Frank Heart

Amerikanischer Ingenieur, arbeitete am ARPANET mit.
(1921 – 2018)

Schon als Schüler war es der sehnlichste Wunsch des 1930 in Yonkers, New York, geborenen Frank Heart, eine Ausbildung am MIT machen zu können. Sein Wunsch ging in Erfüllung, und der Sohn eines Ingenieurs erhielt die Zulassung zu dieser Elite-Universität. Sein Stipendium war nicht besonders hoch bemessen und um die finanziellen Verhältnisse seines Elternhauses war es ebenfalls nicht zum besten bestellt. Daher begann er sein Studium zum Elektroingenieur als Werkstudent. Als 1951 der erste Programmierkurs am MIT angeboten wurde, gehörte auch Frank Heart zu den Teilnehmern. Er war von der Computertechnik derartig fasziniert, daß er sein Werkstudium abbrach. Er machte frühzeitig seinen Abschluß als Bachelor und begann während seines Graudiertenstudiums am Lincoln Laboratory des MIT als Programmierer zu arbeiten. Auch nach seinem Abschluß blieb er am Lincoln Lab, wo er unter anderem am „Whirlwind-Projekt“ (ein System zur Steuerung der Luftraumüberwachung) mitarbeitete. Weiterhin beschäftigte er sich dort mit Echtzeit-Computersystemen, bei denen Meßgeräte über eine Telefonleitung mit dem Computer verbunden wurden. Heart, der sich auch an der Betreuung seiner drei Kinder beteiligte, was damals eher ungewöhnlich war, war überzeugt, die Computertechnik zum Wohl der Menschheit einsetzen zu können, was ihn 1966 dazu veranlaßte, zu BBN zu wechseln. Dort arbeitete man, im Gegensatz zum Lincoln Lab, auch an zivilen Projekten. Zunächst beschäftigte er sich bei seinem neuen Arbeitgeber mit einem Projekt zur Umstellung der Verwaltung von Krankenakten auf die elektronische Datenverarbeitung. Bei BBN soll er durch seine bei Begeisterung immer lauter werdende Stimme, aber auch durch seine Loyalität gegenüber seinen Mitarbeitern aufgefallen sein. Als BBN 1969 den Zuschlag für die Entwicklung des IMP („Interface Message Processor“, werden die Computer genannt, die das Netzwerk steuern sollten) des ARPANET bekam, leitete Frank Heart die Entwicklergruppe, was ihm seinen Platz in der Geschichte des Internet sicherte. Er blieb bis 1995 bei BBN, wo er sich mit biomedizinischen Fragestellungen, Netzwerktechnologie und Computertechnik für das Versorgungswesen beschäftigte. Schließlich war er Aufsichtsratsvorsitzender der technischen Abteilung des Unternehmens. Jetzt genießt er seinen Ruhestand und erfreut sich am Internet als wunderbarem Spielzeug.