Amerikanisches Unternehmen
Der Marktführer im Bereich der Router und Switches, der Technologie, welche die einzelnen Netzwerksegmente miteinander verbindet, wurde 1984 von zwei ehemaligen Angestellten der Stanford Universität, dem Ehepaar Sandy Lerner und Leonard Bosack, gegründet. Die Eltern der 1955 geborenen Sandy Lerner trennten sich, als ihre Tochter vier Jahre alt war. So wuchs sie wechselweise auf einer Ranch in Kalifornien und in Beverley Hills auf. Das geschäftstüchtige Mädchen kaufte im Alter von neun Jahren ihr erstes Rind und besaß eine Herde von 30 Tieren als sie ihr Studium begann. In Stanford, wo sie Wirtschaft studierte, lernte sie den vier Jahre älteren Leonard Bosack kennen. Bosack unterschied sich von den anderen Computerfreaks in Stanford, „er trug saubere Kleidung, badete regelmäßig und er konnte mit Tafelsilber umgehen“ zitiert das amerikanische Magazin „Forbes“ Sandy Lerner. Sie heirateten 1980, bevor beide 1981 ihr Studium abschlossen. Danach arbeiteten sie als Angestellte der Universität. Sandy Lerner betreute das Computersystem der „Stanford`s Graduate School of Business“ und Leonard Bosack war für das System des „Stanford`s Department of Computer Science“ zuständig. Ihre Arbeit brachte es mit sich, daß die unterschiedlichen Computersysteme der beiden Fakultäten verbunden werden mußten, wozu Lerner und Bosack die von dem Mitarbeiter der Universität ßßß Bill Yeager entwickelte Routertechnologie verwendeten.. Andere Universitäten zeigten Interesse daran und das Ehepaar kam auf die Idee, die von ihnen verwendete Technologie zu vermarkten. Die Universität untersagte es ihnen jedoch, da wissenschaftliche Entwicklungen für das Internet von jeglichem Kommerz freigehalten werden sollten. Lerner und Bosack kündigten ihre Stellungen und gründeten 1984 das Unternehmen „Cisco“. Zunächst betrieben sie ihr Geschäft, das vom ersten Tag an profitabel war, von ihrem Haus aus, auf das sie eine Hypothek aufgenommen hatten, um an Startkapital zu kommen. Zu ihren Kunden gehörten nicht nur andere Universitäten, sondern auch Unternehmen. Nur ein einziges Mal während der Firmengeschichte, mußte Cisco sich Kapital von außerhalb besorgen. 1987 erhielten sie eine Finanzspritze von der Risikokapitalgesellschaft „Sequoia Capital“ des legendären Don Valentine. Valentine engagierte 1988 John Morgridge als Geschäftsführer. Morgrodge überwarf sich mit den Firmengründern, da er das Management der Firma, das im Wesentlichen aus Freunden der Gründer bestand, auszuwechseln begann. 1990 wurde Sandy Lerner entlassen und mit ihr verließ auch Leonard Bosack das Unternehmen. Cisco wuchs kontinuierlich weiter und entwickelte sich unter der Führung von John Chambers zum Marktführer. Die Firma wurde auch durch ihre besondere Unternehmenskultur bekannt. Nicht nur, daß John Chambers seine Angestellten am liebsten in lässiger Kleidung sieht, auch alle unnötigen Ausgaben werden vermieden. Zum Beispiel fliegen „Cisco“-Manager niemals first Class. Statt dessen wird alles mögliche getan um ein gutes Arbeitsklima zu schaffen: Die Angestellten erhalten kostenlose Getränke und es gibt Fitnessräume. Auf dem Firmengelände befinden sich außerdem zahlreiche Einrichtungen, wie Cafés, Banken oder eine Wäscherei, die das Leben der Mitarbeiter neben der Arbeit erleichtern sollen. Dafür wird von ihnen allerdings „harte Arbeit“ verlangt. Sandy Lerner und Leonard Bosack sind inzwischen nicht mehr verheiratet, aber immer noch befreundet. Nach dem Ausscheiden bei „Cisco“ verkauften sie ihr Aktienpaket für 170 Millionen Dollar. Sandy Lerner gründete die Firma „Urban Decay Cosmetics“. Dort stellt sie ihr kaufmännisches Talent unter Beweis, indem sie etwa Nagellack, der für weniger als einen Dollar hergestellt werden kann, für über sechs Dollar verkauft. Außerdem engagiert sie sich im Tierschutz und sie kaufte 1994 das Haus, in dem die englische Schriftstellerin Jane Austen lebte, um dort ein Forschungsinstitut über Schriftstellerinnen des 18. und 19. Jahrhunderts zu etablieren. Leonard Bosack gründete das Technologieunternehmen XKL Technologies und unterstützt unter anderem das amerikanische S.E.T.I. Insitut, auf der Suche nach außerirdischem Leben.
Beitragsbild: Ausschnitt aus einem Screenshot der Firmenwebseite von 1996