Marc Andreessen

Amerikanischer Unternehmer und Programmierer.

Marc Andreessen 2004

„The Wunderkind“ wie Andreessen von der amerikanischen Presse auch genannt wurde, hat das Internet als Massenmedium erschlossen. Erst der von ihm und Eric Bina entwickelte Browser Mosaic ermöglichte, neben der Übertragung von Text, auch die Darstellung von Bildern im World Wide Web. Der am 9. Juli 1971 in Cedar Falls, Iowa, geborenen Marc Andreessen. lernte schon im Alter von neun Jahren mit Hilfe eines Buches aus der Leihbücherei die Programmiersprache BASIC. Kurz darauf schrieb er auf einem Computer seiner Schule sein erstes Programm, welches ihm die Hausaufgaben im Fach Mathematik erledigen sollte. Dieses Projekt wurde jedoch jäh beendet, als der Hausmeister den Strom abstellte und die Software dadurch löschte. Die wohl lohnendste Investition ihres Lebens machten seine Eltern, als sie ihm einen Commodore 64 Computer kauften, mit dem Marc seine Karriere als Programmierer begann, indem er Spiele programmierte. Während seines Studiums an der Universität von Illinois war er am National Center for Supercomputing Applications (NCSA) als Programmierer für 6,85 Dollar die Stunde mit der Entwicklung von Software zur Visualisierung dreidimensionaler Gegenstände beschäftigt. Dort lernte er das Internet kennen und erkannte das darin enthaltene Potential. Mit seinem Kollegen Eric Bina machte er sich daran, eine grafische Benutzeroberfläche zu schaffen, die den einfachen Zugriff auf alle Funktionen des Netzes ermöglichen sollte. Nach sechs Wochen harter Arbeit konnte das Mosaic genannte Programm vom NCSA im Internet zum kostenlosen Download veröffentlicht werden. Innerhalb des ersten Jahres wurden zwei Millionen Kopien verteilt. Andreessen wollte diesen Erfolg gern wirtschaftlich nutzen, doch fehlten ihm die Mittel, eine eigene Firma zu gründen. 1994 beendete er sein Studium und zog ins ßßß Silicon Valley, wo er kurz darauf seine spätere Verlobte Elizabeth Horn kennenlernte. Er suchte sich einen Job als Programmierer der ihn, wie er sagt, sehr gelangweilt hat. Eines Tages erhielt er eine E-Mail von Jim Clark. Der Mitbegründer der Firma Silicon Graphics war auf Mosaic aufmerksam geworden, da die Software in seine Pläne für interaktives Fernsehen zu passen schien. Andreessen überzeugte ihn davon, daß das Internet der Markt der Zukunft sei, und so wurde 1994 die Firma Netscape gegründet. Marc Andreessen konnte hier seine Fähigkeiten als technischer Visionär einsetzen, er entwickelte Ideen, die sein Team, das zunächst aus ehemaligen Studienkollegen bestand, umsetzen durfte. Auch der hier entwickelte Browser wurde kostenlos verteilt und erreichte so nach kurzer Zeit einen Marktanteil von 75 %. Der Börsengang von Netscape 1995 markierte den Punkt, von dem an der Wert einer Firma nicht mehr an seiner Gewinnerwartung sondern am erwarteten Umsatz gemessen wurde. Andreessen wurde über Nacht zum Multimillionär. Dabei blieb er durchaus bescheiden, seinen alten Ford Mustang tauschte er gegen einen Mercedes und außer einer Superstereoanlage und tausenden von CDs mit klassischer Musik leistete er sich nicht viel Luxus. Auch in Interviews soll er zumindest noch 1997, nicht so aufgetreten sein, wie man es von einem Geschäftsmann, der im Kampf gegen das Reich des Bösen – Microsoft – stand, erwartet hätte, er imitierte das Schnaufen seiner Bulldoggen oder erzählte von Hongkong Actionfilmen .

