Patrick Gruban

Deutscher Unternehmer.

Für Patrick Gruban war die Technik nie Selbstzweck. Bereits im Alter von elf Jahren hat er mit Basic-Programmierung begonnen, seine ersten Programme, die er an seine Mitschüler verkaufte, dienten zum Beispiel der Adreßverwaltung. Auch das Internet sieht er eher als kulturelle, denn als technische Revolution an, die der Kommunikation zwischen den Menschen neue Möglichkeiten gibt. Das wird auch an der von ihm 1996 mitbegründeten Firma Cassiopeia deutlich, die ein eigenes Chatsystem vermarktet, also Software entwickelt, die es ermöglicht, daß sich mehrere Personen online miteinander in Echtzeit „unterhalten“. Patrick Gruban wurde am 9. März 1975 in München geboren. Als Kind bevorzugte er zunächst Spiele, denen er sich allein widmen konnte, wie die Beschäftigung mit Lego oder Playmobil. Später entdeckte er jedoch sein kommunikatives Talent und begann unter anderem Beiträge für eine Regionalzeitung und die Schülerzeitung zu schreiben. Außerdem fotografierte er und engagierte sich als Beleuchter in der Theatergruppe der Schule. Nach seinem Zivildienst, während dem er nebenbei für verschiedene Techno-Magazine arbeitete, wollte er eigentlich Kommunikationswissenschaften studieren, scheiterte jedoch knapp am Numerus Clausus von 1,9. Er absolvierte ein Traineeprogramm bei einer Werbeagentur und machte parallel dazu an einer Abendschule eine Ausbildung zum Kommunikationswirt, die er 1998 abschloß. Im August 1996 gründete er mit drei Partnern „Cassiopeia“, dessen Chatsystem inzwischen bei namhaften Unternehmen wie dem Fernsehsender ProSieben oder der Firma Becks Bier eingesetzt wird. Dort werden virtuelle Clubs (Gruban), die sogenannten „Communities“, aufgebaut, welche die Kunden noch stärker an das jeweilige Unternehmen binden sollen. Das System eignet sich jedoch nicht nur um Kunden zu gewinnen und mehr Produkte zu verkaufen. Die Firma Siemens verwendet den Cassiopeia Chat im firmeneigenen Netz, wo es zum Beispiel die Kommunikation der Mitarbeiter aus verschiedenen Niederlassungen dieses global tätigen Unternehmens erleichtert. Neben seiner Tätigkeit für Cassiopeia widmet sich Patrick Gruban vielen anderen Aktivitäten. So ist er Mitinitiator der Münchner Online Stammtisches, aus dem der „Förderkreis Internetwirtschaft München“ hervorging.,und er wurde vom Bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber in den Internetbeirat der Landesregierung berufen. Auch die bildende Kunst kommt nicht zu kurz: Patrick Gruban engagiert sich zum Beispiel im Kunstprojekt „Der Laden“, das „Junge Kunst und Neue Medien“ präsentiert. Das Projekt machte im Oktober 2000 erstmals von sich reden, als unter dem Motto „Einsperren Aussperren Aufsperren“ eine Aktion durchgeführt wurde, während der neun Künstler für einige Tage in den Räumen der Galerie „eingesperrt“ wurden. Vom Publikum nur durch die Schaufenster der Räume und über das Internet zu beobachten, entwickelten sie Projekte, die zum Abschluß der Aktion bei einem „Party-Event“ präsentiert wurden.