Deutscher Unternehmer.
Immer häufiger stößt man im Internet auf Seiten, auf denen Fragen im direkten Dialog beantwortet werden. Sollten die Antworten auf die Dauer ein wenig einsilbig erscheinen, so ist das nicht unbedingt einem unwilligen Mitarbeiter zu verdanken. Es kann auch sein, daß ein sogenannter „Ligubot“ zum Einsatz kommt. Ein „Lingubot“ ist ein Programm, mit dem man sich in der natürlichen Sprache unterhalten kann. Das heißt, Besucher von Web-Seiten, die mit dieser Technologie arbeiten, können frei formulierte Fragen stellen, auf die sie dann eine mehr oder weniger brauchbare Antwort erhalten. Dabei sind die Antworten natürlich um so besser, je näher man sich mit dem Thema der Seite beschäftigt. Auch werden die „Lingubots“ mit der Zeit immer besser, denn die geführten „Gespräche“ werden ausgewertet und fließen in die weitere Arbeit des Programms ein. Ein Vorreiter dieser Technologie ist Karl-Ludwig von Wendts Firma „Kiwilogic“. Gesprächspartner, wie die Präsidentschaftskandidatin Jackie Strike von Politik digital, ein virtueller Barmixer einer Getränkefirma oder eine Animierdame beim Fernsehsender „Premiere World“ arbeiten mit dieser Technologie. Auch von Wendt steht den Besuchern der Web-Seite seiner Firma in virtueller Form entsprechend Rede und Antwort. Karl-Ludwig von Wendt wurde 1960 in Westfalen geboren. Er studierte Betriebswirtschaft und promovierte 1988 über künstliche Intelligenz und Expertensysteme. Er arbeitete als Berater bei der Unternehmensberatung McKinsey sowie bei einem Fernsehsender in München und gründete 1993 in Hamburg die Multimedia-Agentur Kiwi. Von 1996 bis 1999 war er außerdem Geschäftsführer einer Briefumschlagfabrik. Von Wendt erkannte, daß sich im Internet ein großer Bedarf an Kommunikation in natürlicher Sprache zwischen Anbietern und Kunden entwickeln würde, der jedoch mit realen Personen kaum wirtschaftlich bewältigt werden könne. So kam es gemeinsam mit dem Programmierer Olaf Voß zur Entwicklung eines entsprechenden Programmes. 1997 konnte dies auf den Internet-Seiten einer Hamburger Zeitung unter der Bezeichnung „Charlie“ erstmalig eingesetzt werden. Im September 1999 wurde schließlich die Firma „Kiwilogic“ zur Vermarktung der „Lingobots“ gegründet. Karl-Ludwig von Wendt ist verheiratet und hat drei Kinder. In seiner Freizeit entwickelt er Brettspiele oder beschäftigt sich mit elektronischer Musik.