MIT

Amerikanische Eliteuniversität
Das „Massachusetts Institute of Technologie“, MIT, ist bekannt für sein strenges Auswahlverfahren. Wer an dieser Universität studieren möchte, muß zu den Besten seines Jahrgangs gehören, ein Empfehlungsschreiben seiner Schule beibringen und eine Eignungsprüfung bestehen. Dabei werden nicht nur die wissenschaftlichen Kenntnisse und Fähigkeiten der Bewerber geprüft, auch die sonstigen Interessen und sozialen Aktivitäten werden in Betracht gezogen. Ist die Prüfung bestanden, so steht den Bewerbern ein wahres Mekka der Wissenschaften zur Verfügung: 10.000 Studenten stehen 1000 wissenschaftliche Mitarbeiter und etwa die gleiche Anzahl Professoren, darunter zur Zeit zehn Nobelpreisträger, gegenüber. Eine Unzahl verschiedener Laboratorien ist vorhanden, unter anderem das weltbekannte Media-Lab des Technik-Gurus Nicholas Negroponte oder das Lincoln Laboratory, das zu 90 Prozent vom amerikanischen Verteidigungsministerium finanziert wird und an dem viele der Wissenschaftler des legendären ARPA tätig waren. Natürlich werden, wie in den USA üblich, Studiengebühren erhoben, aber für weniger vermögende Studenten stehen Stipendien zur Verfügung.
Das MIT wurde 1861 von dem amerikanischen Geologen und Pädagogen William Barton Rogers in Boston gegründet. Verzögert durch den amerikanischen Bürgerkrieg nahm es 1865 mit 15 Studenten seinen Betrieb auf. 1916 zog die Universität nach Cambridge und hat seinen Campus seitdem am Ufer des Charles River, der die Grenze zwischen Boston und Cambridge markiert. Zwar ist das MIT hauptsächlich durch seine Entwicklungen und Absolventen des naturwissenschaftlichen und technischen Fachbereichs bekannt geworden, doch umfaßt die Universität auch andere Fakultäten. Neben dem Ingenieurwesen und den Naturwissenschaften werden Architektur, Geistes-wissenschaften, Kunst und Sozialwissenschaften sowie Management angeboten.
Das Motto des MIT „Mens et manus“ – Verstand und Hand – wird immer wieder von Absolventen der Universität in die Tat umgesetzt, die sich als erfolgreiche Firmengründer einen Namen machen. Die High-Tech-Industrie, welche sich auch finanziell am MIT engagiert, rekrutiert gern Mitarbeiter aus dieser Talentschmiede der Visionäre und die Universität unterhält eigens ein Büro zur Verwertung der Patente, welche von Studenten und Universitätsmitarbeitern angemeldet werden. Am MIT entstanden Dinge wie der Zündmechanismus der ersten Atombombe oder der programmierbare Legostein. Ein Turnschuh mit eingebautem Computer und eine Spezialbrille mit Internetanschluß wiesen 2001 in die digitale Zukunft.

Akademie.de

Screenshot der Webseite 1996

Deutsches Projekt zum Online-Lernen

Ray Mary Rosdale, die Mitbegründerin von Akademie.de, bekam ihren ersten Computer 1984 von ihren Eltern zum bestandenen Examen als Historikerin geschenkt. Da das Gerät nicht funktionierte, wollte sie es reklamieren, bekam aber zu hören, daß es sich um einen „Anwenderfehler“ handelte. Da sich dies ständig wiederholte, blieb ihr nichts anders übrig, als sich selbst grundlegend mit dem Rechner auseinanderzusetzen. Als sie so den Fehler gefunden hatte, der tatsächlich auf das Gerät zurückzuführen war, war die Garantiezeit allerdings abgelaufen.
Die Kenntnisse und Erfahrungen, die sie auf diese Weise gesammelt hatte, kamen ihr jedoch später bei ihrer Tätigkeit als Unternehmensberaterin zugute, wo sie zum Beispiel im Multimedia-Projektmanagement als Dolmetscherin zwischen Entwicklern und Anwendern fungieren konnte. Das Projekt „Akademie.de“ entstand 1996. In der berliner Unternehmensberatung von Hase, Rosdale und Partner wurde das Internet als Chance für kleinere und mittlere Unternehmen gesehen. Allerdings mangelte es zu dieser Zeit an Spezialisten in diesem Bereich, auch waren Schulungen und die nötige Ausstattung für einen Internetauftritt zu kostspielig. Als weiteres Problem kommt bei kleineren Unternehmen hinzu, daß diese nicht unbedingt die Möglichkeit haben, Mitarbeiter für längere Fortbildungen freizustellen. So wurde von Frau Rosdale und ihrem Geschäftspartner Dr. von Hase die Idee geboren, Lehrgänge online anzubieten, die Lehrgangsteilmehmer sollten sich von ihrem Arbeitsplatz aus das nötige Wissen erarbeiten können. Vorbilder in dieser Richtung gab es bis dahin noch nicht, selbst in Amerika war ein derartiger Ansatz unbekannt. Nachdem der Senat von Berlin, dem Sitz des Unternehmens, eine Förderung des Vorhabens abgelehnt hatte, fand das Projekt Unterstützung beim Bundesministerium für Arbeit , welches Mittel aus dem Europäischen Sozialfonds bereitstellte. Das Angebot konnte im Januar 1997 online gehen, wobei die Kurse zunächst kostenlos waren. – Noch heute gibt es auf der Web-Seite Akademie.de einige kostenlose Angebote, wie zum Beispiel ein Net-Lexikon, in dem Begriffe aus der Welt des Internet nachgeschlagen werden können. – Nur den Internetzugang und das Equipment mußten die Unternehmen ihren interessierten Mitarbeitern zur Verfügung stellen. Die Akademie war ein großer Erfolg. Wurde anfänglich mit höchsten 1500 Teilnehmern gerechnet, so hatten im zweiten Jahr schon 10000 Personen die Kurse belegt. Akademie.de kümmert sich jedoch nicht nur um die Ausbildung, 1998 wurde, gemeinsam mit Focus-Online, die Net-Offensive gestartet. Bei dieser Aktion wurden den Teilnehmern der Akademie verbilligte Web-Server angeboten. Heute kümmert sich Speedlink, ein Ableger der Akademie, um das technische Equipment und bietet maßgeschneiderte Lösungen für kleine und mittlere Unternehmen an.

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Beitragsbild: Ausschnitt aus einem Screenshot von 1996