Inzwischen war nämlich auch Microsoft auf das Internet aufmerksam geworden und begann nun seinerseits, seinen eigenen Browser zu verschenken. Dies führte zum „Browser-Krieg“, in dem beide Firmen ständig neue Versionen der Programme auf den Markt brachten, die jeweils unterschiedliche Standards im Internet unterstützten; für Entwickler von Internetseiten keine Freude. Netscape unterlag schließlich und wurde Ende 1998 von AOL gekauft. Als Mitbegründer der Firma Loudcloud, einem „Software-Versorgungs-Unternehmen“, hat Marc Adreessen inzwischen Frieden mit Bill Gates geschlossen: Loudcloud unterstützt auch die Software aus dem Hause Microsoft. Für seinen Browser Netscape sieht er keine Zukunft mehr, wie er im August 2000 in einem Interview mit dem Schweizer „Internet Standard“ ausführte. Auch für die Firmen, die nun das Monopol von Microsoft auf dem Browser-Markt beklagen, hat er wenig Verständnis: „Da kann ich nur sagen: Ach was! Vor drei Jahren haben wir alle großen Firmen abgeklappert und sie davor gewarnt, aber keiner wollte es hören!“

Beitragsbild Marc Andreessen 2004 — JD Lasica from Pleasanton, CA, US, CC BY 2.0 https://creativecommons.org/licenses/by/2.0, via Wikimedia Commons

Autobytel.Com

Screenshot der WEbseite von Autobytel

Amerikanischer Autohändler


Der Gründer dieses erfolgreichen Unternehmens Pete Ellis verkaufte bereits im Alter von 16 Jahren sein erstes Auto, mit 24 besaß er ein eigenes Autohaus bevor sein, inzwischen aus 16 Autohäusern bestehender Betrieb Anfang der neunziger Jahre bankrott ging und ihm einen Verlust von 15 Millionen Dollar bescherte. 1995 kehrte er mit einem revolutionären Konzept in das Neuwagengeschäft zurück. Über den Provider Prodigy begann er im März des Jahres 1995 seinen virtuellen Autohandel, der konsequent die Möglichkeiten des Internet als Informationsmedium nutzt. Auf der Web-Seite seiner Firma können sich Interessenten in Ruhe über das gesuchte Auto informieren und werden nach 24 Stunden von einem Autobytel-Vertragshändler in ihrer Nähe angerufen, der das gewünschte Fahrzeug zu einem günstigen Festpreis anbietet. Der Interessent findet neben aktuellen Testberichten auch Informationen über die Einkaufspreise der Händler. Dadurch wird, wie Ellis sagt, der Kunde in den Mittelpunkt gerückt, denn so informiert, ist der Kunde nicht mehr bereit jeden geforderten Preis zu akzeptieren. Selbstverständlich profitieren auch die Vertragshändler vom System, Autobytel übernimmt die Werbung und durch die Festpreise entfällt das für den Verkäufer oft ärgerliche Feilschen. Schon 1996 bearbeitete die Firma monatlich mehr als 100000 Kaufgesuche und erzielte einen Jahresumsatz von 6 Milliarden Dollar.
1997 machte Autobytel von sich reden, als die Firma als erstes Internet-Unternehmen beim Super Bowl (dem jährlichen Filnale der amerikanischen Football-Profiliga) Werbung schaltete und dadurch seinen Umsatz eklatant steigern konnte. Bei den Printmedien, die ein wichtiger Werbepartner der Autoindustrie sind, hat Ellis sich mit seinem Konzept keine Freunde gemacht, noch heute ist es schwierig, in den einschlägigen Publikationen Artikel über diesen Internetpionier zu finden. Das Problem anderer Online-Händler, die trotz enormen Umsatzes keine müde Mark erwirtschaften, bestand bei Autobytel nicht: Die Firma verdient ihr Geld durch monatliche Gebühren der Vertragshändler, durch die Vermittlung von Auto-versicherungen und Krediten zur Fahrzeugfinanzierung.

Beitragsbild: Screenshot 1996

Audible.com

Vertreibt Hörbücher über das World Wide Web.

