Priceline

Amerikanisches Unternehmen im Internet.

Die Idee ist simpel und im Internet leicht durchzuführen: Ein Kunde gibt an, wieviel er für eine Ware oder Dienstleistung bezahlen möchte und ein Vermittler versucht, ihm das Gesuchte zu besorgen. So ein Vermittler ist das 1996 von ßßß Jay Walker gegründete Unternehmen „Priceline“, das 1998 online ging. Jay Walker machte sich dabei die Tatsache zunutze, daß immer wieder Plätze in Flugzeugen nicht gebucht werden oder Hotelzimmer leer bleiben. Die Unternehmen sind dann häufig gern bereit, die freien Kapazitäten zu einem günstigen Preis abzugeben. „Priceline“ begann zunächst mit der Vermittlung von Flugkarten und Hotelzimmern und weitete das Geschäft schon bald auf die Finanzierung von Immobilien, Vermittlung günstiger Anbieter vonFerngesprächen und den Verkauf von Neuwagen aus. Eine Erweiterung des Sortiments auf Lebensmittel und Benzin, die unter der Bezeichnung „WebHouse Club“ an den Start gegangen war, wurde im Februar 2001 wieder geschlossen. Überhaupt hat das Unternehmen seine Expansionspläne ad acta gelegt, nachdem der Aktienkurs, der zunächst von 16 auf 162 Dollar stieg, Mitte 2000 auf knapp zwei Dollar gefallen war, und auch Gewinn wurde noch nicht erzielt. „Priceline“ fand natürlich auch Nachahmer, in Deutschland zum Beispiel die Firmen „Ihrpreis“ oder „Tallymann“. In den USA gründete Microsoft mit „Expedia“ ein ähnliches Unternehmen. Doch Walker hatte seine Geschäftsidee in den USA patentieren lassen, als ob sich jemand die Idee „Eis in transportablen Kühltaschen zu verkaufen“ schützen ließe („Computerwoche“). „Priceline“ verklagte Microsoft wegen Patentrechtsverletzung, was Bill Gates mit dem Hinweis, Walker könne sich gern in die Schlange all jener einreihen, die ähnliche Prozesse gegen Microsoft führten, kommentierte. Der Prozeß endete im Januar 2001 jedoch mit der Vereinbarung, daß „Expedia“ künftig Lizenzgebühren an „Priceline“ zahlen werde.

Beitragsbild: Screenshot der Webseite 1999