Jim Clark

Amerikanischer Unternehmer.

Der 1944 in Texas geborene Jim Clark kann als Spätzünder der New Economy bezeichnet werden, denn erst im Alter von 38 Jahren begann seine Karriere im ßßß Silicon Valley. Er wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf und brach mit 16 Jahren die Schule ab, wo er zuvor unter anderem durch Zünden einer Rauchbombe aufgefallen war. Er ging zur Marine, wo die Vorgesetzten ihn zunächst wie einen Idioten behandelten. Nachdem er einen Äquivalenztest für den Higschoolabschluß bestanden hatte, studierte er an den Universitäten von New Orleans und Utah. Er erlangte innerhalb von acht Jahren den regulären College-Abschluß, seinen Master in Physik und promovierte im Fachbereich der Informatik. Nach seinem Studium arbeitete Clark als Dozent an verschiedenen Hochschulen. Als seine Frau ihn verließ, begann er zunächst eine Gesprächstherapie, von der er jedoch nach sechs Monaten einsah, daß sie ihm nichts brachte. Er ließ die Therapie sausen und fand zu einem Wendepunkt in seinem Leben. So begann er sich 1979 intensiv um ein Projekt zu kümmern, mit dem er sich bereits einige Zeit beschäftigte: der Entwicklung eines Microchips zur Darstellung dreidimensionaler Computergrafiken. Daraus resultierte 1982 die Gründung der Firma Silicon Graphics, der legendären Firma für Computergrafik. Silicon Graphics wurde schnell zum Anziehungspunkt der kreativsten Ingenieure. Die Firma revolutionierte nicht nur die Entwurfsprozesse in Architektur und Industrie, sie setzte auch Meilensteine in der Filmwirtschaft, die Filme Terminator 2 und Jurrassic Parc wurden wegen ihrer Effekte, die auf Computern von Silicon Graphics berechnet wurden, weltberühmt. Die Firma entwickelte sich zu einem Großunternehmen, in dem sich Jim Clark mehr und mehr eingeengt fühlte. 1994 verkaufte er seine Anteile an Silicon Graphics und verließ das Unternehmen. Inzwischen hatte auch er das Internet entdeckt und ihm schwebte eine Symbiose dieses neuen Mediums und dem Fernsehen vor. Da kam ihm die Entwicklung von Marc Andreessen, der eine Software für den einfachen Zugriff auf das Internet mitentwickelt hatte, gerade recht. Am selben Tag, an dem er Silicon Graphics verließ, setzte er sich mit Andreessen in Verbindung und es kam zur Gründung der Firma ßßß Netscape, die mit dem Netscape Navigator das Surfen im Internet für ein breites Publikum interessant machte. Die Firma wuchs rasch und 1995 wurde es Jim Clark auch hier zu eng. Er verließ auch diese Firma und gründete mit Healthon ein Unternehmen, welches verschiedene Bereiche des Gesundheitswesens zusammenführen soll. Das Unternehmen, welches zwischenzeitlich in WebMD umbenannt wurde, zeichnete sich allerdings nicht durch großen Erfolg aus. In seiner Freizeit hat der umtriebige Unternehmer unter anderem ein Navigationssystem für seine 30 Millionen Dollar Yacht entwickelt. Natürlich gründete er ein Unternehmen, um diese Entwicklung zu vermarkten. Im Juli 2000 erschien seine Autobiografie „Netscape Time: The Making of the Billion Dollar Start-Up That Took on Microsoft“. Jim Clarks neueste Gründung ist myCFO „My Chief Financial Officer“ ein persönliches Finanzmanagementsystem für „Menschen mit hoher Finanzkraft“.
Das Geheimnis seines Erfolges sieht er unter anderem in seinem Antrieb, immer etwas Neues schaffen zu wollen. Ganz so erfolgreich ist er jedoch nicht, auf dem Friedhof der gestorbenen Dotcoms – dotcomfailures.com – findet man auch die Kibu.com, ein Start-up welches shoppingsüchtige Teenager als Zielgruppe hatte und an dem Jim Clark beteiligt war. Der Kommentar eines Besuchers der Seite warnt: „SGI, Netscape, WebMD und nun Kibu.com. Merkt denn keiner, daß dieser Bursche das Leben aus den Firmen saugt und sie zugrunde gehen? Gebt ihm keine Chance mehr!“ Tatsächlich geriet auch Silicon Graphics in finanzielle Schwierigkeiten. Das paßt durchaus zu Jim Clarks Credo: „Eine erfolgreiche Technologiefirma muß sich immer wieder selbst überflüssig machen. Tut sie es nicht selbst, tun es andere.“

Beitragsbild: Jim Clark Von Knnkanda – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0,