Deja.com

Suchmaschine im Usenet.

Deja.com wurde im April 1995 von Steve Madere als Deja News gegründet. Er hatte ein System zum Durchsuchen großer Textbestände in Datenbanken entwickelt, was auch auf weniger leistungsfähigen Rechnern lief. Die Fähigkeiten des Systems werden deutlich, wenn man bedenkt, daß 450 Gigabyte Text innerhalb von zwei bis drei Sekunden durchsucht werden können. Madere begann, alle Nachrichten des Usenet seit 1995 zu archivieren und sie unter einer benutzerfreundlichen Oberfläche zugänglich zu machen. Von nun an war es möglich, das fast undurchdringliche Labyrinth der Newsgruppen, deren Inhalt von ernsthaften Diskussionen bis zum größten Schwachsinn reicht, auf einfache Weise zu durchsuchen. Das Archiv wuchs täglich um über 700.000 Nachrichten, was einer Datenmenge von etwa fünf Gigabyte entspricht. Leider bestanden bereits 1997 etwa zwei Drittel dieser Nachrichten aus „Spam“, mit Postwurfsendungen vergleichbarer unerwünschter Werbung. Doch Deja entwickelte ein System, derartige Botschaften von der Archivierung auszuschließen. 1999 entdeckte Madere den E-Commerce und aus Deja News wurde Deja.com. Eine „ratings area“ wurde in die Web-Seite integriert. Dort konnten die Nutzer diverse Ranglisten für Themen vom Hund bis zum Sportstar anlegen und Kaufempfehlungen für Produkte erstellen und einsehen. Auch die von diesem Zeitpunkt an archivierten Nachrichten blieben vom Kommerz nicht verschont: Sie wurden teilweise mit Verweisen zu entsprechenden Produkten innerhalb Deja versehen, was zu Protesten vieler Nutzer führte. Im Jahr 2000 wurde der kommerzielle Bereich von Deja.com an eBay verkauft und im Februar 2001 übernahm die Suchmaschine „Google“ das gesamte Archiv.