Peter Scott

Kanadischer Computerspezialist, entwickelte „HyTelnet“. (1947 – 2013)

Das „Telnet“-Protokoll stammt aus der Frühzeit des Internet, es wurde bereits 1969 entwickelt. Dieses Protokoll macht es möglich, über das Netz auf alle möglichen Rechner zuzugreifen. Allerdings muß zuvor bekannt sein, auf welchem Computer welches Angebot zu finden ist. Peter Scott, einem Computerspezialisten der Bibliothek der University of Saskatchewan in Saskatoon, Kanada, ist es zu verdanken, daß dieses Verfahren erleichtert wurde. Er schuf Ende 1990 das System „HyTelnet“ (die Wortschöpfung ist eine Kombination aus Hypertext und Telnet), das einen einfach zu bedienenden Index verschiedener Bibliotheken, die über das Internet erreichbar sind, darstellt. Weiterhin ist er der Autor von „LibDex“, einem Bibliotheksverzeichnis im World Wide Web, das mittlerweile über 17 000 Einträge enthält, auch ist er als Redner zum Thema Bibliotheken und Internet bekannt. Daneben ist er ein begeisterter Blues-Musiker, der für seine Komposition „TV Preacher“, die 1992 im Rahmen eines Blues-Projektes auf einer Schallplatte veröffentlicht wurde, mit dem kanadischen „Juno Award“ ausgezeichnet worden ist.

Beitragsbild: Screenshot einer Hytelnet Demo

Sebastian Schnitzenbaumer

Deutscher Jungunternehmer, Mitglied des W3 Konsortiums.

Die Zeitschrift „Wirtschaftswoche“ rief Sebastian Schnitzenbaumer Ende des Jahres 2000 zu einer der Galionsfiguren des Internet in Deutschland aus, indem sie ihn in ihre Liste der „Top 100 der New Economy“ wählte. Dieses Verdienst hat er der Tatsache zu verdanken, daß er maßgeblich in einer Arbeitsgruppe des „W3 Konsortiums“ mitwirkt, der Organisation, die die Standards für das World Wide Web festlegt. Außerdem wurde er in den Internetbeirat der bayerischen Regierung berufen. Der am 15. 11. 1977 in München geborene Sebastian Schnitzenbaumer, wuchs auf den Seychellen auf. Ursprünglich wollte er Jazz-Musiker werden. Mit 17 Jahren entdeckte er mit dem ausrangierten Computer seines Bruders, den er geschenkt bekommen hatte, das World Wide Web. Er war von den Möglichkeiten fasziniert und gründete mit Freunden eine Firma für Web-Design namens Whoopee. Neben der Gestaltung von Web-Seiten entstand auch ein System für ein Immobilienunternehmen, mit dem über das Netz ermittelt werden konnte, ob eine Wohnung im Bau, fertiggestellt oder bereits verkauft war. Seine zweite Firma, „Stack Overflow“, gründete er im Oktober 1998 gemeinsam mit dem zwei Jahre älteren Malte Wedel. Das Unternehmen, das im August 2000 in „Mozquito Technologies“ umbenannt wurde, beschäftigt sich mit der Entwicklung von Programmen zur Erstellung komplizierter Web-Seiten, wobei die Auszeichungssprache „XHTML“ verwendet wird. („XHTML“ soll „HTML“ ersetzen, Schnitzenbaumer ist Co-Autor eines Standardwerkes darüber.) „Mozquito“ hat eine neue Sprache mit der Bezeichung „FML“ (Forms Markup Language) entwickelt. Sie ermöglicht es, verhältnismäßig einfach interaktive Web-Seiten, wie zum Beispiel anspruchsvolle Formulare, zu erstellen. Aufgrund dieser Entwicklung wurde Sebastian Schnitzenbaumer vom Weltwirtschaftsforum in Davos für seine Verdienste um die Interaktivität im Web als „Technology Pioneer 2001“ ausgezeichnet.

Kim Schmitz

Auch als „Kimble“ bekannter Unternehmer und Ex-Hacker.