Sreenshot der Audible-Webseite 1998

Seit 1995 bietet Audible.com für alle Englisch sprechenden Internetsurfer, die lieber hören statt lesen, Hörbücher zum Download an. Neben Bestsellern von Stephen King oder John Grisham stehen auch Mitschnitte der in Amerika populären Radiosendung „Car Talk“, in der Selbsthilfetips zur Autoreparatur geboten werden, Inhalte aus dem aktuellen Wall Street Journal sowie tägliche Auszüge aus der New York Times und einigen anderen Tageszeitungen bereit. Die Dateien können direkt am PC und auf diversen mobilen Geräten abgespielt werden. Audible entwickelte eigens zu diesem Zweck einen speziellen Player, der es erlaubt, zwei Stunden vorgelesene Literatur zu speichern und abzuspielen. Gegründet wurde das Unternehmen von Tim Mott und Donald Katz. Das ehemalige Mitglied des Xerox PARC, Tim Mott war 1982 an der Gründung von Electronic Arts beteiligt, einem erfolgreichen Entwickler von Computerspielen; auch gehörte er zu den Gründern der Firma Macromedia, die sich im Internet durch die Software „Flash“ für Vektoranimationen einen Namen gemacht hat. Donald Katz ist ein in den USA bekannter Autor und Journalist, er schrieb zum Beispiel den Bestseller „Just Do It: The Nike Spirit in the Corporate World“ in dem er den Aufstieg des Unternehmens vom Zwei-Mann-Betrieb zum multinationalen Konzern beschreibt. Für seine Arbeiten bekam er mehrere Auszeichnungen, unter anderem wurde er 1978 für eine Reportage über die Revolution in Äthiopien, die im Rolling Stone erschien, geehrt. Obwohl die Hörbücher in den USA recht populär sind, und das Internet die besten Voraussetzungen für eine schnelle und unkomplizierte Verbreitung der Hörbücher bietet – der Download eines kompletten Buches dauert nur wenige Minuten – drohte Audible 1998 das Kapital auszugehen und Microsoft konnte eine Beteiligung an dem Unternehmen erwerben.

Beitragsbild: Screenshot 1998

Artnet.com

Screenshot der Webseite 2001

„Galerien-Datenspeicher“ im Internet.

Hans Neuendorf, der Vorstandsvorsitzende von Artnet.com, hat eigentlich gar keine Beziehung zu Computern. In dieser Hinsicht sei er „wie ein Autofahrer, der nicht in der Lage ist die Motorhaube zu öffnen und an der richtigen Stelle den Schraubenzieher anzusetzen“, wie er selbst sagt. Aber als er erfuhr, daß es möglich ist, farbige Bilder von einem Computer zum anderen zu übertragen, hat es bei ihm „Klick“ gemacht, denn „farbige Abbildungen beinhalten alles, was Sie über ein Bild wissen müssen, sind der Schlüssel zu allem“.
Artnet.com wurde 1989 als Centrox Corporation gegründet. Der Firmengründer Pierre Sernet war ein leidenschaftlicher Sammler japanischer Fotografien aus dem 19. Jahrhundert, der sich vom Internet etwas Erleichterung bei der mühsamen Suche nach Sammlerstücken versprach, die bislang stets mit dem Wälzen dicker Auktionskataloge verbunden war. Neuendorf stieg 1990 in die Firma ein, die er später übernahm. Zunächst wurde eine Datenbank eingerichtet, welche die bei Auktionen erzielten Preise von Kunstwerken enthielt. Gegen eine Gebühr konnten interessierte Kunden über Compuserve und Infonet auf den Datenbestand zugreifen. Dadurch sollte Transparenz in den ziemlich undurchsichtigen Kunstmarkt gebracht werden. 1995 ging Artnet, wie die Firma inzwischen hieß, für das allgemeine Publikum im World Wide Web online. Hier wurde neben dieser Datenbank ein „Galerien-Datenspeicher“ (Neuendorf) eingerichtet, in dem inzwischen über 800 Galerien ausgewählte Arbeiten anbieten. Artnet sieht sich dabei als Dienstleister: Der Kunde kann sich einen Überblick über das Angebot machen. Gekauft wird direkt bei der Galerie, von der Artnet eine Gebühr für die Präsentation im Internet erhält. Die Galeristen sparen dadurch enorm viel Geld: Die Präsentation bei Artnet kostet nur 10 % dessen, was für einen gedruckten Katalog zu bezahlen wäre. Auch werden inzwischen Kunstauktionen durchgeführt, bei denen eine Provision fällig ist. Allerdings werden hauptsächlich Druckgrafiken und Lithografien umgesetzt., die naturgemäß nicht so teuer sind. Daneben gibt es das Artnet Magazine, dessen Chefredakteur Walter Robinson sich an der Boulevardpresse orientiert. Robinson, der auf amüsante und verständliche Weise schreibt, kann hier ohne kommerzielle Kompromisse arbeiten und versucht mit täglichen Berichten über Kunst und Bilder, die einer Galerie eigene Live-Atmosphäre zu verbreiten.
Hans Neuendorf wurde 1937 geboren und studierte Philosophie, bevor er sich dem Kunsthandel zuwandte. In seinen Galerien in Hamburg und Frankfurt stellte er renommierte Künstler, wie David Hockney, Andy Warhol oder Georg Baselitz aus. 1967 gehörte er zu den Mitinitiatoren der ersten Kölner Kunstmesse, aus der sich die Art Cologne entwickelte. Das nötige Kapital für Artnet besorgte er sich dadurch, daß er Freunde und Bekannte als Aktionäre gewann. Hans Neuendorf ist zuversichtlich, bald in die Gewinnzone zu kommen, er geht davon aus, daß es richtig ist das Drei bis Vierfache des Umsatzes für die Werbung auszugeben, denn „Jeder Dollar den ich heute für Werbung ausgebe, ist nächstes Jahr drei Dollar wert. … Entweder man prescht vor oder man verliert. Das ist so. Und wir preschen vor.“

