Kanadisches Technologie-Unternehmen.
Ohne eines „der größten unbekannten Unternehmen der Welt“, wie das „Manager Magazin“ Nortel Networks nannte, ist die moderne Internet-Technologie kaum vorstellbar. Die Firma liefert die Bauteile, welche digitale Signale in Licht umwandelt und ermöglicht somit die Verwendung von Glasfaserkabeln, die den Verkehr im Internet ungemein beschleunigen. 75 % des Internetverkehrs in den USA und 50 % des europäischen Verkehrs laufen über die Technologie von Nortel. Schon 1996 ermöglichte das Unternehmen die Übertragung von zehn Gegabit pro Sekunde, und die Signale können heute ohne Verstärker über Entfernungen von bis zu 4000 Kilometern geschickt werden. Die Ursprünge der Firma gehen auf das Jahr 1881 zurück. Damals gründete der englische Kapitän Charles Fleetford Sise die „Bell Telephone Company of Canada“. Als der kanadische Lieferant der technischen Ausrüstungen für Bell starb, sah sich Sise, wegen Besonderheiten des kanadischen Patenrechts gezwungen, eine eigene Produktion auf die Beine zu stellen. So entstand 1885 die „Northern Electric and Manufacturing Company“. Die Firma baute bis in die sechziger Jahre Telefone, Fernsehgeräte und Notrufsäulen. Das Unternehmen stellte Kanadas erstes Grammophon (1900) und Kanadas erste Vakuumröhre (1922) her. Nach der Zerschlagung der „American Telephone & Telegraf“ (Ma Bell) im Jahre 1984 konnte Nortel, das inzwischen „Nortel Networks“ hieß, beginnen zu expandieren. Vom wachsenden Internet profitierte auch Nortel. In den 90-er Jahren wurde das Geschäft auf den gesamten Kommunikationsmarkt ausgeweitet, der Aufkauf diverser Unternehmen aus diesem Bereich tat ein übriges, um Nortels Position auszubauen. Inzwischen (Anfang 2001) ist das Unternehmen weltweit vertreten und hat über 94000 Mitarbeiter.
Beitragsbild: Firmenzentrale von GTD Aquitaine – Eigenes Werk, Gemeinfrei,