Stephen Edwin King

Amerikanischer Bestseller-Autor.

Eigentlich hat Stephen King es nicht nötig, sich im Internet auf eigene Faust ein paar Pfennige dazu zu verdienen. Sein Werk umfaßt inzwischen über 25 Romane und etwa 100 Kurzgeschichten in über 200 Millionen verkauften Exemplaren. Trotzdem ließ er es sich nicht nehmen, im Sommer 2000 seinen Roman „The Plant“ stückweise im Internet zum Download anzubieten, zum Schrecken seines Verlegers, denn der Text wurde nur in digitaler Form veröffentlicht. „Verleger werden nichts lieber sehen, als daß dieser Versuch floppt“ lautete dann auch Kings Kommentar zu dem Projekt. Das Besondere dabei war, daß der Roman in einzelnen Kapiteln ins Netz gestellt wurde. Die Leser waren nun aufgerufen, die Kapitel zu laden und zunächst jeweils einen Dollar an King zu überweisen. Er wollte die Geschichte nur fortsetzen, wenn mindestens 75 Prozent der Leser ihren Obolus entrichteten. Doch die Nachfrage war für Stephen Kings Verhältnisse niedrig: Das erste Kapitel wurde noch 120.000 mal aufgerufen, während sich zum Schluß nur noch 40.000 Interessenten fanden. Da auch die Zahlungsmoral zu wünschen übrig ließ, (schließlich hatten nur noch 46 Prozent gezahlt) gab King Ende 2000 bekannt „die Pflanze habe die Blätter eingerollt“ und werde wahrscheinlich in ein oder zwei Jahren fortgesetzt und eventuell sogar als gedruckte Version erscheinen. Stephen King hat fast die klassische amerikanische Karriere „vom Tellerwäscher zum Millionär“ absolviert. Der 1947 in Portland, Maine, geborene Stephen und sein Bruder David wuchsen bei der Mutter auf, nachdem der Vater sich 1949 aus dem Staub gemacht hatte. Der begeisterte Leser begann bereits im Alter von zwölf Jahren zu schreiben und bot seine Geschichten schon bald, allerdings erfolglos, verschiedenen Verlagen an. Während seiner Studienzeit schrieb er eine wöchentliche Kolumne für die Studentenzeitung und veröffentlichte erste Kurzgeschichten im „Man`s Magazine“. Nach seinem Studium heiratete er 1971 seine Kommilitonin Tabitha Spice, mit der er noch immer zusammenlebt und drei Kinder hat. Um den Lebensunterhalt zu verdienen, arbeitete King zunächst in einer Wäscherei, bis er eine Stelle als Lehrer fand. Währenddessen schrieb er unentwegt Kurzgeschichten und Romane. 1973 wurde sein erster Roman veröffentlicht, der fünfte, den er geschrieben hatte. „Carrie“, eine Horrorgeschichte über ein Mädchen mit telekinetischen Fähigkeiten, war ziemlich erfolgreich und so konnte er dank des Honorars (250.000 Dollar) seinen Beruf als Lehrer aufgeben und sich von nun an nur noch dem Schreiben widmen. Seitdem produziert der Spezialist für Horrorgeschichten einen Bestseller nach dem anderen. 1996 waren sechs seiner Bücher gleichzeitig auf den Bestsellerlisten in den USA zu finden. Daneben hat er auch unter dem Pseudonym „Richard Bachmann“ fünf Bücher veröffentlicht. Einige von Stephen Kings Romanen wurden verfilmt und auch der Autor selbst versuchte sich, allerdings mit mäßigem Erfolg, selbst als Regisseur. Schon vor der Veröffentlichung von „The Plant“ im Internet hatte King einen Ausflug in die digitalen Welten gewagt. Seine Geschichte „Riding the Bullet“ erschien im März 2000 als Datei für das „E-Book“ (ein elektronisches Lesegerät) und wurde mehr als 500.000 mal verkauft. Allerdings verlief auch diese Aktion nicht wie geplant: Bereits zwei Tage nach Erscheinen hatten Fans die Verschlüsselung der Datei geknackt und kostenlos im Internet verbreitet.

Beitragsbild: Von Pinguino Kolb – Flickr, CC BY 2.0,