Beitragsbild: Screenshot 2001

ARPA, ARPANET

Skizze des ARPANET

Forschungsorganisation der Amerikanischen Regierung.

Das ARPANET wird häufig als Vorläufer des Internet bezeichnet. Tatsächlich ist das Internet aus der Zusammenschaltung unterschiedlicher Netzwerke, darunter natürlich auch des ARPANET, entstanden. Richtig ist, daß viele Technologien, die das Internet ermöglichten, von Wissenschaftlern entwickelt wurden, die am ARPANET arbeiteten. ARPA, die Advanced Research Projects Agency, wurde 1957 vom amerikanischen Präsidenten Eisenhower als Reaktion auf den sowjetischen Sputnik ins Leben gerufen. Diese Agentur sollte die amerikanischen Forschungskräfte bündeln, um den vermeintlichen sowjetischen Vorsprung aufzuholen. Die Arbeit des ARPA brachte es mit sich, daß auch ein Kommunikationsnetz entwickelt wurde, um die Rechenzeiten der Computer einzelner Organisationen besser nutzen zu können. Dieses Netz sollte so aufgebaut sein, daß es auch beim Ausfall einer oder mehrerer Knoten, etwa nach einem sowjetischen Atomschlag, funktionsfähig bleiben sollte. Die ersten Knoten des Netzes waren 1969 die University of California at Los Angeles (UCLA), das Stanford Research Insitute, die Universität Utah und die University of California at Santa Barbara. 1971 gehörten bereits 15 Universitäten und Organisationen zum Netz. Als sich 1972 das Pentagon in die Forschungsarbeiten der ARPA einschaltete, wurde die Organisation in DARPA, Defense Advanced Research Projects Agency, umbenannt. Das ARPANET diente nicht nur zum Austausch wissenschaftlicher Nachrichten zwischen den Mitgliedern der einzelnen Netzknoten, schon bald wurden immer mehr profane Botschaften über das Netz verschickt. Die Rechner des ARPANET wurden 1989 mit dem NSFNET, dem Netzwerk der National Science Foundation verbunden und das ARPANET Ende 1989 abgeschaltet.

Beitragsbild: Ausschnitt aus einem Bild des ARPANET [Public domain], via Wikimedia Commons

ARCHIE

Die erste Suchmaschine des Internet.

