Fred Cohen

Amerikanischer Computerspezialist, prägte den Begriff Computervirus

Die Doktorarbeit von Fred Cohen, die er 1986 an der Universität von Süd-Californien einreichte, trug den Titel „Computer Virusses Theory and Experiments“. Den Begriff „Computer-Virus“ hatte er 1983 als erster geprägt, als er sich intensiv mit Programmen beschäftigte, die „andere Programme ‚infizieren‘ können, indem diese so modifiziert werden, daß sie schließlich eine Version des Virus enthalten.“ Auch diese, bis auf den heutigen Tag gebräuchliche Definition stammt von Fred Cohen. Er wurde am 3. Oktober 1956 in einem kleinen Ort in Tenessee geboren und wuchs in Pittsburgh auf, wohin die große Familie, Fred hatte noch drei Geschwister, übersiedelte als er zwei Jahre alt war. Schon im Alter von zehn Jahren ermöglichten ihm seine Eltern, beide Professoren für Kernphysik, die Beschäftigung mit Computern. Sein Studium als Elektroingenieur an der Carnegie-Mellon Universität schloß er 1977 ab und gründete in diesem Jahr auch eine kleine Unternehmensberatung. Eine Firma, die unter dem Namen „Fred Cohen and Associates“ inzwischen weltweit vertreten ist. Weiterhin studierte er an der Universität in Pittsburgh und promovierte an der Universität von Süd-Kalifornien, wo er auch den Begriff „Computer-Virus“ prägte. Fred Cohen, der verheiratet ist und vier Kinder hat, lebt in Livermore, Kalifornien. Der anerkannte Spezialist für Datensicherheit berät Firmen in diesem Bereich und ist in der Ausbildung tätig. Dafür entwickelte er unter anderem Schulungsprogramme für Netzwerktechnologie und zur Vermeidung von sexueller Belästigung am Arbeitsplatz. Lukrative Angebote aus der Wirtschaft schlug er aus, da er dort gegen seine Überzeugung hätte arbeiten müssen. Da jede Technologie zwei Seiten hat, unterscheidet er bei seinen Forschungen zwischen schädlichen und nützlichen Computerviren. Ein nützliches Virus hätte zwar den Aufbau eines Computervirus, wäre aber dafür geschaffen worden, den am Computer arbeitenden Menschen zu unterstützen. Bei all seinen Forschungen steht für ihn der Mensch im Mittelpunkt, so interessiert ihn die Datensicherheit nur, sofern Personen dadurch Schaden nehmen :“Es ist mir egal, wenn ein Computer ruiniert wird, ohne daß Menschen davon betroffen sind,“ weshalb er auch lieber von „Informations-Sicherheit“ spricht. Vehement setzt er sich auch für die Verschlüsselung privater Botschaften im Internet ein und wendet sich gegen Bestrebungen etwa E-Mails zu kontrollieren: „ Wenn das FBI meine Mail lesen möchte, so ist das ihr Problem wie sie das machen, jedenfalls ist es nicht mein Job, ihnen dabei zu helfen.“