Karl Matthäus Schmidt

Deutscher Banker, Gründer des Onlinebrokers ConSors.

ConSors, der 1994 von Karl Matthäus Schmidt gegründete Discount Broker hat das etablierte Wertpapiergeschäft in Deutschland ganz schön durcheinandergebracht. War es bis dato gerade für Kleinanleger recht unbequem und kostspielig, mit Wertpapieren zu handeln, so konnte bei ConSors erstmals jedermann ganz einfach derartige Geschäfte tätigen. Die Idee kam Karl Matthäus Schmidt und seinem Freund Reiner Mauch schon während des Studiums der Betriebswirtschaftslehre in Nürnberg. Die beiden waren Mitglieder eines studentischen Invenstment-Clubs und ärgerten sich über die hohen Gebühren, welche die Banken beim Wertpapierhandel einstrichen. Auch die Beratung, die zu diesem Geschäft gehörte und die Kosten in die Höhe trieb, paßte ihnen nicht: Sie hatten den Eindruck, daß „die Kundenbetreuer auch nicht mehr wußten, als in „Börse Online“ stand.“ Sie beschlossen, daran etwas zu ändern und so kam es am 13. Juni 1994, mit Unterstützung des Vaters von Karl Matthäus Schmidt, zur Gründung von ConSors, einer „Bank für normale Bankkunden, die ihr Leben ein Stück weit selbst in die Hand nehmen wollen“ wie Schmidt es ausdrückt. Zu diesem Zweck richtete ConSors im Internet auch ein sogenanntes „Broker Board“ ein. Dort können Experten und solche, die sich dafür halten, zum Beispiel Anlagetips geben. Dies kann dazu führen, daß Aktienkurse steigen und fallen, was unerfahrene Kleinanleger, die vom großen Geld träumen, schnell in Bedrängnis bringen kann. „Das Internet lebt davon, daß es eine freie Welt ist, wir wollen die Nutzer nicht gängeln, indem wir jeden Beitrag vorher lesen.“ wird Schmidt zu diesen Vorgängen im „Spiegel“ zitiert. Zunächst wurden die Geschäfte von ConSors über Fax und Telefon abgewickelt, 1995 wurde das „T-Online Brokerage“ eingeführt und seit 1996 sind die Geschäfte über das Internet möglich. Was in einem 16 Quadratmeter großen Büro in einem ehemaligen Nürnberger Hotel begann, hat sich inzwischen zum börsennotierten Marktführer mit 900 Angestellten entwickelt, denn das Geschäftsprinzip von ConSors hatte den Nerv der Zeit berührt. Eigentlich ist ConSors kein selbständiges Unternehmen, sondern eine Zweigstelle der Schmidt Bank. Nur dadurch war es möglich, die Idee des Disount-Brokers schnell in die Tat umzusetzen. Das traditionsreiche Bankhaus Schmidt Bank wurde 1828 von dem Tuchmachersohn Carl Matthäus Schmidt gegründet, der zuvor mit Heilkräutern gehandelt hatte. Noch heute befindet sich das Geldinstitut im Besitz der Familie. Karl Matthäus Schmidt wurde 1969 als jüngstes von drei Geschwistern in dieser Familie in Hof geboren. Nun lebt er mit seiner Ehefrau, die aus verarmtem Adel stammt, auf ihrem Familiensitz nahe Nürnberg. Er besuchte die Waldorfschule in Nürnberg, in dieser Stadt leistete er auch seinen Wehrdienst und studierte. Schon als Kind interessierte er sich für den Wertpapierhandel, mit seinem Vater spielte er im Alter zwischen zwölf und 16 Jahren an der Börse. Aber auch gestalterische Fähigkeiten werden ihm nachgesagt. So soll Karl Matthäus Schmidt in seiner Schulzeit auch schon den Berufswunsch des Designers geäußert haben, Unternehmer wollte er jedoch schon immer werden.