Screnshot der Archie-Seite 1999

Archie war ein System zum Lokalisieren von Dateien auf FTP-Servern im Internet. Die Bezeichnung ist eine Kurzform des Wortes „Archive“. 1990 war der graduierte Student Alan Emtage an der Mc Gill Universität in Montreal damit beschäftigt, für die Schule im Internet Public Domain Software ausfindig zu machen. Die Universität hatte zwar Geld für Hardware, aber beim Personal und bei der Anschaffung der Software sollte gespart werden. Um sich die Arbeit zu erleichtern, schrieb er ein einfaches Programm, das es ermöglichte, die FTP-Server zu indizieren und die Einträge lokal zu durchsuchen. Die Existenz dieser Datenbank sprach sich herum und der Systemadministrator Peter Deutsch, auch ein graduierter Student, entschied, die Datenbank auch anderen Interessenten zugänglich zu machen und einen auf dem Übertragungsprotokoll Telnet basierenden Server einzurichten. Ein technischer Angestellter der Universität Namens Bill Heelan, schrieb die Software, die es erlaubte, sich in das System einzuloggen und nach einem bestimmten Eintrag zu suchen. Bald darauf wurde das System erweitert, indem zwei Datenbanken angelegt wurden: Eine, die „What is Database“, enthält die Beschreibung der gesammelten Dateien. Die zweite Datenbank besteht aus den Dateinamen und den dazugehörigen Adressen. Die Zahl der Zugriffe, die zunächst maximal 30 pro Tag betragen hatte, stieg bald auf fast 30 in der Minute. In Zusammenarbeit mit Clifford Neumann vom Information Science Institute der Universität von Süd-Kalifornien entstand eine Art grafische Benutzeroberfläche, um das System besser bedienen zu können. Auch wurde das System lizenziert und es entstanden weltweit Archie-Server. Die größte Anzahl wurde 1995 mit 63 Stück erreicht. 1992 gründeten Alan Emtage und Peter Deutsch die Firma Bunyip Information Systems, um ihre Entwicklung geschäftlich zu nutzen. Bunyip war die erste Firma, die allein zu dem Zweck gegründet wurde, das Internet kommerziell zu nutzen, was, im Gegensatz zur heutigen Situation, von Protesten begleitet wurde. Bunyip existierte bis 1999. Die Entwicklung von Archie wurde dort jedoch nicht lange weiterverfolgt, die Firma, bei der auch Bill Heelan arbeitete, widmete sich der Entwicklung anderer internet-basierter Techniken.
Die Archie-Server mussten im Sommer 1999 aufgrund juristischer Probleme abgeschaltet werden.

Beitragsbild: Screenshot 1999

Apple Computer

Ausschnit aus einem Apple-Logo der 1990er Jahre

Amerikanischer Computerhersteller

Der Apple Macintosh, mit seiner grafischen Benutzeroberfläche und der Bedienung mit der Maus, wurde zum Synonym eines benutzerfreundlichen Computers. Dabei wurde die Entwicklung der Software durch einen Besuch von Steve Jobs im Labor von XeroxPARC angeregt. Auch die Entstehung von Microsoft Windows, von dem es immer heißt, es sei eine schlechte Kopie des Macintosh- Betriebssystems, soll auf einen Besuch von Bill Gates in diesem Labor zurückzuführen sein. Die Firma Apple Computer wurde 1976 von Steve Jobs, Steve Wozniak und Ronald Gerald Wayne gegründet. Zunächst ging es darum, den von Jobs und Wozniak entwickelten Apple I, der im Grunde nur aus einer Platine bestand, zu der die Käufer die noch fehlenden Teile, wie Gehäuse, Monitor oder Tastatur, hinzufügen mußten, selbst zu vermarkten, nachdem die Firma Atari ein entsprechendes Angebot abgelehnt hatte. Das Kapital zur Herstellung der ersten Platinen stammte aus dem Verkauf des VW-Bus von Jobs und dem programmierbaren Hewlett-Packard Taschenrechner von Wonzniak. Die Firmengeschichte begann, entgegen anders lautenden Gerüchten, in einem Schlafzimmer des Hauses der Adoptiveltern von Jobs. Erst nachdem es dort zu eng geworden war, übersiedelten die Gründer in die Garage.Es folgten die Personalcomputer Apple II und III. Das von Steven Jobs entworfene Gehäuse des Apple III war jedoch so klein, daß die Platinen im Inneren des Gerätes kaum Platz fanden und an eine sorgfältige Belüftung nicht zu denken war. Durch die entstehende Hitze dehnten sich die Bauteile aus und lösten sich aus ihren Fassungen, wodurch der Rechner seinen Betrieb einstellte. Apple empfahl seinen Kunden, die Vorderseite des Gerätes etwa 14 Zentimeter anzuheben und dann auf den Schreibtisch fallen zu lassen und so die Bauteile wieder in ihre ursprüngliche Position zu bringen. Schließlich erschien 1982 Lisa, der Vorläufer des Mac , ein Computer mit integriertem Monitor und grafischer Benutzeroberfläche. Lisa war jedoch kein Erfolg, da er verhältnismäßig langsam und teuer war. Hinzu kam, daß die Kunden auf die Einführung des „Baby Lisa“ warteten, den eigentlichen Macintosh, welcher die Firma Apple schließlich zum Erfolg führte. Die letzten Exemplare des Lisa wurden 1989 zu guter Letzt auf einer Mülldeponie in Utah begraben. Im Internet wurde Apple 1994 aktiv, als im Juni der Onlineservice eWorld offiziell eröffnet wurde, eine Gemeinschaftsentwicklung mit  AOL. eWorld basierte auf einer grafischen Benutzeroberfläche und bot seinen Mitgliedern die verschiedensten Aktivitäten, welche durch die Metapher eines Stadtviertels dargestellt wurden. Trotz des rasenden Wachstums des Internet war eWorld jedoch nicht erfolgreich. Im September 1995 hatte dieser Service erst 115000 Mitglieder, während AOL bereits 3,5 Millionen Abonnenten bediente. Im März wurde der Onlinedienst vom damaligen Apple Chef Gil Amelio eingestellt, die Mitglieder von eWorld erhielten als Entschädigung 20 Freistunden bei AOL sowie einen geringen Rabatt auf das Apple Internet Connection Kit. Die wechselvolle Geschichte der Firma wurde ebenso von technischen Innovationen und Pannen wie von Streitigkeiten um die Strategie des Vorstands bestimmt. Ein Beispiel hierfür ist der ehemalige Pepsi-Manager John Sculley, der die Firma zwar zu wirtschaftlichem Erfolg führte, jedoch Steven Jobs 1985 zum Ausscheiden aus der Firma brachte. Zur Zeit lenkt Steven Jobs wieder die Geschicke der Firma, die mit dem bunten iMac, dem Computer für das Internetzeitalter, ein Zeichen im Design von Desktop-Computern setzte. Bei Redaktionsschluß hatte die Firma Apple gerade eine Lizenz des „1-click“ Verfahrens von Amazon zur Onlinebestellung erworben und neuerlicher Ärger bahnte sich durch ein neues Computermodell an. Das Gehäuse des „G4 iCube“, eines futuristisch anmutenden Rechners in Würfelform, entsprach nach Ansicht vieler Kunden nicht deren Qualitätsvorstellungen.