„Jenny Elvers der New Economy“, so nannte „Der Spiegel“ den in München ansässigen Kim Schmitz, der stets darauf bedacht ist, der Klatschpresse Material zu liefern. Auf seiner privaten Web-Seite, dem „Spiegelbild von Kims Träumen, die er lebt, anstatt sie zu träumen“ finden sich eine Unzahl von Fotos, die den 150 Kilo schweren 2-Meter-Mann im schwarzen Maßanzug in Gesellschaft schöner Frauen, mit teueren Autos oder in exotischen Gegenden, zeigt. Schmitz, dessen Firmen und Beteiligungen auf einen Gesamtwert von über 200 Millionen Mark geschätzt werden, leistet sich diesen Lebensstil, um seinen Neidern, von denen er ständig beleidigende E-Mails erhält, eins auszuwischen. Kim Schmitz, wurde 1974 in Kiel als Sohn eines Kapitäns geboren. Schon im Alter von zwölf Jahren drang er mit Hilfe seines Amiga Computers in die Datenbank einer Versicherung ein. Später betrieb er unter dem Decknamen „Kimble“ eine der größten Hacker- Mailboxen für illegale Software. Außerdem soll er in die Systeme diverser Firmen und Organisationen, wie der „NASA“ oder der ßßß Telekom, eingedrungen sein. Auch beschaffte er sich Calling-Card-Nummern von amerikanischen Telefongesellschaften, wodurch er kostenlos telefonieren konnte. Doch im März 1994 wurde er verhaftet, jedoch im Jahr 1998 nur zu einer Bewährungsstrafe verurteilt, was zu vielerlei Spekulationen Anlaß gab. Er wird bezichtigt, mit dem Verfassungsschutz zu kooperieren und es heißt, er habe nach seiner Verurteilung das Mobilfunknetz der „Telekom“ geknackt, was ihm einen lukrativen Beratervertrag von diesem Unternehmen eingebracht haben soll. Sicher ist, daß er die Firma „Data Protect“ gegründet hat, ein Unternehmen, das Sicherheitslücken in Computersystemen aufdeckt und zu dessen Kundenkreis auch die Firmen gehören, deren Rechner er als Hacker illegal besuchte. Der TÜV Rheinland hat inzwischen eine 80-prozentige Beteiligung an der Firma erworben. Weitere Unternehmen von Schmitz sind die Firmen „Megacar“, die sich mit dem Tunig und der Ausrüstung von Limousinen der Marke „Mercedes“ mit Multimediatechnik beschäftigt, und „Kimvestor“, ein Unternehmen das sich mit dem „Entwickeln von Startups“ befaßt.

Beitragsbild: Screenshot von Schmitz Webseite 2000

Karl Matthäus Schmidt

Deutscher Banker, Gründer des Onlinebrokers ConSors.

