Brewster Kahle

Amerikanischer Unternehmer.

So wie Trampelpfade meist die effektiveren Wege sind, bietet die Firma „Alexa“ den Surfern im World Wide Web die Möglichkeit, Zusatzinformationen und Links zu Seiten mit ähnlichem Inhalt aufzurufen. Diese Vorschläge werden aufgrund der Besucherzahlen der jeweiligen Seiten zusammengestellt und sollen die effektivere Suche nach Informationen im World Wide Web ermöglichen. Gegründet wurde das Unternehmen 1996 von Bruce Gilliat und Brewster Kahle. Die Bezeichnung „Alexa“ ist eine Reminiszenz an die Bibliothek von Alexandria, bei deren Zerstörung im Jahre 270 n. Chr. etwa 500 000 Schriftrollen verbrannten, fast das gesamte Wissen der antiken Welt. Auch heute ist das im Internet vorhandene Wissen bedroht, was heute noch online erreichbar war, kann morgen schon auf Nimmerwiedersehen verschwunden sein, eine Web-Seite existiert im Durchschnitt nur 75 Tage. Diesem Gedächtnisverlust will Brewster Kahle vorbeugen: „Alexa“ ist, seit seiner Gründung 1996, unaufhörlich mit der Sammlung und Archivierung von Web-Seiten beschäftigt. Die Ergebnisse werden im „Internet Archive“ oder der „Internet Library“ gesammelt und zugänglich gemacht. Eine spezielle Software von „Alexa“ erlaubt es, beim Surfen im Internet auf dieses Archiv zuzugreifen und wenn man auf eine „404 Fehlermeldung“ trifft (die besagt, daß die gesuchte Seite nicht mehr existiert) mit Glück doch noch die gewünschten Informationen zu erhalten. Umfaßte das Internet 1996 eine Datenmenge von 1,5 TeraByte, so waren es im März 2001 schon 40 TeraByte , was etwa vier Milliarden Seiten entspricht. Brewster Kahle, Jahrgang 1960, studierte am ßßß MIT, wo er sich mit künstlicher Intelligenz beschäftigte. Nach Beendigung seines Studiums 1982 gehörte er zu den Mitbegründern der Firma „Thinking Machines“, die Supercomputer konstruierte. Im Oktober 1989 begann man dort mit dem Aufbau des „Wide Area Information Service“, einer Datenbank von Internet-Inhalten, die seit 1991 im Netz zugänglich ist. 1992 gründete Kahle die „WAIS Inc.“. Das Unternehmen führte die Datenbank fort und beschäftigte sich mit dem Publizieren im Internet. Zu den Kunden gehören unter anderem die New York Times und die Encyclopaedia Britannica. 1995 verkaufte Kahle das Unternehmen an AOL. Auch Alexa hat einen neuen Eigentümer: Die Firma wurde 1999 von Amazon übernommen.

Beitragsbild: Von Joi Ito – , CC BY 2.0,