Beitragsbild: Das Apple-Logo in den 1990er Jahren wies 6 farbige Streifen auf

 

Apache

Ausschnitt aus dem Apache-Logo

Software für Web-Server

„Apache ist die am meisten verwendete, aber außerhalb von Insiderkreisen, unbekannteste Applikation im Web“ schrieb das US-Magazin Wired im Februar 2000. Tatsächlich hat diese Software für Web-Server mittlerweile einen Marktanteil von über 60 %. Häufig heißt es, der Name Apache habe nichts mit Indianern zu tun, auch wenn im Logo der Apache Software Foundation, einer Non-profit Company zur Unterstützung von Open Source Projekten, eine bunte Feder erscheint. Der Name gehe auf den Ausdruck „A patch server“ (Ein aus Patches bestehender Server) zurück, der 1995 geprägt wurde. (Patch ist die Bezeichnung für ein Korrekturverfahren, bei dem gezielt einzelne Pogrammfehler behoben werden.) Doch die Apache Software Foundatuion stellt klar, daß der Name aus Respekt vor den strategischen Fähigkeiten und der Ausdauer  der Apachen gewählt wurde.
1995 war der NCSA-Webserver die meistverbreitete Software dieser Art. Als der Hauptentwickler Rob McCool das National Center for Supercomputing der Universität von Illnois (NCSA) verließ, bestand jedoch weiterhin Bedarf die Software weiterzuentwickeln. Aus diesem Grund schlossen sich acht Programmierer zu einer Gruppe zusammen, die den Namen Apache-Group erhielt. Zur Zeit besteht diese Gruppe aus 22 Mitgliedern, der auch drei Deutsche angehören. Apache läuft auf allen gängigen Plattformen und ist als modulares System aufgebaut. Da es sich beim Apache-Server um ein Open- Source Projekt handelt, kann jeder Verbesserungen entwickeln, ob diese dann schließlich in Apache eingebaut werden, wird über eine Mailingliste abgestimmt. Bei Open-Source Projekten ist der Quellcode der Software frei zugänglich, das heißt, jeder kann diese Programme seinen eigenen Bedürfnissen anpassen. So arbeiten manchmal Hunderte von Menschen an einem Programm, wodurch Verbesserungen jenseits von kommerziellen Interessen durchgeführt werden können. 1999 wurde die Apache Software Foundation gegründet, um die Entwicklung dieser Software voranzutreiben und zu koordinieren. Mittlerweile sind auch einige Firmen Mitglieder in der Apache-Group, auch sie möchten die Vorteile der Open-Source-Software für sich nutzen.

