The World

Erster öffentliche Provider für Einwahlverbindungen ins Internet.

Kurz nachdem „The World“ Ende 1989 begonnen hatte, seinen Kunden den Zugang zum Internet zu ermöglichen, sperrte die „National Science Foundation“, die für den Betrieb des Internet-Backbone in den USA zuständig war, der Firma den Zugang zur Hälfte des Netzes. Begründet wurde diese Maßnahme mit der Tatsache, daß das Internet durch Steuergelder finanziert worden war und der Zugriff durch ein kommerzielles Unternehmen unerwünscht sei. Als ob einem Taxiunternehmen untersagt würde, Fahrgäste zu einem öffentlichen Park zu bringen, wie Barry Shein, der Betreiber des Dienstes „The World“ meint. Erst nachdem immer mehr kommerzielle Unternehmen den Zugang zum Internet anboten, konnten auch die Kunden von „The World“ wieder das gesamte Netz nutzen. „The World“ war Teil der Firma „Software Tool & Die“ (Programme, Werkzeuge & Tod) die von Barry Shein und einem Kollegen Anfang 1989 in Boston gegründet worden war. Der 1953 in New York City geborene Barry Shein hatte die Computertechnik kennengelernt, als er in der 70-er Jahren zum Personal der Forschungsabteilung der Harvard School of Public Health gehörte. Dort arbeitete er an einem Projekt in dem ein Gerät zur Messung der Lungenfunktion mit einem Computer verbunden wurde. Später erhielt das Institut das Betriebssystem „UNIX“, und Shein entdeckte die Computertechnologie zunächst als Hobby. Später unterrichtete er Programmieren an der Berkeley Universität und arbeitete in der Computerindustrie. Seine Firma „Software Tool & Die“ bot Beratung, den Zugang zum Usenet und einen E-Mail-Service an. Als im August 1989 Rick Adams von UUNet darum bat, die Ausrüstung von Sheins Firma mitbenutzen zu dürfen, konnten Barry Shein und sein Partner im Gegenzug den Internetzugang von „UUNet“ verwenden, und „The World“ war geboren. Der Provider wird immer noch von Barry Shein in Boston betrieben. Daneben ist Shein, der auch in der Unix User Group (Usenix) aktiv ist, auch als technischer Redakteur tätig.

Beitragsbild: Screenshot der Firmenwebseite 1998