Amerikanischer Ingenieur und Programmierer
(1958 – 2000)
Auf etwa 90 Prozent aller Rechner der Welt, wie er es selbst einschätzte, ist ein Programm zu finden, das Mike Muuss Ende 1983 in einer Nacht geschrieben hat: Ping. Die Software dient zum Testen von Internetverbindungen, dabei werden bestimmte Datenpakete zu entfernten Rechnern im Internet geschickt, um zu prüfen, ob diese erreichbar sind. Das Programm wurde zum Bestandteil des Berkley UNIX und nach seiner Freigabe zum Beispiel auch in Microsoft Windows verwendet. Hätte er geahnt, daß Ping so berühmt werden würde, hätte er sich länger mit dem Programm beschäftigt und weitere Optionen eingebaut, wie er auf seiner Web-Seite versicherte. Die Bezeichnung wurde nach dem Geräusch gewählt, das Sonargeräte zur Ortung von Gegenständen unter Wasser verursachen. Auch das Prinzip von Ping entspricht dem des Sonars, denn auch Ping arbeitet mit Echos. Der graduierte Elektroingenieur Muuss war der Sohn eines deutschen Einwanderers, und arbeitete seit 1981 für das amerikanische Militär, zunächst im US Army Ballistic Research Laboratory. Von 1997 an als Senior Scientist beim US Army Research Laboratory. Dieser Titel schien ihm nicht zu gefallen, denn er wollte lieber Señor Scientist genannt werden. Er war Spezialist für 3D Computersimulationen und beschäftigte sich unter anderem mit Systemen zum Echtzeit Raytracing, die zur Simulation der automatischen Zielerfassungsysteme von Raketen verwendet wurden. Andere Gebiete waren Hochgeschwindigkeitsnetzwerke und Betriebssysteme. Michael Muuss kam in der Nacht des 20 November 2000 bei einem Verkehrsunfall auf dem Heimweg von der Arbeit ums Leben.
Beitragsbild: By Lee Butler – CC0