Amerikanischer Wissenschaftler, hatte die Idee des Arpanet
10. 02. 1932 – 13.04. 2017
In den 60-er Jahren förderte das amerikanische Verteidigungsministerium verschiedene Forschungsprojekte im Bereich der Computertechnologie. Erschwert wurde die Arbeit jedoch dadurch, daß die eingesetzten Rechner mit unterschiedlichen Betriebssystemen arbeiteten und auch die Programme Unikate waren, was den Austausch zwischen den einzelnen Projekten behinderte. Der Leiter der für die Förderung zuständigen Abteilung im Pentagon, des „Information Processing Techniques Office“ (IPTO), Robert Taylor, wurde direkt mit diesem Problem konfrontiert: In seinem Büro standen drei Computerterminals zur Kommunikation mit Forschungseinrichtungen. Dabei war jeder Rechner eine Welt für sich. Taylor, der mit den Ideen ßßß Lickliders zur Vernetzung von Computern vertraut war, konnte den Direktor der ARPA, ßßß Charles Herzfeld von der Notwendigkeit eines Computernetzwerkes für die Forschungsorganisation überzeugen und gab damit den Startschuß zur Entwicklung des Arpanet.
Robert Taylor wurde am 10. Februar 1932 in Texas als Sohn eines Methodistenpredigers geboren. Er studierte Psychologie und Mathematik an der Universität von Texas. Seine Doktorarbeit beschäftigte sich mit einem Thema aus dem Bereich der Psychoakustik. Er arbeitete in der Luftfahrtindustrie und bei der NASA, bevor er 1965 zur ARPA kam, wo er 1966 die Leitung des IPTO übernahm. Taylor galt als weitsichtiger Programmanager, der es verstand, die fähigsten Wissenschaftler zu engagieren und zu motivieren. Bei der ARPA sorgte er unter anderem dafür, daß ßßß Lawrence Roberts an der Entwicklung des Netzwerkes mitwirkte. Bob Taylor war bis 1969 beim amerikanischen Verteidigungsministerium. Im Jahr 1970 gründete er beim Unternehmen Xerox das legendäre Forschungslabor Xerox PARC, das bis 1983 von ihm geleitet wurde. Unter seiner Ägide entstanden dort die Grundlagen für den modernen Personalcompute (unter anderem z.B. die grafische Benutzeroberfläche). Auch wurden bei Xerox PARC die Grundlagen für den Laserdrucker und die Seitenbeschreibungssprache „PostScript“ gelegt. Das dort entwickelte Netzwerkprotokoll PUP, Parc Universal Packet, bildet den Ausgangspunkt für das heute im Internet verwendete Übertragungsprotokoll TCP/IP. 1984 gründete Taylor bei der Firma „Digital Equipment Corporation“, DEC, ein Forschungszentrum. Dort entstanden unter anderem die erste Multiprozessor Workstation („Firefly“), die Programmiersprache „Modula 3“ und das erste elektronische Buch. Seit 1996 war Robert Taylor im Ruhestand. Als wichtigste Aufgabe für die Entwicklung des Internet sah er die Teilhabe aller Menschen am Internet, denn die Nutzung des Netzwerkes war für ihn „kein Privileg, sondern ein Recht.“
Beitragsbild: Bob Tylor 2008, von Gardner Campbell – CC BY-SA 2.0