ConSors, der 1994 von Karl Matthäus Schmidt gegründete Discount Broker hat das etablierte Wertpapiergeschäft in Deutschland ganz schön durcheinandergebracht. War es bis dato gerade für Kleinanleger recht unbequem und kostspielig, mit Wertpapieren zu handeln, so konnte bei ConSors erstmals jedermann ganz einfach derartige Geschäfte tätigen. Die Idee kam Karl Matthäus Schmidt und seinem Freund Reiner Mauch schon während des Studiums der Betriebswirtschaftslehre in Nürnberg. Die beiden waren Mitglieder eines studentischen Invenstment-Clubs und ärgerten sich über die hohen Gebühren, welche die Banken beim Wertpapierhandel einstrichen. Auch die Beratung, die zu diesem Geschäft gehörte und die Kosten in die Höhe trieb, paßte ihnen nicht: Sie hatten den Eindruck, daß „die Kundenbetreuer auch nicht mehr wußten, als in „Börse Online“ stand.“ Sie beschlossen, daran etwas zu ändern und so kam es am 13. Juni 1994, mit Unterstützung des Vaters von Karl Matthäus Schmidt, zur Gründung von ConSors, einer „Bank für normale Bankkunden, die ihr Leben ein Stück weit selbst in die Hand nehmen wollen“ wie Schmidt es ausdrückt. Zu diesem Zweck richtete ConSors im Internet auch ein sogenanntes „Broker Board“ ein. Dort können Experten und solche, die sich dafür halten, zum Beispiel Anlagetips geben. Dies kann dazu führen, daß Aktienkurse steigen und fallen, was unerfahrene Kleinanleger, die vom großen Geld träumen, schnell in Bedrängnis bringen kann. „Das Internet lebt davon, daß es eine freie Welt ist, wir wollen die Nutzer nicht gängeln, indem wir jeden Beitrag vorher lesen.“ wird Schmidt zu diesen Vorgängen im „Spiegel“ zitiert. Zunächst wurden die Geschäfte von ConSors über Fax und Telefon abgewickelt, 1995 wurde das „T-Online Brokerage“ eingeführt und seit 1996 sind die Geschäfte über das Internet möglich. Was in einem 16 Quadratmeter großen Büro in einem ehemaligen Nürnberger Hotel begann, hat sich inzwischen zum börsennotierten Marktführer mit 900 Angestellten entwickelt, denn das Geschäftsprinzip von ConSors hatte den Nerv der Zeit berührt. Eigentlich ist ConSors kein selbständiges Unternehmen, sondern eine Zweigstelle der Schmidt Bank. Nur dadurch war es möglich, die Idee des Disount-Brokers schnell in die Tat umzusetzen. Das traditionsreiche Bankhaus Schmidt Bank wurde 1828 von dem Tuchmachersohn Carl Matthäus Schmidt gegründet, der zuvor mit Heilkräutern gehandelt hatte. Noch heute befindet sich das Geldinstitut im Besitz der Familie. Karl Matthäus Schmidt wurde 1969 als jüngstes von drei Geschwistern in dieser Familie in Hof geboren. Nun lebt er mit seiner Ehefrau, die aus verarmtem Adel stammt, auf ihrem Familiensitz nahe Nürnberg. Er besuchte die Waldorfschule in Nürnberg, in dieser Stadt leistete er auch seinen Wehrdienst und studierte. Schon als Kind interessierte er sich für den Wertpapierhandel, mit seinem Vater spielte er im Alter zwischen zwölf und 16 Jahren an der Börse. Aber auch gestalterische Fähigkeiten werden ihm nachgesagt. So soll Karl Matthäus Schmidt in seiner Schulzeit auch schon den Berufswunsch des Designers geäußert haben, Unternehmer wollte er jedoch schon immer werden.

Stephan Schambach

Deutscher Unternehmer, Mitbegründer der Firma Intershop.

„Ostdeutschlands E-Commerce Revolutionär“ („Business Week“) oder „Web-Popstar“ („Net-Business“), kein Superlativ scheint gut genug, um Stephan Schambach, den Mitbegründer des Vorzeigeunternehmens „Intershop“, zu charakterisieren. Er wurde am 1. August 1970 in Erfurt geboren. Dem technisch begeisterten Schüler wurde jedoch der Zugang zum Gymnasium und Studium verwehrt, daher begann er 1987 in Jena ein Fachschulstudium im Fachbereich Laboratoriumstechnik für Physik. Als Elektronikbastler hatte er sich bereits durch den Bau von Lichtorgeln und Verstärkern einen Namen gemacht, die in der Jenaer Disco Szene als Qualitätsarbeit galten. Während seiner Ausbildung schloß er sich einer Gruppe an, die westliche Computer nachbaute, und am 9. November 1989, dem Tag der Grenzöffnung zwischen den beiden deutschen Staaten, wurde er auf der „Messe der Meister von Morgen“ ausgezeichnet. Nach dem Fall der Mauer stellte einer seiner Lehrer den Kontakt zu Udo Stanja her, der für ein Firmenprojekt einen Computerexperten suchte. Stephan Schambach brach seine Ausbildung ab, und es kam 1991 zur Gründung der „Hard & Soft Stanja KG“, einem Unternehmen, das mit Computern handelte. Doch schon 1992 kehrte Schambach diesem Betrieb den Rücken zu und gründete mit Wilfried Beeck und Karsten Schneider die Firma „NetConsult“, aus der später das erfolgreiche Unternehmen „Intershop“ hervorging. Zum Aufbau der Firma in den USA ging Schambach im April 1996 auf Wunsch seines Kapitalgebers in die Vereinigten Staaten, fast ohne Englischkenntnisse. Dort gelang es ihm, mit Hilfe des Finanziers Burgess Jamieson, das Unternehmen zu einem der führenden Anbieter von Software für den Handel im Internet zu machen. Stephan Schambach hat sich vom etwas linkischen Computerbastler zum Visionär der „New Economy“ gemausert. Man sagt ihm nach, daß er die, in Führungskreisen eher ungewöhnliche Fähigkeit besitzt, seine eigenen Defizite zu erkennen. So holte er zum Beispiel den ehemaligen „Compaq“-Chef Eckhard Pfeiffer als Aufsichtsratvorsitzenden zu „Intershop“, da er erkannte, daß sein mit Computerslang durchsetztes Englisch mit deutschem Akzent für Verhandlungen mit amerikanischen Unternehmen nicht förderlich ist. Aus demselben Grund soll er auch sein leichtes Übergewicht abgebaut haben. Stephan Schambach lebt mit seiner Frau und drei Kindern in Kalifornien nahe San Francisco. Bereits 1997 wurde er vom kalifornischen Gouverneur mit dem „California Governors IT Entrepreneurial Excellence Award“ ausgezeichnet.

