Freenet

Von Ian Clarke entwickeltes Konzept zum Austausch von Informationen.

„Sollte Freenet genauso populär werden wie das World Wide Web, dann werden die Menschen zwischen guten und schlechten Informationen zu unterscheiden lernen. Im Gegensatz zur heutigen Situation, in der jeder glaubt, was Rupert Murdoch ihm erzählt.“ So beschreibt Ian Clarke, der Freenet 1999 als Student konzipiert hat, einen Vorteil des Systems. Freenet soll das derzeitige Internet, in dem die Teilnehmer Informationen von wenigen zentralen Servern abrufen, wieder näher an die ursprüngliche Idee eines dezentralen Netzwerkes heranführen. Freenet sieht vor, daß jedes Mitglied auf seinem Rechner Daten speichert, die wiederum von anderen Mitgliedern abgerufen werden können. Das Besondere an dem System ist, daß die Informationen auf eine Weise abgelegt werden, die es fast unmöglich macht, den Urheber ausfindig zu machen, auch können die Besitzer der Rechner, auf denen entsprechende Daten zwischengespeichert sind, nicht feststellen, um was für Daten es sich dabei handelt. Dieses System soll eine Zensur unmöglich machen. Die Intention von Clarke ist denn auch die Freiheit der Information, bei der dann natürlich mißliebige Inhalte geduldet werden müßten. Zur Förderung allgemein akzeptierter oder beliebter Themen ist eine Rangliste vorgesehen, bei der allerdings keine negativen Wertungen vorgenommen werden können. Das Prinzip des freien Austausches von Informationen oder Daten berührt natürlich das Urheberrecht, wie die Musiktauschbörsen Napster oder Gnutella zeigen. Auf der Grundlage der Tatsache, daß das Urheberrecht sich unter den heutigen Bedingungen nicht mehr durchsetzen läßt, hat Clarke in Kalifornien die Firma Uprizer mitbegründet. Sie soll sich der kommerziellen Verwertung der Freenet Idee widmen. (Freenet selbst ist Freie Software) Zu den Beratern der Firma gehören Manager aus der Musik- und Unterahltungsindustrie, die unter anderem Musiker, wie Herbie Hancock oder Courtney Love, vertreten. Uprizer will ein System entwickeln, das die Kluft zwischen den Konsumenten und den Inhabern der Urheberrechte, etwa den Musikern, überbrückt und den Künstlern die Bezahlung der im Netz veröffentlichten Werke sichert.

Beitragsbild: Screenshot der Webseite 2001