Beitragsbild: Ausschnitt aus dem Logo der Apache Software Foundation

AOL, America Online

Amerikanischer Provider.
Im Jahr 2000 entstand, durch die Fusion von AOL mit dem Konzern Time Warner, der weltgrößte Medienkonzern und brachte Steve Case einen Schritt näher zu seinem Ziel, das „Microsoft des Internet“ zu schaffen. Als Steve Case 1983 als Marketingassistent in der Firma Control Video Corporation, CVC, des schillernden Unternehmers und Erfinders Bill von Meister anfing, war daran nicht im Traum zu denken. CVC betrieb die GameLine, einen Service für Besitzer von Atari-Computern. Die Teilnehmer der GameLine konnten sich über die Telefonleitung Videospiele laden, wobei pro Spiel bezahlt werden mußte. Acht Mal Spielen kostete etwa einen Dollar. Ein stolzer Preis, wenn man bedenkt, daß ein Videospiel im Geschäft für knapp drei Dollar zu haben war. Von Meister hatte bereits Pläne zur Erweiterung der GameLine erarbeitet, so dachte er an eine BankLine zum Homebanking, eine SportsLine mit Sportergebnissen und andere. Doch zur Realisierung dieser Pläne kam es nicht, da GameLine kein Erfolg beschieden war. Steve Case und ein Manager und Investor der Firma, namens Jim Kimsey, überlegten, wie die Firma zu retten sei, nachdem Kimsey vergeblich versucht hatte, die Firma zu verkaufen. Kimsey und Case kamen auf die Idee einen Onlinedienst, „wie ßßß Prodigy, nur benutzerfreundlicher“ ins Leben zu rufen. Von Meister wurde als Geschäftsführer abgelöst und 1985 kam es zur Gründung von Quantum Computer Services. Zunächst wurde ein Online Service für Nutzer von Commodore Computern angeboten. Als Commodore ins Schlingern kam, konnte der Kundenkreis 1987 durch die Nutzer von Apple-Computern erweitert werden und bald kamen Kooperationen mit Tandy Computer, IBM und dem Verlagshaus Tribune hinzu. 1992 ging das Unternehmen an die Börse und konnte mit dem gesammelten Kapital eine aggressive Marketingkampagne starten. Disketten mit der Zugangssoftware wurden mit durchschlagendem Erfolg landesweit gestreut und AOL konnte den Konkurrenten CopuServe, den es später sogar kaufte, bald überholen. AOL hatte Schwierigkeiten, den Zustrom der Neukunden zu verkraften und die Leitungen waren häufig überlastet. So wurde die Firma zeitweise zum Synonym für belegte Telefonleitungen. Zum Erfolg trug unter anderem die einfache Benutzerführung des Dienstes bei, die es auch einer 99-jährigen Großmutter erlaubt, mit der Zugangssoftware zurecht zu kommen. Nach dem Börsengang versuchte Microsoft eine Mehrheitsbeteiligung an dem Unternehmen zu bekommen, was nicht gelang. Zwar wäre Kimsey bereit gewesen, AOL zu verkaufen, doch Steve Case hielt ihn davon ab. Statt dessen kam es dazu, daß AOL den Interent-Explorer von Microsoft in seine Software integrieren konnte und Microsoft dadurch einen Vorteil gegenüber seinem Konkurrenten Netscape erlangte. Die Firma Netscape war nicht bereit gewesen, gewünschte Änderungen an ihrem Programm durchzuführen. 1995 übergab Jim Kimsey das Amt des Geschäftsführers und Präsidenten an Steve Case, unter dessen Führung AOL die unterschiedlichsten Unternehmen kaufte. Zu den Erwerbungen gehören unter anderem die Firma Nullsoft, die den Winamp Player entwickelte, Netscape oder die israelische Firma ICQ -I seek You, übersetzt: Ich suche dich – welche die erste kostenlose Messaging Software auf den Markt gebracht hatte. Über diese Software, die es erlaubt festzustellen, welche Personen online sind und ihnen dann direkt Nachrichten zu übermitteln, ist ein Streit mit Software-herstellern, zu denen auch Microsoft gehört, entbrannt. Diese beklagen, daß AOL für die Software keine offenen Standards verwendet und es dadurch erschwert wird, Programme zu entwickeln, die mit dem AOL-Messanger kommunizieren können. Als Microsoft seinen Messanger ins Netz stellte, änderte AOL sein Programm und so fort. Nachdem AOL der größte Medienkonzern geworden war, ging Steve Case, der inzwischen für die Strategie von AOL/Time Warner verantwortlich ist, nun daran, seine Vision „AOL überall“ zu verwirklichen. Dazu sollen Geräte entwickelt werden, die es ermöglichen, auf einfachste Art und Weise von überallher Zugang zu dem Onlinedienst zu bekommen, wobei AOL die Plattform und Time Warner die Inhalte liefern soll.

