Amerikanischer Wissenschaftler, Erfinder der Computermaus.
(30.1. 1925 – 2.7. 2013)
Ohne die Ideen dieses Visionärs des Computerzeitalters sind weder das Internet noch die Personalcomputer in ihrer heutigen Form vorstellbar. Einerseits gilt er als der Erfinder der Maus, jedoch gehen auch einige andere bahnbrechende Entwicklungen auf seine Ideen zurück. Etwa die grafische Benutzeroberfläche, die Fenstertechnik oder die Idee des persönlichen Arbeitsplatzrechners. Insgesamt hat er über 20 Patente angemeldet. Dabei sind dies alles nur Nebenprodukte seines eigentlichen Anliegens: die Fähigkeiten des menschlichen Intellektes zu erweitern, um so den immer größer werdenden Problemen der menschlichen Gesellschaft begegnen zu können. Douglas Engelbart wurde am 30. Januar 1925 geboren und wuchs auf einem kleinen Bauernhof nahe Portland, Oregon, auf. 1942 verließ er die High School und studierte Elektroingenieurwesen an der Oregon State University. Während des zweiten Weltkrieges war er als Radartechniker auf den Phlippinen eingesetzt. 1948 beendete er sein Studium und arbeitete zunächst bei der NACA (National Aeronautic Commission Agency), einer Vorläuferorganisation der NASA. Nachdem er 1955 den Doktortitel der Philosophie erlangte, entwickelte er seine Vision von einem computergestützten System zur schnellen und flexiblen Organisation von Informationen. Bis 1959 widmete er sich am Stanford Research Institute der Grundlagenforschung im Bereich der Computertechnologie, bevor er seine Vision 1962 unter dem Titel „Augmenting Human Intellect: A Conceptual Framework“ (Erweiterung des menschlichen Intellekts: Ein Entwurf) veröffentlichte. 1963 gründetet er das „Augmentation Research Center“. Aus diesem Forschungslabor ging z.B. die Maus als „X-Y Positionsanzeiger für ein Bildschirmsystem“ hervor. 1968 wurde auf der Fall Joint Computer Conference erstmals das in seinem Institut entwickelte NLS (oNLineSytem) der Öffentlichkeit vorgestellt. Dieses, auf einer DEC Großrechner-Plattform laufende System konnte Textdateien hierarchisch oder netzartig verknüpfen, es beinhaltete die Integration von Grafiken und die Möglichkeit der online-Videokonferenz. NLS wurde mit einer Maus gesteuert und besaß ein kontextsensitives Hilfesystem. Wie weit Engelbarts Ideen seiner Zeit voraus waren, zeigt sich in einem Memorandum, welches er 1977 für die Firma XEROX verfaßte. Dort heißt es: „Das Wissen steckt nicht in der Vervielfältigung von Papier, sondern in der Organisation von Information. Wenn eines Tages alle Informationen in eine Büroklammer passen, muß Xerox eben Büroklammern bauen.“ Das von Engelbart 1989 gegründete „Bootstrap Institute“ beschäftigt sich mit „Verbesserungsaktivitäten“ für Firmen und Institutionen. Diese sollen durch die Entwicklung ihrer kollektiven Intelligenz den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts besser begegnen können.
Beitragsbild: Die erste Computermouse. Von SRI International – SRI International, CC BY-SA 3.0,