ganz dem Unternehmen, das inzwischen als „eBay“ firmierte, zuzuwenden. Das Magazin „Forbes“ zählte Pierre Omidyar im Jahr 2000 unter die 50 reichsten Amerikaner, und die Sammlung seiner Frau ist inzwischen auf über 400 Bonbon-Spender angewachsen.