John Thomas Chambers

Amerikanischer Manager.

Der 1949 geborene Sohn eines Arztehepaars hatte eine behütete Kindheit und Jugend. Er ging mit seinem Vater angeln und sang im Kirchenchor. Die Schule schloß er, ein wenig durch eine leichte Leseschwäche behindert, die er durch Fleiß kompensieren konnte, als zweiter seines Jahrgangs ab. Chambers hat Studienabschlüsse in Mangement.und Finanzwesen. Er ist mit seiner Jugendliebe verheiratet und Vater zweier Kinder. Nun ist er „The Real King of the Internet“ und gehört zu den Top 10 der wichtigsten Persönlichkeiten des Internet. Besser noch würde die Bezeichnung „Prophet des Internet“ passen, denn ständig predigt er den Wandel von der Industrie- zur Internetgesellschaft, beschwört die Vorteile des Netzes und freut sich auf den Tag, an dem alle Küchengeräte miteinander vernetzt sind. „ Wer die Internetrevolution nicht rasch vollzieht, wirtschaftet sein Land in den Abgrund.“ riet er 1999 in einem Interview den Politikern. Das ist natürlich auch in seinem Interesse, denn die Firma Cisco, deren dritter Präsident er ist, liefert über 80 % der Basistechnologie für das Internet. Bei seinen Vorträgen kommt ihm zugute, daß er sich bereits in der Schule das freie Sprechen angewöhnt hatte. So wirken seine Argumente noch überzeugender. Cisco wurde 1984 von Sandy Learner und Leonard Borsack, gegründet. Chambers kam 1991 zur Firma, nachdem er zuvor bei Wang und IBM gearbeitet hatte. Bei Cisco war er für den weltweiten Verkauf zuständig, bevor er 1995 Präsident des Unternehmens wurde und Cisco zu dem grandiosen Erfolg führte: Lag der Umsatz des Unternehmens 1995 noch bei 1,2 Milliarden Dollar, so konnte er ihn bis zum Jahre 2000 auf 17 Milliarden Dollar steigern. Der Erfolg der Firma ist auf verschiedene Faktoren zurückzuführen. Zum Beispiel legt Chambers Wert auf eine besondere Firmenkultur, er sieht es gern, wenn die Ingenieure mit Pferdeschwanz und Sandalen kommen, ein Entwickler im Anzug würde ihn stutzig machen. Cisco wurde von „Forbes“ zum Unterenhemen mit den drittbesten Arbeitsbedingungen in Amerika gewählt und als ein Journalist von ßßß Wired dem ständigen Lächeln der Mitarbeiter von Cisco auf den Grund ging, stellte er fest, daß ein Angestellter, der 1992 eine Option auf 5000 Aktien erhalten hat, bereits mehrfacher Millionär ist. Cisco selbst wird nach der Devise geführt „Der Schnelle schlägt den Langsamen“. Dabei greift Chambers gern auf andere Firmen zurück, die er bevorzugt aufkauft, wobei er strikt auf eine ähnliche Firmenkultur achtet. „Die meisten Firmen, die wir übernehmen, sind uns kulturell sehr ähnlich. Mein Büro ist 3,60 x 3,60 Meter groß. Wenn wir ein Unternehmen evaluieren, schaue ich mir das Arbeitszimmer des Geschäftsführers an. Wenn er ein größeres Büro hat, kaufe ich die Firma nicht.“ sagte er im „Handelsblatt“ Mit diesem Prinzip ist er bislang gut gefahren: Von den 58 Firmen, die er in den letzten sieben Jahren kaufte, erwiesen sich nur drei als Nieten. Kritiker wittern hierin jedoch eine Methode, Mitbewerber auszuschalten, bevor sie ihm gefährlich werden können und so ein Monopol zu errichten. Chambers weist dies entschieden zurück, was auch glaubhaft erscheint, denn Cisco arbeitet mit offenen Standards.

Beitragsbild: von Cisco John Chambers 2001