Dr. Wolfgang Sander-Beuermann

Deutscher Suchmaschinenexperte.

Keiner weiß es so genau, aber Experten schätzen, daß es im Internet inzwischen über 100 Millionen Seiten gibt und täglich kommen neue hinzu. Um in diesem schier undurchdringlich erscheinenden Dickicht gewünschte Informationen zu finden, hatte man lange Zeit nur die Möglichkeit, die bekannten Suchmaschinen und Kataloge nach und nach abzuklappern. Um dieses Problem drehte sich auch das Tischgespräch, was Dr. Sander-Beuermann während eines Mittagessens bei einem Besuch der Computermesse Cebit mit dem damaligen Studenten Mario Schomburg führte. Die beiden überlegten sich, daß es praktischer wäre, die Suchmaschinen und Kataloge zeitgleich automatisch zu durchsuchen und sich die Ergebnisse auf einer Oberfläche anzeigen zu lassen. Die Idee der Meta-Suchmaschine war geboren. Wolfgang Sander-Beuermann war davon so begeistert, daß er sofort nach dem Gespräch nach Hause fuhr und begann die Idee in die Tat umzusetzen. Nach drei Tagen und drei Nächten Arbeit war die erste Version einsatzbereit. Gemeinsam mit Mario Schomburg wurde die Suchmaschine kontinuierlich weiterentwickelt und ging Ende 1996 für die Öffentlichkeit ans Netz. Allerdings war MetaGer, wie das Projekt jetzt heißt, keineswegs eine Neuentwicklung, wie Sander-Beuermann ursprünglich vermutet hatte: Die Universität Washington hat mit dem Metacrawler das erste Programm dieser Art geschaffen. Das tut der Entwicklung jedoch keinen Abbruch, denn MetaGer ist die erste deutschsprachige Suchmaschine dieser Art. Auch der Name MetaGer war bereits vergeben, doch der Inhaber der Domain schenkte sie 1999 dem RRZN, dem Regionalen RechenZentrum für Niedersachsen, an dem Dr. Wolfgang Sander-Beuermann tätig ist. Wolfgang Sander-Beuermann wurde 1947 in Göttingen geboren, studierte Maschinenbau und promovierte am Institut für Thermodynamik. Die intensive Beschäftigung mit der EDV begann an der Universität von Santa Barbara in Kalifornien, wo er nach seiner Promotion ein einjähriges post graduierten Studium absolvierte. Seit 1985 ist er am RRZN in Hannover. Dort beschäftigte er sich mit der Aus- und Fortbildung von Studenten und wissenschaftlichen Mitarbeitern der Universität Hannover im EDV Bereich. 1992 lernte er das Potential des Internet in Gestalt des Usenet und FTP schätzen und ist seitdem „infiziert mit dem Internet-Virus“. Dr. Wolfgang Sander-Beuermann ist verheiratet und hat zwei Kinder. In seiner Freizeit treibt er Gymnastik und Yoga und wühlt in der Erde seines Gartens, „wo er dem Salat beim Wachsen zuguckt“ wie er es ausdrückt. Die Zukunft der Suchmaschinen sieht er in personaliserten und themenbezogenen Diensten, die künftig die Suche nach gewünschten Informationen erleichtern sollen.

Beitragsbild: © Jeanine Cujé-Bartsch

Salon.com

Zeitung mit anspruchsvollem Inhalt im World Wide Web.

