Amerikanischer Computersicherheitsexperte, überführte Kevin Mitnick.
Der Skiurlaub, den sich Tsutomu Shimonura Ende 1994 gegönnt hatte, wurde durch einen Anruf seines Assistenten unterbrochen, der ihm mitteilte, ein Hacker sei in Shimonuras Rechner am Supercomputer Center der Universität von San Diego, SDSC, eingedrungen. Dies war doppelt unangenehm, denn Shimonura war ein bekannter Sicherheitsexperte, der 1992 Aufsehen erregt hatte, als er dem amerikanischen Kongreß Sicherheitslücken der Mobiltelefone demonstrierte. Der 1964 in Japan geborene Tsutomu Shimonura wuchs in den USA auf, da sein Vater, ein Meeresbiologe, eine Professur an der Princeton Universität erhalten hatte. Der außergewöhnlich intelligente Junge hatte zwar weder die High School noch das College abgeschlossen, aber trotzdem ein Stipendium für das „California Institute of Technologie“ erhalten, wo er unter anderem Physik beim Nobelpreisträger Richard Feynman studierte. Er spezialisierte sich auf Parallelrechner, arbeitete für den Computerhersteller „Thinking Machines“ und das Kernforschungszentrum der USA. Seit 1989 ist er am SDSC beschäftigt. Der ungebetene Besucher seines Rechners Ende 1994 hatte zwar so gut wie alle Spuren verwischt, doch gelang es Shimonura trotzdem, den Angriff zu rekonstruieren. Der Eindringling, der sich einer komplizierten Technik bediente, kam immer wieder und hinterließ sogar gehässige Sprachbotschaften auf dem Rechner. Aber schließlich gelang es dem Sicherheitsexperten, seine Spur zurückzuverfolgen und im Februar konnte Kevin Mitnick verhaftet werden. Shimonura verarbeitete seine Erlebnisse, gemeinsam mit dem Journalisten John Markoff, der sich bereits in einem Buch ausführlich mit Mitnick beschäftigt hatte, in dem Buch „Data Zone“. Dort entwirft Shimonura von sich das Bild eines „Yuppie Hackers“, wie das Netzmagazin „Telepolis“ es nennt, der im Stil eines Westernhelden gegen das Böse, in Gestalt von Kevin Mitnick, kämpft.