Amerikanischer Computerspezialist, entwickelte die Idee des IMP
1927 – 2016
Wesley Clark hatte 1947 sein Physikstudium in Berkley abgeschlossen und arbeitete in den 50er Jahren am Lincoln Laboratory des MIT. Dort war er unter anderem gemeinsam mit Ken Olson, der später das Unternehmen DEC gründete, an der Konstruktion des TX-0 Computers beteiligt. Im Licoln Lab lernte er auch Joseph Licklider kennen, den späteren Leiter des ARPA. Clark traf Licklider, als er eines Tages durch den Gebäudekomplex streifte und ihn in einem abgedunkelten Labor an einem Monitor arbeiten sah. Die Männer kamen ins Gespräch und es kam zur Zusammenarbeit der beiden, während der Wesley Clark den interssierten Licklider in die Arbeit mit dem TX-2 Computer einführte. Später arbeiteten die beiden wieder zusammen, als es bei ARPA um die Vernetzung verschiedener Rechner ging. Es bestand das Problem, die mit unterschiedlichen Betriebssystemen arbeitenden Computer miteinander kommunizieren zu lassen, und es wurde vorgeschlagen, einen Zentralrechner als „Dolmetscher“ arbeiten zu lassen. 1967 wurde während eines Treffens, der am ARPA beteiligten Wissenschaftler dieses Problem diskutiert. Clark erinnert sich, daß er, am Ende der Diskussion, an der er sich kaum beteiligte, die Idee hatte, jedem am Netz beteiligten Computer einen kleinen Rechner, den „Interface Message Processor“ IMP, vorzuschalten der diese Arbeit erledigen sollte. Auf der Taxifahrt zum Flughafen unterbreitete er seinen Vorschlag den mitfahrenden Kollegen. Clarks Idee wurde in die Tat umgesetzt, und 1969 konnte BBN den ersten IMP liefern.
Wesley Clark, der auch als „Großvater des Personal Computers“ bezeichnet wird, da er mit seinem Studenten James Molnar 1964 den LINC (Laboratory INstrument Computer) der als erster persönlicher Computer gilt entwickelte, starb im Frühjahr 2016 im Alter von 88 Jahren.
Das Beitragsbild zeigt Clark mit dem von ihm entwickelten LINC.
(Foto: Mary Allen Wilkes/Heinz Nixdorf MuseumsForum)