Deutscher Unternehmer.
Ende 2000 fand sich Kurt Kammerer auf der Liste der „Top 100 der New Economy“ des Magazins „Wirtschaftswoche“ wieder. Außerdem wurde er durch das Weltwirtschaftsforum als „Technologie-Pionier“ geehrt. Das Geschäftsmodell seiner Firma „Living Systems“ scheint so vielversprechend zu sein, daß 2001 sogar die Protagonistin des Internet Esther Dyson in den Aufsichtsrat eingetreten ist. Das inzwischen weltweit vertretene Unternehmen, es gibt Tochtergesellschaften in Osteuropa, Asien sowie Nord- und Südamerika, stellt Technologie für Handelsplattformen im Internet her. Zum Beispiel „Living Agents“, eine Software, die selbständig Informationen im Internet sammelt oder autonom auf elektronischen Marktplätzen agiert. Daneben werden Lösungen für Auktionen, virtuelle Treffpunkte und ähnliches entwickelt. Zu den Kunden von „Living Systems“ gehören so renommierte Firmen wie eBay, Hewlett-Packard oder BMW. Der 1962 in Donaueschingen geborene Wirtschaftsingeniuer Kurt Kammerer beendete sein Studium an der Universität Karlsruhe 1985. Danach war er zunächst bei einem Software-Beratungsunternehmen tätig. Die eingefahrenen Strukturen in den Führungsetagen der Wirtschaft erschwerten es jedoch, neue Ideen umzusetzen, und so machte er sich 1990 mit „Factory Consulting“ selbständig. 1996 erfolgte, gemeinsam mit dem ein Jahr jüngeren Informatiker Christian Dannegger, der auch schon Erfahrungen als Unternehmer vorweisen konnte, die Gründung von „Living Systems“ in Donaueschingen. Kammerer, der sich selbst als „Marxistischer Kapitalist“ bezeichnet, hat von Anfang an auf eine faire Mitarbeiterbeteiligung geachtet: So sind alle Aktien der Gesellschaft in den Händen der Angestellten. Als Ausgleich für seine Arbeit tritt er mit Freunden regelmäßig mit einer Comedy Show unter dem Namen „Am-Vieh-Theater“ öffentlich auf.