Jenni Ripley

404 Research Lab

Wohl jeder Surfer im World Wide Web hat sich schon über die toten Links geärgert, auf die man im Netz immer wieder stößt und die sich durch die Meldung „404 File Not Found“ zu erkennen geben. „Alles was 404 hat, bietet sie Dir an, wohl wissend, das Du sie dennoch verachtest und sie so schnell verläßt, wie Du gekommen bist. Aber 404 wird jeden Besucher so empfangen, unabhängig von Rasse, Religion oder Geschlecht.“ So singt Jenni Ripley aus Minneapolis, Minnesota, das Loblied auf die Fehlermeldung die jeder Web-Surfer zu sehen bekommt, sobald er eine Seite aufruft, die nicht mehr existiert oder er bei der Eingabe der Adresse einen Fehler gemacht hat. „404 File Not Found“ ist ein, 1992 vom W3 Konsortium festgelegter Status-Code, den ein Web-Server erzeugt und an den anfragenden Computer sendet. Im Regelfall wird der Code „200“ gesendet, den man jedoch nicht zu Gesicht bekommt, da normalerweise die gesuchte Seite sogleich folgt. Die 1973 geborene Jenni Ripley arbeitet als Webmaster bei einem Unternehmen des E-commerce. Auch sie war frustriert von den vielen Verweisen, deren Adresse nicht mehr exisitiert und die buchstäblich ins Nichts führen. Im Mai 1999 verband sie daher Beruf und Hobby und gründete in ihrer Freizeit das „404 Research Lab“. Dort findet man neben dem Loblied auf diese Fehlermeldungen auch Sammlungen der lustigsten, coolsten, informativsten und anderen Seiten, die mit der 404-Meldung erscheinen können. Jenni Ripley favorisiert übrigens die „404 File Not Found“ Seite des MIT. Das Research Lab gibt daneben auch Hinweise für Webmaster, die selbst eine entsprechende Seite einrichten möchten. Auch wird mit dem Mythos aufgeräumt, der behauptet, die Bezeichnung „404“ würde auf die Nummer eines Raumes des CERN zurückgehen, in dem Tim Berners Lee das World Wide Web erfunden haben soll. Dies ist unmöglich, denn die Numerierung im entsprechenden Gebäude beginnt mit 410. „404 öffnet ihre Seele für Dich. Sie überbringt Dir ihre Botschaft und verlangt nichts von Dir .Sie verlangt keinen „Login-Namen“, kein Passwort. Sie zeigt kein Banner und keine Mailingliste hält Dich über künftige Updates auf dem Laufenden…. Enstpanne Dich, 404 ist Deine Freundin.“ Fast könnte man meinen, die „404 File Not Found“-Seiten seien die besten im gesamten Netz.

Dave Raggett

Englischer Physiker im „W3 Konsortium“.

Die rasante Entwicklung des World Wide Web ist ohne Standards für die Anzeige der Dokumente nicht vorstellbar. Das „World Wide Web (W3) Konsortium“ entwickelt und veröffentlicht die entsprechenden Standards. Doch die besten Vorschläge nützen nicht viel, wenn die Firmen, welche die Anzeigeprogramme für das World Wide Web, die Browser, herstellen, sich nicht darum kümmern. Dave Ragett gebührt der Verdienst, die beiden Konkurrenten Microsoftft und Netscape 1995 an einen Tisch geholt zu haben, wo sich die Firmen dann auf die gemeinsame Unterstützung zumindest grundlegender Standards einigten. Dave Raggett ist der Autor der Version der Auszeichnungssprache HTML+ und verantwortlich für die darauf folgenden Spezifikationen. Der am 30. Juni 1955 in Chippenham, England, geborene Dave Raggett studierte Physik und Astrophysik in Oxford. Schon während seines Studiums begann er sich mit Computern zu beschäftigen. 1985 bis 1994 arbeitete er bei der Firma „Hewlett-Packard“ in England an Hypertextsystemen zur Darstellung umfangreicher Verkaufsunterlagen auf VGA-Bildschirmen. 1992 suchte er über eine Newsgruppe Gleichgesinnte zum Aufbau eines globalen Hypertextsystems und bekam auch Hinweise auf die Arbeit von Tim Berners-Lee am CERN. Ragett nahm den Kontakt auf, und es kam zur Zusammenarbeit. Seit 1994 beschäftigt er sich nun intensiv mit dem World Wide Web. Ragett entwickelte den Browser „Arena“ zum Demonstrieren der HTML+ Spezifiaktion. Er förderte die Entwicklung von VRML, der Seitenbeschreibungssprache, welche die dreidimensionale Darstellung im Netz ermöglicht, wobei er es war, der den Begriff „VRML“ prägte. Außerdem arbeitet Raggett an Möglichkeiten zur Darstellung mathematischer Formeln im World Wide Web und entwickelte in diesem Zusammenhang den Editor „EzMath“. Weiterhin beschäftigt er sich mit Benutzerschnittstellen, die unabhängig von dem zugrundeliegenden Datenmodell sind und die Darstellung von Web-Inhalten auf unterschiedlichen Geräten, wie Mobiltelefonen, Fernsehgeräten oder Computern erlauben. Ein weiterer Bereich seiner Arbeit sind Systeme zum sprachgesteuerten Zugriff auf das World Wide Web. Dave Ragett ist verheiratet und lebt mit seiner Frau und seinen beiden Kinder in Wiltshire, Westengland. Sein derzeitiger Arbeitgeber, ein Unternehmen, das Systeme für den mobilen Zugriff auf das Internet entwickelt, hat ihn für die Arbeit im „W3 Konsortium“ freigestellt.