Beitragsbild: Leider habe ich von AOL keine Genehmigung zur Verwendung des Firmenlogos erhalten

Amazon.com

Ausschnitt aus dem Amazon-Firmenlogo


Größter Buchhandel im World Wide Web
Der von Jeff Bezos 1994 gegründete online Buchhandel hatte 1999 nach Auskunft von Experten einen Wert, der etwa dem des Ölmultis Texaco entspricht, obwohl Amazon in diesem Jahr außer einem Verlust von über 190 Millionen Dollar nichts eingebracht hatte. Bezos machte sich die Möglichkeit des Internet zunutze den Kunden einen bequemen Zugriff auf eine Datenbank zu ermöglichen, die alle lieferbaren Bücher enthält. Daneben schuf er eine Rezensionsdatenbank, in der die Kunden ihre Meinungen zu den Titeln speichern, die von anderen Interessenten gelesen werden können, wodurch der Kunde unmittelbar in den Mittelpunkt gerückt wird. Dabei war Jeff Bezos so clever, sich sein Prinzip des „1-Click ordering“, also der Möglichkeit die Bestellung mit einem Mausklick durchzuführen, patentieren zu lassen. Der erste Firmensitz befand sich in einer Garage in Seattle, dort dienten Türblätter aus dem Baumarkt als Tische für drei Sun-Workstations. – Der erste von Jeff Bezos zusammengezimmerte Tisch soll 1999 für 30 000 Dollar versteigert worden sein – Diese preiswerten Tische werden nach wie vor in Jeff Bezos Imperium verwendet. Sie sollen die Mitarbeiter ständig daran erinnern, daß sie Pioniere sind, denen das Wohl der Kunden und der Firma wichtiger ist als repräsentative Büromöbel. 1995 wurde die erste Web-Site ins Netz gestellt und 300 Freunde und Verwandte dienten als Beta-Tester. Nur durch Mundpropaganda dieses Personenkreises verkaufte er innerhalb von 30 Tagen Bücher in allen Bundesstaaten der USA und in 45 weiteren Ländern. Sogar von einem Flugzeugträger der US-Marine und einer Polarstation in der Antarktis sollen Bestellungen eingegangen sein. Bezos selbst war von dem riesigen Erfolg überrascht: „ Es war klar, daß etwas viel Größeres entstand als wir jemals zu hoffen wagten.“ Inzwischen ist der Firmensitz in einem ehemaligen Krankenhaus in Seattle untergebracht und die Firma hat Distributionszentren überall in den USA. Amazon liefert über 20000 Bücher täglich aus, hatte 1999 13 Millionen Kunden und machte einen Umsatz von über 1,5 Milliarden Dollar. Der Aktienkurs, der beim Börsengang des Unternehmens bei 18 Dollar gelegen hatte, stieg vorübergehend auf über 100 Dollar, Gewinn wird von Experten zur Zeit (Ende 2000) jedoch frühestens für das vierte Quartal 2001 erwartet. Noch gleicht das Unternehmen einem Händler, der 15 Dollar ausgibt, um 10 Dollar zu verdienen. Natürlich fand Amazon viele Nachahmer, insbesondere die „Old Economy“ in Gestalt des größten amerikanischen Buchhändlers Barners & Noble oder des Bertelsmann-Konzerns, wachte auf, als das „Wall Street Journal“ 1996 ein Profil von Amazon auf der Titelseite veröffentlichte und kopierte das Geschäft. Amazon aber expandiert weiter: Um sein Ziel, der größte Händler der Welt zu werden, zu erreichen, verkauft Jeff Bezos inzwischen neben Büchern auch Arzneimittel, Werkzeuge, Spielsachen und andere Waren. Zu diesem Zweck hat sich Amazon an Firmen wie Drugstore.com, Pets.com oder Della.com beteiligt.

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