EMC Corporation

Amerikanisches Unternehmen für Speichersysteme.

„Unsere Marke muß nicht überall bekannt sein, es genügt, wenn die Entscheider uns kennen.“ Das ist das Motto des derzeitigen Firmenchefs von EMC2, Michael C. Ruettgers. EMC2 ist der Marktführer für Speichersysteme, ohne die im E-commerce nichts geht, denn die entsprechenden Firmen verdoppeln ihren Datenbestand alle drei Monate. Von Wall Street Analysten wird EMC2 in seiner Bedeutung daher neben ßßß Cisco, ßßß Oracle oder ßßß Microsoft gestellt. Das Marketing der Firma ist streng auf den Kundennutzen ausgerichtet. Die Speicherkarten, die in den Anfangszeiten der Firma verkauft wurden, waren mit einer Kontrollampe und einem Schalter ausgestattet. Bei Problemen sollte einfach der Schalter umgelegt werden. Die Leuchte erlosch (weiter geschah nichts!) und die Kunden waren es zufrieden. Heute tritt EMC unter anderem als Sponsor für Formel 1 Rennen und Golfturniere auf, da die Gesprächspartner der Außendienstmitarbeiter sich lieber über diese Sportarten als über Football unterhalten. EMC2 wurde 1979 in Newton, Massachusetts, von Roger Marino und Richard Egan gegründet. Die beiden Elektroingenieure hatten ihr Studium 1961 an der Northeastern Universität in Boston beendet und seitdem verschiedene Positionen in der Industrie innegehabt. Das „E“ und das „M“ geht auf ihre Namen zurück. Das „C2“ stammt von zwei weiteren Elektroingenieuren, die kurz nach der Firmengründung wieder aus dem Unternehmen ausschieden. Zunächst verkaufte EMC2 Büromöbel der Fabrik eines Freundes Richard Eagens. Zwar war dies nicht das eigentliche Ziel der Gründer, doch eine hohe Gewinnspanne, die ihnen die Möglichkeit eröffnete, Geld für ein kostspieligeres Unternehmen zu verdienen, versöhnte sie mit diesem Gewerbe. Wenig später begannen sie, Speicherbausteine von Intel und anderen Herstellern zu verkaufen. Das Geschäft wurde dann durch die Entwicklung und den Vertrieb von Speicherkarten für Minicomputer erweitert und bald darauf kamen Festplatten, die in Japan hergestellt wurden, hinzu. Qualitätsmängel führten Ende der achtziger Jahre fast zur Pleite des Unternehmens, doch der 1988 eingestellte Michael Ruettgers, der heute die Geschäfte führt, konnte die Firma retten. EMC2 konnte dann mit sogenannten RAID-Systemen, bei denen mehrere Festplatten zu einem Gesamtsystem kombiniert sind, im Markt der Speichersysteme Fuß fassen, in dem bislang Bandlaufwerke dominierten. Für den Verkauf wurden junge College-Absolventen eingestellt, die während ihres Studiums Teamgeist und die Lust am Gewinnen in Mannschaftssportarten gelernt hatten und aufgrund ihres Alters keinen überflüssigen Respekt vor dem Haupkonkurrenten IBM zeigten. Um den Verkauf anzukurbeln, veranlaßte Ruettgers außerdem, die Büros der Verkaufsabteilung mit den, Kühlschränken ähnelnden, Produkten der Firma vollzustellen. Das Konzept hatte Erfolg, die plattformübergreifend einsetzbaren Systeme wurden im Zusammenhang mit einer stabilen Software und einem vorbildlichen Kundendienst zum Marktführer. Richard Egan ist immer noch im Unternehmen tätig, während Roger Marino die Firma bereits 1992 verließ. Er engagiert sich nun in verschiedenen Projekten, die neben High-Tech auch die Beteiligung an einer professionellen Baseballmannschaft und einem Hockeyteam beinhalten.

Beitragsbild: Blick in ein Speichersystem der Firma. Photo taken by Michael Moll, CC BY 2.5,

EMC2 wurde im Jahr 2016 von der Firma DELL übernommen

Joseph Lawrence (Larry) Ellison

Amerikanischer Unternehmer, Mitbegründer von Oracle.

Larry Ellison hat ein so großes Ego, daß er „einen Gabelstapler braucht, um es herumzufahren“ zitiert die „Business Times“ einen Geschäftsmann aus dem ßßß Silicon Valley. Tatsächlich scheint für Ellison nichts großartig genug zu sein, neben einem Ferrari besitzt er einen Mc Laren Rennwagen, seine neue Motoryacht ist 100 Meter lang, sein Haus die Replik eines japanischen Palastes aus dem sechzehnten Jahrhundert und er ist häufig mit einem italienischen Düsenjäger unterwegs. Den Kauf einer russischen MIG, mit der er im Tiefflug über das Haus von Bill Gates donnern wollte, verhinderten zu seinem Leidwesen die amerikanischen Waffengesetze. Der „andere Milliardär“, wie er in Anspielung auf seine Rivalität zu Bill Gates oft genannt wird, kann es einfach nicht ertragen, daß ein Schuljunge in schlecht sitzender Kleidung immer noch reicher ist als er, der braungebrannt in Maßanzügen daherkommt. Joseph Lawrence Ellison wurde am 17. August 1944 in Manhattan geboren. Seine 19-jährige, ledige Mutter gab ihn zur Adoption frei und er wurde von seiner Großtante und seinem Großonkel aufgenommen. Seine Adoptiveltern waren russische Einwanderer und so wuchs er in einem jüdischen Mittelschichtmilieu in Chicago auf. Sein Adoptivvater beschimpfte ihn häufig als Taugenichts, was oft als Grund für sein egozentrisches Auftreten bezeichnet wird. Ellison selbst scheint mit der Behandlung nach eigenen Aussagen jedoch zufrieden zu sein, nach dem Motto: „Was dich nicht umwirft, macht dich hart.“ Nach der Schule begann er Mathematik zu studieren. Er verbrachte zwei Semester an der Universität von Illinois, ging nach Chicago, von wo er nach einem Semester an die Berkeley- Universität in Kalifornien wechselte. Allerdings machte er keinen Abschluß sondern begann, obwohl er sich niemals mit Informatik beschäftigt hatte, als Programmierer zu arbeiten. Die notwendigen Kenntnisse hatte er sich autodidaktisch angeeignet. Ellison hatte verschiedene Jobs und lebte schon in dieser Zeit auf großem Fuß. Es wird berichtet, daß er sich, obwohl er kaum seine Miete zahlen konnte, zum Beispiel ein Fahrrad für 1000 Dollar anschaffte. Auch heißt es von ihm, daß er kein Programmierer aus Leidenschaft war, der sich die Nächte um die Ohren schlug, um ein Problem zu lösen, ihm ging es vielmehr darum, Geld zu verdienen. 1973 kam er zu einer Computerfirma namens Amdal, wo er sich hauptsächlich dadurch hervortat, daß er ständig über Gott und die Welt und natürlich auch über sich, redete. Durch Amdal kam er geschäftlich nach Japan und war beeindruckt von der dortigen Kultur, die fortan zu seinem Leitbild werden sollte, vor allem was das Prinzip betrifft, den geschäftlichen Gegner nicht nur zu überflügeln, sondern zu vernichten. Wenig später arbeitete er bei Ampex an einem von der CIA in Auftrag gegebenen Projekt mit der Bezeichnung Oracle, das sich mit der Datensicherung auf Videobändern beschäftigte. Dort lernte er Bob Miner und Ed Oates kennen, mit denen er 1977 die Firma Oracle gründete. Als das Projekt bei Ampex scheiterte, wechselte Ellison als „President of Systems Development“ zur „Precision Instrument Company“. Hier wurde an einem mechanischen System zur Verwaltung von Folien, auf denen Schriftstücke gespeichert waren, gearbeitet. Als Angebote zur Erstellung eines Programms zur Steuerung des Systems eingeholt wurden, erkannte Ellison seine Chance, endlich sein eigener Herr zu sein, und so wurde gemeinsam mit Miner und Oates die Firma „Software Development Laboratories“ gegründet, die den Zuschlag für die Entwicklung erhielt. Daneben suchten die drei Unternehmer nach einem Produkt, das sich zur Vermarktung eignen würde, und es kam zur Entwicklung einer relationalen Datenbank nach dem Muster des von IBM entwickelten „System R“. Während Miner und Oates für die Softwareentwicklung zuständig waren, konnte Ellison sein verkäuferisches Talent voll ausleben. Bis zum heutigen Tag ist er dafür bekannt, ständig Produkte mit noch nicht vorhandenen Funktionen anzukündigen, wofür in der Branche der Begriff „Vapourware“ geprägt (Vapour = heiße Luft) wurde. Bekannt ist etwa Ellisons Prophezeiung von 1997, der von Oracle entwickelte Netzcomputer „NC“ würde bis zum Jahr 2000 den Personalcomputer überholen. Trotzdem wurde Oracle zum zweitgrößten Softwareunternehmen der Welt und Ellison, nach Bill Gates, zum zweitreichsten Mann der Welt, ein Umstand, über den er sich maßlos zu ärgern scheint. Er setzt alles daran, die Zerschlagung von ßßß Microsoft voranzutreiben. Larry Ellison schreckte sogar nicht davor zurück ein Detektivbüro zu engagieren, um belastendes Material über seinen Konkurrenten herbeizuschaffen, was einen kleinen Skandal verursachte, als bekannt wurde, daß Abfall von einer mit Microsoft verbundenen Firma angekauft wurde. Der Prozeß gegen gegen den Softwaregiganten aus Redmont brachte ihn immerhin einen Schritt näher an sein Ziel: Als Microsofts Aktienkurs während der Anklage fiel, war Ellisons Vermögen kurzzeitig ein wenig mehr wert als das von Bill Gates. Doch nicht nur Microsoft ist das Ziel seiner Angriffe, AOL bezeichnete er als lächerlich und den „Club Med des World Wide Web“. Auch auf ßßß Hasso Plattner von SAP hat er es abgesehen: Es wird berichtet, daß der begeisterte Segler Ellison, der demnächst den „America`s Cup“, die härteste Regatta der Welt, gewinnen will, bei einer Wettfahrt am havarierten Schiff von Hasso Plattner vorbei segelte, ohne zu helfen. Plattner konterte, indem er die Hose herunterließ und Ellisons Mannschaft den blanken Hintern zeigte, was in Amerika als „mooning“ bezeichnet wird. Ellison stellte mit einem Leserbrief an den „Spiegel“, der diese Geschichte gebracht hatte, klar, daß Plattners Schiff keineswegs havariert gewesen sei. Vielmehr sei Plattner beleidigt gewesen, da Ellison die Regatta bereits vor der letzen Wettfahrt gewonnen hatte und das „mooning“ sei beim Auslaufen von Plattners Schiff zur letzten Wettfahrt geschehen. Wegen solcher und ähnlicher Vorfälle wird mancherorts schon an Ellisons Verstand gezweifelt. Doch das kommt ihm, getreu seinem Motto „Wenn andere uns für verrückt halten, sind wir auf dem richtigen Weg“, entgegen.

James (Jim) Ellis

Amerikanischer Computerspezialist, Mitentwickler des Usenet
(6.3.1956 – 28.06. 2001)

Der am 6. Mai 1956 in Nashville, Tennessee geborene James Ellis hatte zwar schon an der High School großes Interesse an der Computertechnik gezeigt, trotzdem begann er an der Duke-Universität Physik zu studieren. Doch erst als ein Zimmerkamerad ihm die Arbeit an einem Terminal zeigte, mit dem man Zugriff auf einen über 20 Kilometer entfernt stehenden IBM Großrechner hatte, fing er endgültig Feuer und wechselte von der Physik zur Informatik. Da es damals nur ein jährliches Treffen der Nutzer des Betriebssystems UNIX gab, suchten Jim Ellis und sein Studienkollege Tom Truscott 1979 nach einer Möglichkeit, Nachrichten mit UNIX-Usern an anderen Universitäten auszutauschen. Zunächst wurden mittels des UNIX-eigenen Übertragungsprotokolls UUCP Daten mit Hilfe selbstgebastelter Modems durch die Telefonleitung geschickt. Wenig später schrieb Steve Bellovin an der Universität von North Carolina ein Programm, das die Datenübertragung erleichterte. Ende 1980 stellte Ellis das System auf der Usenix-Konferenz vor. An dieser Konferenz nahm übrigens auch seine jetzige Frau teil, die er, wie er berichtet, allerdings erst später kennenlernte. Das Usenet entwickelte sich zu einem beliebten Forum zum Austausch von Nachrichten unterschiedlichster Art. Heute gibt es unzählige Diskussionsforen, bei denen die Nachrichten nach Art eines Schwarzen Brettes veröffentlicht werden und es jedermann freisteht, sich an den Diskussionen zu beteiligen.

Beitragsbild: Skizze des Usenet, Public Domain

eBay

Auktionshaus im Internet.
Angefangen vom alten Weinfaß mit ca. 300 Litern Fassungsvermögen (an Selbstabholer) für eine Mark, über die Antwort auf die Frage „Was war zuerst da: Die Henne oder das Ei“ für 30 Mark, bis zum Gebrauchtwagen, findet der Web-Surfer auf dem virtuellen Flohmarkt von „eBay“ fast alles, was das Herz begehrt. In den USA sollen sogar Kalaschnikov-Schnellfeuergewehre angeboten worden sein, und jemand wollte seine Niere versteigern. Inzwischen wurde solchen obskuren Angeboten ein Riegel vorgeschoben, wobei auf regionale Besonderheiten entsprechend Rücksicht genommen wird: So ist zum Beispiel in Deutschland der Verkauf von nationalsozialistischen Devotionalien verboten, während bei „eBay“ in den USA kein Alkohol verkauft werden darf.
Das Unternehmen wurde im September 1995 von ßßß Pierre Omidyar als „Auction Web“ gegründet. Omidyar wollte für seine Freundin eine Möglichkeit schaffen, Spender für Brausebonbons der Marke PEZ zu tauschen. Die Idee schlug ein, und „eBay“ entpuppte sich als lukrativstes Geschäftsmodell im Internet. Es werden die unterschiedlichsten Gegenstände in Form einer Versteigerung gehandelt, wobei der Veranstalter von den Verkäufern eine Provision kassiert. Dabei setzt Omidyar auf die Gemeinschaft der Teilnehmer, die durch gegenseitiges Vertrauen den reibungslosen Ablauf der Geschäfte ermöglicht. Um zwielichtige Geschäftemacher und Betrüger auszuschließen, wurde ein Bewertungssystem geschaffen, bei dem Käufer und Verkäufer gegenseitig ihr Verhalten beurteilen. Wer zu häufig schlecht abschneidet, darf nicht mehr teilnehmen. Als Hommage auf die Gemeinschaft seines Wohnortes an der San Francisco Bay hat Omidyar das Unternehmen „eBay“ genannt. Bei der Firma gibt es inzwischen über vier Millionen Artikel in 4000 unterschiedlichsten Kategorien und sie ist zu einem der größten Anbieter im Internet geworden. Natürlich blieben Nachahmer der Geschäftsidee nicht aus, wobei die deutsche Firma Alando vielleicht die spektakulärste Kopie war, denn sie wurde 100 Tage nach ihrer Gründung für ein erkleckliches Sümmchen vom Original übernommen.

Beitragsbild: Leider habe ich von ebay keine Genehmigung bekommen, einen Screenshot der Webseite aus dem Jahr 1996 oder das Firmenlogo als Beitragsbild verwenden zu dürfen