Die Zugriffe auf das Online-Magazin „Salon“ erreichten mit 51 Millionen Page Impressions, wie das Aufrufen einer Internetseite genannt wird, im Januar 2001 zwar einen neuen Rekord, doch an den finanziellen Schwierigkeiten des Magazins änderte dies nichts. So verkündete David Talbot, der Herausgeber von „Salon“, im März 2001 den Start eines Premium Angebotes, das gegen eine Gebühr von 30 Dollar ein werbefreies und erweitertes Angebot bereitstellt. Dieser Schritt war notwendig geworden, da die Zeitschrift, trotz großer Beliebtheit, noch immer keine Gewinne erwirtschaftete. „Salon“ war im November 1995 in San Francisco mit Hilfe von Riskikokapitalgebern gestartet worden. Die Gründer waren David Talbot, Andrew Ross und David Zweig, alle über 40 Jahre alt, die zuvor beim „San Francisco Examiner“ gearbeitet hatten. Sie versprachen sich durch das World Wide Web die Möglichkeit, neue Ideen umsetzen und eine Zeitung für eine fast grenzenlose Leserschaft machen zu können. Ihr Konzept scheint gut zu sein, denn Salon wird seitdem ständig mit Preisen bedacht. Zum Beispiel 1996 als „Web Site of the Year“ vom Time Magazin oder 2001 als „Best Online Magazine“ vom Yahoo Internet Life. In den USA populäre Journalisten schrieben über die unterschiedlichsten Themen und bescherten Salon einen guten Ruf. Das Magazin kaufte schließlich die Online-Community ßßß The Well und hatte zu seinen besten Zeiten 150 Mitarbeiter. 1999 ging das Unternehmen an die Börse. Allerdings fiel der Aktienkurs innerhalb eines Jahres von ursprünglich 10 Dollar auf unter 3 Dollar. Der Versuch, Abonnenten zu werben und „Salon“ nur noch gegen Gebühr zugänglich zu machen, schlug fehl. Schließlich wurden Mitarbeiter entlassen, Gehälter gekürzt und das oben erwähnte Premium-Angebot eingeführt.

Beitragsbild: Screenshot der Seite 1999

Salami.com

Lebensmittelhandel, seit 1996 online.

Salami.com hat in der schönen neuen Welt des E-Commerce noch keine großen Schlagzeilen gemacht. Vielleicht liegt es daran, daß auf dieser Webseite ganz profan italienische Spezialitäten bestellt werden können und der Service seit 1996 reibungslos läuft. 1984 stieg Vinny Barbiery in das alteingesessene Geschäft für italienische Spezialitäten seines Vaters ein. Der „Franklin Square (N.Y.) Italian Market“ hatte sich während seines über 40-jährigen Bestehens einen exzellenten Ruf erworben, dies lag an der Qualität der angebotenen Waren, aber auch an dem guten Service. Häufige Anfragen nach Bestellungen per Post lehnten die Ladenbesitzer jedoch ab, da sie darin nur ein Verlustgeschäft vermuteten. 1995 entdeckten Vinny Barbiery und sein Partner Richie Lodico das Internet. Sie beschlossen einen Versuch zu wagen und ihr Sortiment auch auf diese Weise anzubieten. Die Internetseite Salami.com ging im Januar 1996 online. Zunächst geschah wenig, die erste Bestellung für Nudeln im Wert von 87 Dollar traf im Februar ein, aus Japan! „Wir wären fast gestorben“ gesteht Lodico, denn die Kosten für den Versand betrugen mehr als die Hälfte des Wertes der Waren, 67 Dollar. Aber ihre Befürchtungen waren unbegründet, der Kunde sendete ein Dankschreiben und ließ sie wissen, daß er immer noch 150 Dollar gegenüber dem Preis gespart hatte, den er in Japan hätte zahlen müssen. Das Geschäft schlug ein und entwickelte sich zu einer „echten Geldmaschine“ wie Lodico sagt. Bereits 1996 erwirtschafteten sie mit der Web-Seite einen Umsatz von 8000 Dollar im Monat, was im Vergleich zum Ladengeschäft mit einem Umsatz von 6 Millionen Dollar zwar wenig war. Betrachtet man dagegen die 1800 Dollar, welche die Web-Seite monatlich kostet, so sind Vinny Barbiery und Richie Lodico geradezu ein Musterbeispiel dafür, wie im e-commerce quasi von der ersten Stunde an Geld verdient werden kann. Salami.com machte zwar keine großen Schlagzeilen, aber ihre Gründer wurden dennoch berühmt. Regelmäßig erscheint ihre Seite in den Listen der besten und nützlichsten Web-Sites und Zeitungsartikel über das Geschäft erschienen sogar in Finnland, Rußland und der Volksrepublik China. Barbiery und Lodico wurden auch dazu eingeladen, Seminare über erfolgreichen e-commerce abzuhalten, dort konnten sie dann erklären, warum guter Kundendienst das A und O eines jeden Geschäftes ist.

