Amerikanischer Ingenieur, gilt als Erfinder der E-Mail.
1941 – 2016
Ray Tomlinson hatte 1963 am Rensselaer Polytechnic Institute graduiert und arbeitete seit 1967 als Ingenieur bei der Firma BBN wo er für das dort entwickelte Betriebssystem Tenex das Programm „SENDMSG“, zum lokalen Versenden von Nachrichten entwickelt. Das heißt, die Botschaften konnten von einem Benutzer auf einem Rechner abgelegt und später von anderen Personen abgerufen werden. Ein Prinzip, das als „Mailbox“ schon damals bei den Nutzern der Time-Sharing-Systeme beliebt war. Ein anderes Programm Tomlinsons war „CPYNET“, damit konnten Dateien von einem Rechner zu einem anderen geschickt werden. Anfang 1971 kam er auf die Idee, beide Programme zu kombinieren und Nachrichten von einem Rechner zum anderen zu übermitteln. Die erste Botschaft, die auf diese Art durch das Arpanet ging war wenig spektakulär: Es handelte sich um eine beliebige Zeichenfolge (etwa: QWERTZ), die Tomlinson an einen zweiten Rechner, der in seinem Büro stand, schickte, um das Programm zu testen. Zur Trennung des Benutzernamens von der Rechnerkennung, wählte er das Zeichen @, da er sich sicher war, daß es keinesfalls in einem Namen vorkommen würde. (Den Nutzern des Betriebssystems Multics, einem Vorläufer von UNIX bereitete das @ jedoch Verdruß, da es als Zeilenlöschbefehl benutzt wurde.) Tomlinsons System wurde in das Dateitransferprotokoll des Arpanet aufgenommen und legte so den Grundstein für die beliebteste Anwendung des Internet (bereits zwei Jahre später bestanden 75 Prozent des Verkehrs im Arpanet aus E-Mail). Im Jahr 2000 wurde der 64-jährige Ingenieur vom „American Computer Museum“ mit dem „George R. Stiebitz Computer Award“ ausgezeichnet. Damals arbeitete er immer noch bei BBN. 2009 erhielt er gemeinsam mit Martin Cooper, der als Erfinder der Mobiltelefons gilt, den IEEE Masaru Ibuka Consumer Electronics Award und im Jahr 2012 wurde er in die „Internet Hall of Fame“ aufgenommen.
Ray Tomlinson starb im Mai 2016 nach einem Herzinfarkt.
Beitragsbild von Andreu Veà, WiWiW.org (Andreu Veà, WiWiW.org) [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons