Ciao.com

Erstes deutsches Meinungsportal.

Auch Ciao.com ist ein gutes Beispiel dafür, wie begabte Jungunternehmer mit einer aus den USA bekannten Geschäftsidee Erfolg haben können. In den USA wurde schon spekuliert, ob es eines der Ziele deutscher Start-ups sei, vom amerikanischen Original übernommen zu werden, was vom Finanzvorstand und Mitbegründer von Ciao, Maximillian Cartellieri, allerdings vehement abgestritten wird. Ciao ist ein Meinungsportal nach dem Muster des amerikanischen ßßß Epinions.com: Auf der Web-Seite der Firma tun Verbraucher ihre Meinung über diverse Produkte kund und geben so dem interessierten Publikum die Möglichkeit, sich vor einer Kaufentscheidung umfassend zu informieren. Eigentlich wollten Maximillian Cartellierie und Frederick Paul, die sich aus Harvard kannten, ein Frauenportal gründen, weshalb sie sich Verena Mohaupt, die Paul während seiner Tätigkeit beim Investmentbanker Goldmann Sachs kennengelernt hatte, mit ins Boot holten. Aus diesem Projekt wurde nichts, aber im Juni 1999 gründeten die drei die Firma Ciao Media GmbH. Bevor das Unternehmen im November 1999 als erstes deutsches Verbraucherportal online ging, fusionierte Ciao mit der Meinungsplattform usay.de und übernahm Deutschlands größtes Warentestverzeichnis testfinder.de. Inzwischen hat ciao.com Niederlassungen in England, Frankreich, Italien, Österreich und. Spanien. Die 1968 geborene Verena Mohaupt arbeitete vor der Ciao-Gründung bei der Unternehmensberatung ßßß McKinsey und beim Investmentbanker Goldmann Sachs. Sie studierte in den USA, in Münster und an der renommmierten Schule für Unternehmensführung INSEAD in Frankreich. Frederick Paul wurde 1969 geboren. Er studierte in Oxford Philosophie, Politik und Wirtschaft und an der Harvard Business School in Boston. Er schloß sein Studium in Oxford mit Auszeichnung ab und wurde 1993 von der Zeitung „Independent“ zum „Intelligentesten Studenten im Vereinigten Königreich“ ernannt. Auch er konnte Erfahrungen bei Goldmann Sachs und McKinsey sammeln, bevor Ciao gegründet wurde. Maximillian Cartellierie, der 1992 geboren wurde, ist der Sohn von Ulrich Cartellierie, einem Banker der im Aufsichtsrat der Deutschen Bank sitzt und zur Zeit das Amt des CDU-Schatzmeisters inne hat. Allerdings betont er: „Der Name hat mir nicht geholfen, denn das ist ein komplett anderes Geschäft, eine andere Generation, ein anderer Lebensweg“. Maximillian ging im Alter von 15 Jahren auf eigenen Wunsch nach England, wo er die Schule besuchte und von 1990 bis 1994 Wirtschaftswissenschaften studierte. Auch absolvierte er ein Studium an der Stanford Graduate School of Business in den USA. Wie seine zwei Mitstreiter arbeitete auch er bei MCKinsey und Goldmann Sachs. Der Bayerische Ministerpräsident Stoiber berief ihn in den Internetbeirat des Bundeslandes, wo er für die Unternehmen der New Economy „mehr Flexibilität und weniger Regulierung“ fordert. Allerdings ist ihm auch klar, daß er nicht zuviel verlangen kann um „nicht durch unsinnige oder übertriebene Forderungen den Prozeß zur Farce geraten lassen“ wie er in einem Interview mit ßßß Politik digital sagte.

Beitragsbild: Ausschnitt aus einem Screenshot der Seite von 1999