Beitragsbild: Screenshot der Website 1999

Richard Matthew Stallman

Amerikanischer Programmierer, gründete das GNU-Projekt.


„Nicht Freibier, sondern die Freiheit der Rede“ so charakterisiert Richard Stallman sein propagiertes Prinzip der Freien Software. Das von ihm initiierte „Copyleft“, ein umgekehrtes Copyright, sieht vor, daß Software durchaus verkauft werden darf, der Quellcode jedoch immer offengelegt werden muß. So können die Programme von jedermann verändert und den individuellen Bedürfnissen angepaßt werden. Dabei müssen die Urheber der Software jedoch genannt und der Code muß weiterhin offengelegt werden. Auf die Idee, eine entsprechendes Projekt ins Leben zu rufen, war Stallman Anfang der 80-er Jahre gekommen. Er arbeitete damals als Programmentwickler am  MIT. Dort wurde ein von der Firma „Xerox“ gespendeter Laserdrucker verwendet. Die dazugehörige Software bereitete den Benutzern jedoch ständig Verdruß, da sie nicht meldete, wenn der Drucker belegt war, Papier fehlte oder ein Papierstau vorlag. Doch Stallman konnte das Problem nicht lösen, da man bei Xerox nicht bereit war, den Quellcode des Programmes offenzulegen, den er gebraucht hätte, um die Software den Bedürfnissen des MIT anzupassen. Stallman empfand dies als einen Akt der Nichtkooperation, an den er sich erinnerte, als er selbst eine Vereinbarung unterschreiben sollte, die ihn zu ebensolchem Tun verpflichtet hätte. Auch mußte er erleben, wie sich der Bereich der Softwareentwicklung immer mehr kommerzialisierte und von dem ursprünglichen Brauch, die Ergebnisse miteinander zu teilen, immer weniger übrig blieb. Stallman rief 1984 das GNU-Projekt zur Entwicklung eines Unix-kompatiblen freien Betriebssystems ins Leben. Die Bezeichnung heißt Komplett „GNU`s not UNIX“, dabei soll GNU wie „guh-NEW“ ausgesprochen werden. Viele in diesem Zusammenhang entwickelten Programme bilden, gemeinsam mit dem von Linus Thorvalds entwickelten Kernel (dem Hauptsteuerprogramm) das Betriebssystem Linux. Stallman ist daher auch der Ansicht, das Linux eigentlich GNU/Linux heißen müßte. GNU-Software wird gemäß der „Genreal Public Licence“ (GPL) vertrieben, die auf dem oben beschriebenen Prinzip des „Copyleft“ beruht.
Richard Stallman wurde 1953 in Manhattan geboren. Er studierte in Harvard Mathematik und begann schon vor seinem Studienabschluß, den er 1974 machte, am MIT als Programmierer zu arbeiten. Neben dem GNU-Projekt gründete er 1985 die „Free Software Foundation“, die sich mit der Entwicklung Freier Programme beschäftigt und sich um die Verbreitung der Idee der Freien Software kümmert. Stallman, der sich nach seinem E-Mail Alias auch „RMS“ nennt, gilt als Hacker-Legende. Er hat den „GNU C-Compiler“ und den Editor „Emacs“ geschrieben. Für seine Arbeit erhielt er verschiedene Auszeichnungen. Unter anderem im Jahr 1998 gemeinsam mit Linus Torvalds den „Electronic Frontier Foundation`s Pioneer Award“. In Vorträgen, die er in aller Welt hält, propagiert er seine Philosophie von der Weitergabe von Software als „natürlichen Akt der Freundschaft“.Beitragsbild: Blake Livingston, CC-BY-SA