Network Solutions

Amerikanisches Unternehmen zur Registrierung der Domain-Namen.

Als die Firma „Network Solutions“ (Netsol) im Jahre 1993 von der amerikanischen National Science Foundation, NSF, den Auftrag erhielt, die Organisation der Internet-Adressen, (der Domain-Namen) zu übernehmen, ahnte noch niemand, daß das Geschäft die Anlage zu einer Goldgrube in sich trug. Zunächst wurde „Netsol“ direkt von der NSF bezahlt. Doch 1995 wurde es möglich, für die Registrierung eine Gebühr zu erheben. Leider entwickelte sich daraus kein Geschäft und die Firma geriet sogar in die roten Zahlen. Auch schien „Netsol“ von den Aufgaben überfordert, was deutlich wurde als etwa 1997 das gesamte Netz für einen Tag lahmgelegt wurde oder wenn immer wieder die Seiten, auch prominenter Firmen wie Microsoft, wegen angeblichen Zahlungsverzugs gesperrt wurden. 1999 hatte das Monopol ein Ende, als auch anderen Unternehmen die Registrierung der Domains erlaubt wurde. „Netsol“, das inzwischen zum Unternehmen „Verisign“ gehört, ist weiterhin bei der Registrierung der Domain-Namen aktiv. Der Betrieb der Datenbanken für die .org, .net und .com Domains läuft bis zum Jahr 2007 aus. Die Firma „Network Solutions“ wurde im Jahr 1979 von dem farbigen Amerikaner Emmit McHenry und drei Partnern in Herndon, Virginia, gegründet. Das Unternehmen widmete sich der Beratung und beschäftigte sich mit Netzwerktechnologie. Außerdem unterstützte es farbige Unternehmer. 1995 wurde Network Solutions von McHenry und seine Partnern verkauft. Emmit McHenry gründete die Firma „NetCom Solutions International“, ein Unternehmen für Netzwerktechnologie. Von seinen Geschäftspartnern ist nichts bekannt.

Beitragsbild: Webseite der Firma 2000

Paul Mockapetris

Amerikanischer Ingenieur, entwickelte das Domain Name System.

Die Popularität des World Wide Web ist ohne das heute gebräuchliche Namensystem der an das Netz angeschlossenen Rechner nicht denkbar. War es in den Frühzeiten des Internet nötig, die Adresse eines Rechners, zu dem eine Verbindung gewünscht wurde, als Zahlenkolonne einzugeben, genügt es heute, das Übertragungsprotokoll (etwa http), den gewünschten Internetbereich (z.B. www) und die Bezeichnung der Domain (schwarzkopf-verlag.de) einzugeben. Das heute gebräuchliche System geht auf Paul Mockapetris zurück. Der Ingenieur hatte Elektrotechnik und Informatik am ßßß MIT und an der Universität Irvine studiert. Nach seiner Promotion 1982 arbeitete er am Information Sciences Institute der Universität von Süd-Kalifornien. Von ßßß John Postel wurde er 1982 dazu angeregt, aus einigen entsprechenden Ideen ein neues Domain Name System, DNS, für das Netz zu entwickeln. Im November dokumentierte Mockapetris seine Ergebnisse in den RFC`s 881-883 (den Dokumenten, die der Netzgemeinde zur Diskussion gestellt werden) und schuf damit die Grundlage zu dem bis heute verwendeten System. Über Paul Mockapetris ist nicht viel bekannt. Er gehörte zu den Gründern des Netzwerkbetreibers „@Home“ und war bei diversen anderen Unternehmen engagiert. Auch war er bis 1998 Mitglied der IETF, der „Internet Task Force“, der Organisation, die für die Entwicklung und Standardisierung der Internetprotokolle verantwortlich ist. Er schied dort im Jahr 1998 aus, nachdem seine Vorschläge zur Dezentralisierung der Verwaltung des Internet und zur Erweiterung der Top Level Domains (dem System der „Endungen“ der Internetadressen) nicht verfolgt wurden. Er selbst sieht sich als Praktiker, der am liebsten an Aufgaben arbeitet, „bei denen es auf die Lösung ankommt.“

Eugene Kashpureff

Amerikanischer DNS-Rebell.

Bereits im Alter von zehn Jahren lernte der 1964 geborene Eugene Kashpureff die Programmiersprache „Assembler“ und lötete seinen ersten Computer zusammen. Doch aus dieser Beschäftigung wurde zunächst kein Beruf. Er arbeitete als Lastwagenfahrer und betrieb schließlich ein kleines Abschleppunternehmen in Seattle. 1994 zeigte ihm ein Mitglied des örtlichen Gewerbevereins die Web-Seite, die er für sein Unternehmen gestaltet hatte. In dem Moment ging Kashpureff „ein Licht auf“. Er begann sich mit dem Internet zu beschäftigen, hatte bald seine erste Web-Cam, mit der er 1995 die Geburt seines jüngsten Sohnes ins Internet übertrug (inzwischen hat er vier Kinder) und gründete Ende 1994 eine Internet-Firma. Sein erstes Produkt war „Yellowwweb“, ein Adressenverzeichnis, dessen Inhalt er aus dem Telefonbuch und dem Internet zusammengesammelt hatte. Wenig später folgte ein Unternehmen zum Handel mit Domain-Namen. Schließlich kam er, gemeinsam mit seiner Geschäftspartnerin aus Zeiten des Abschleppunternehmens, Diane Boling, auf die Idee, selbst Top Level Domains (die Endungen der Internetadressen wie com, de usw.) zu verkaufen. Bei seiner Firma „AlterNIC“ – NIC ist die Abkürzung für „Network Information Center – konnten die Domains xxx, .nic, .tld, .med, und .exp registriert werden. Eigentlich war dies nicht möglich, denn das „Domain Name System“ DNS wurde von der „InterNIC“ verwaltet und die Vergabe der Namen oblag zu dieser Zeit allein der Firma „Network Solutions“. Kashpureff gelang es aber, in das System der Root-Server einzudringen, wodurch es möglich wurde, daß auch die von ihm vergebenen Adressen im Internet erreicht werden konnten. Zunächst ließ man ihn gewähren, auch hatte er viele Sympathisanten unter den Internetnutzern. Doch schließlich trieb er es zu weit: Im Juli 1997 „kaperte“ er die Web Seite der Organisation „InterNIC“, welche für den Betrieb der Root-Server verantwortlich war. Das heißt, er leitete Web-Surfer, die eigentlich die Seite der „InterNIC“ erreichen wollten, auf die Seite seiner Firma um. Dort wurden sie über die Kontrolle, welche die US-Regierung nach Meinung Kashpureffs über das Internet ausübte, aufgeklärt. Um einer Verhaftung zu entgehen, floh er nach Kanada, wo er jedoch festgesetzt wurde und zwei Monate eine „schöne Zeit mit kanadischen Mördern“ (Kashpureff) im Gefängnis verbrachte, bis man ihn am 24. Dezember 1997 in die USA überstelle. Dort wurde ihm der Prozeß gemacht, bei dem er im Frühjahr 1998 zu einer Bewährungsstrafe und einer Geldstrafe in Höhe von 100 Dollar verurteilt wurde. Seitdem ist er in der Computerbranche tätig und betreibt inzwischen eine Beratungsfirma.