Amerikanischer Geschäftsmann, Mitbegründer von AOL.
(1939 – 2016)
Eher zufällig ist Jim Kimsey in das Geschäft mit dem Internet geraten. Er war einer der Investoren in Bill von Meisters „Control Video Corporation“, dessen gescheitertes Geschäftsmodell das Unternehmen an den Rand des Ruins geführt hatte. Der erfolgreiche Geschäftsmann Jim Kimsey wurde dazu ausersehen, die Firma als Geschäftsführer zu retten. Seine Bemühungen waren erfolgreich, sie führten schließlich zur Gründung des Online Providers AOL. Jim Kimsey wurde 1939 in Washington geboren. Er wuchs als ältester Sohn einer großen Familie im irisch-katholischen Milieu in Washington auf. Seine Schulzeit verbrachte er auf einer katholischen Privatschule, von der er jedoch im letzten Schuljahr wegen mangelnder Disziplin verwiesen wurde. So machte er seinen Schulabschluß auf einer anderen katholischen Schule, um dann ein Jahr an der katholischen Universität des Ortes zu studieren. Danach zog es ihn an die Militärakademie West Point. In der Armee kommandierte er unter anderem die erste Kompanie der Interventionstruppe, die im April 1965 die Dominikanische Republik besetzte. Nach Einsätzen in Vietnam entschloß er sich jedoch Ende der 60-er Jahre für ein Leben mit Frau und Kind in Washington. Er nahm Abschied von der Armee, um künftig als Geschäftsmann seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Er eröffnete eine Bar, die als besondere Attraktion einen Fernschreiber bot, der die aktuellen Börsenkurse lieferte. Sein Konzept hatte Erfolg, und zehn Jahre später besaß er eine ganze Reihe von Lokalen, die er Anfang der 80-er Jahre zu Geld machte, um seinen Lebensunterhalt als Investor zu verdienen. Ein Studienfreund aus West Point vermittelte ihm eine Beteiligung an Bill von Meisters „Control Video Corporation“, die mit dem Vermieten von Videospielen über die Telefonleitung Geld zu erwirtschaften versuchte. Von Meisters Unternehmen stand kurz vor dem Zusammenbruch, als die Investoren Kimsey mit der Aufgabe betrauten, die Firma zu retten. Er stand vor der Aufgabe „Geflügelsalat aus Hühnerscheiße zu machen.“ (Kimsey) und entwickelte gemeinsam mit dem Marketingassistenten Steve Case das Konzept für einen Onlinedienst, der später als American Online, AOL, für Furore sorgte. Der für seine direkte Ausdrucksweise berühmt berüchtigte Jim Kimsey war bis 1995 Präsident der Firma, ihm ist es zu verdanken, daß Aol seinen Firmensitz nicht ins ßßß Silicon Valley verlegte. Unter seinem Nachfolger Steve Case wurde AOL schließlich zum größten Online-Dienst der Welt. Jim Kimsey ist weiterhin bei AOL, er führt die Geschäfte der AOL Foundation, die Projekte der Bildenden Kunst unterstützt und auch den weniger begüterten Teil der Menschheit mit den Segnungen des Internet beglücken möchte. Aufsehen erregte Kimsey, als er im März 2000 mit den linksgerichteten Guerilleros in Kolumbien Verhandlungen führte, um die Entwicklung dieses Landes durch Investitionen ausländischer Unternehmen voranzutreiben.